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Stolen Mortality

Stolen Mortality

Titel: Stolen Mortality Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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doch nach vorn!“ Junias löste mühsam die Hände vom Sicherheitsgurt, in den er sich gekrallt hatte. „Dich stört es vielleicht nicht, aber ich häng am Leben!“
    Der Ford rollte noch ein paar Meter über die Straße, ehe sie anhielt. Immer noch sah sie ihn an. Starrte, als wäre er ein Geist. Ihr Atem ging langsam, als müsste sie sich mit dem Luftholen abmühen.
    „Was?“, fuhr er sie an. „Was an mir ist so spannend, dass du fast geradeaus in die Kurve fährst?“
    Sie wandte sie sich abrupt ab. „Verschwinde!“, flüsterte sie.
    „Wie bitte?“ Das durfte doch nicht wahr sein. Die Alte war übergeschnappt, die hatte nicht mehr alle Kugeln im Christbaum!
    „Verschwinde“, wiederholte sie leiser. „Steig aus.“
    Junias boxte gegen das Handschuhfach. „Drehst du durch?“
    „Ja.“ Sie lachte, es klang falsch und abgehackt. „ Das tu ich wohl. Geh weg, womöglich erreicht mich mein Verstand gleich wieder.“
    „Aber ich verstehe nicht! Wo ist Jamie?“
    Abrupt und in einer Bewegung, die so schnell war, dass er reflexiv vor ihr zurückwich, soweit der Fahrzeuginnenraum es zuließ, wandte sie sich ihm wieder zu und legte ihre kühle Hand auf seinen Unterarm. Junias versteifte sich, seine Finger zuckten in Richtung der Waffe. Nie zuvor hatte ein Blutsauger ihn so angefasst .
    Ihre Haut war kalt und glatt und in ihren großen Augen stand eine Furcht, die von ihr abstrahlte und ihm Angst machte.
    Was willst du? Was willst du von mir?
    „Hör mir genau zu, Junias“, forderte sie eindringlich, während sie mit der freien Hand seinen Sicherheitsgurt löste. „Geh zu Sinead. Dann fahrt zurück nach Glen Mertha. Ihr findet Jamian an der östlichen Stadtgrenze in einer Kirchenruine am Waldrand. Kennst du diesen Ort?“
    Er nickte.
    „Ihr müsst für eine Weile untertauchen, du und Jamian. Überzeuge ihn davon, Junias. Er ist so stur.“ Ein unglückliches Lächeln überzog kurz ihr Gesicht. „Er glaubt, er könnte alles. Aber wenn mein Plan nicht aufgeht, liegt ein Kampf vor ihm, den er nicht gewinnen kann. Ihr müsst euch verstecken, hast du das verstanden?“
    „Ich verstehe gar nichts“, gab Junias verwirrt zu. „Warum sind wir hier bei Kingussie, wenn Jamie in Glen ist? Was soll das alles?“
    Laine zog ihre Hand zurück. „Ich habe gelogen.“
    „Warum?“
    „Frag nicht, dann muss ich nicht weiter lügen.“ Sie fuhr sich resigniert mit den Fingern über die Augen. „Ich werde einen anderen Weg versuchen. Einen eskapistischen Trampelpfad. Zögere noch länger und ich werde den vernünftigen Weg gehen. Er führt über deine Leiche und das wird mich nicht mehr lange aufhalten, da sei dir gewiss. Geh!“
    Seine Leiche? In einer Mischung aus Entsetzen und Faszination stieß Junias stoßweise Luft zwischen den Zähnen hervor. Eine Äußerung, die Überlegenheit demonstrieren sollte und vermutlich genau das Gegenteil erreichte.
    „Dann war es tatsächlich eine Falle“, stellte er so sachlich er konnte fest. „Warum?“
    „Keine Fragen mehr.“ Laine wiegelte ab , ohne ihn etwas entgegnen zu lassen. „Du musst gehen.“
    Irgendetwas lag ihrer Stimme inne, was Junias bewegte, genau zu tun, was sie wollte. Er stieß die Tür auf, sprang aus dem Wagen und entfernte sich ein paar Meter in den Wald. Dann sah er noch einmal zurück; erwartete, sie würde mit durchdrehenden Reifen losrasen. Stattdessen saß sie regungslos auf dem Fahrersitz, die Stirn an das Lenkrad gelehnt, als wäre ihr Kopf zu schwer geworden. Junias blieb keine Zeit, er schüttelte die Konfusion ab wie ein Hund den Regen und rannte los.

    *
    Konflikt , dachte Laine, die Stirn auf dem Lenkrad abgelegt, wo sie glaubte, noch die Takte zu hören, die Jamians Hände zur Musik getrommelt hatten.
    Mag er mein neuer Lebensinhalt geworden sein, der Konflikt? Menschen fühlten sich immerzu bedrängt von Konflikten. Sie aber war kein Mensch. Nicht mehr.
    Sie war es einmal gewesen. Als der todgeweihte Junge ihr offenbart hatte, dass Jamian bereit gewesen war, für ihn zu sterben, da überkam sie beim Blick in große, grüne Augen, die sie auf merkwürdige Art zu durchschauen schienen, ein Déjà-vu.
    Worte wurden durch ihre Erinnerung getrieben. Kaum wahrnehmbar, wie der Hauch eines Geruchs, den der Wind mit sich bringt und wieder fortträgt, ehe man ihn identifiziert hat. Zu weit entfernt und zu schnell vergangen, um die Fährte aufzunehmen. Und doch zu deutlich, um ignoriert zu werden.
    „Dann bist du bereit, an ihrer statt den Tod zu

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