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Stolen Mortality

Stolen Mortality

Titel: Stolen Mortality Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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von einer Last befreit, zumindest so, als hätte ihm jemand Gewicht von den Schultern genommen. Der Rest war tragbar.
    Der Oberste Senator – nein, Ian Drawn, der Typ, der bis zum Morgen Oberster Senator gewesen war -, hockte samt seinen Anhängerschaft in Untersuchungshaft. Wohl aus Angst vor härteren Strafen war kein Wort darüber gefallen, dass sie nicht nur ihn, sondern auch Amy entführt hatten. Jamian hatte zwar befürchtet, dass von Magnus noch mit Rachegedanken zu rechnen wäre, doch Sinead hielt selbst das für unwahrscheinlich.
    „Magnus ist zu stumpf und zu kleingeistig für eigene Gedanken“, hatte sie gesagt. „Er ist nur das Werkzeug derer, die ihn bezahlen. Und da dies nach seiner Freilassung wieder der Senat sein wird, habt ihr nichts zu befürchten.“ Dass er wieder freigelassen werden würde, hatte Jamian trotzdem nervös gemacht. Doch letztlich würde man Magnus objektiv gesehen keine Vorwürfe machen können, die eine langfristige Inhaftierung rechtfertigten. Er hatte nichts als seinen Job erledigt, indem er den Anweisungen des Obersten Senators Folge leistete.
    Blieb noch das Problem, dass ein rebellischer Vampir auftauchen und Jamian das Licht ausknipsen wollte. Aber mit dem würden sie schon fertig werden, da machte er sich keine Sorgen. Der Senat stand hinter ihnen, außerdem die Vampire aus Glen.
    Nicht ganz so sicher war er sich, was Laine betraf. Die Auftragskillerin, die die Seiten gewechselt hatte. Angeblich. Eine merkwürdige Frau. Irgendetwas an ihr war eigenartig. Sie war zusammengezuckt, als sie ihn gesehen hatte. Nur ganz leicht, selbst für ihn kaum erkennbar. Vielleicht hatte er sich auch geirrt.
    Er versuchte , die Gedanken auszubremsen und zelebrierte es, Stückchen für Stückchen die Schokoladenschicht von seinem Vanilleeis abzuknabbern. Vermutlich hatte sie Angst vor ihm. Er war nicht so leicht von schönen Augen zu beeindrucken wie Jamie. Junias biss auf das letzte Stück Schokoladenglasur und widmete sich dann dem schmelzenden Vanillekern. Es gab Momente, in denen ihn seine anormal geschärften Sinne wirklich nervten – aber Eis und Schokolade hatten nie besser geschmeckt.
    Er griff nach der Fernbedienung und hatte über einer Wiederholung von „Fist of Zen“ alles andere schnell vergessen, bis er den Mini auf der Straße hörte.
    Das ging jetzt aber schnell, Jamie! Besonders ausdauernd bist du wohl nicht, was ?, frotzelte er, als der Wagen in der Einfahrt bremste, doch es kam keine Antwort. Erwischt? Hab ich recht ? Mach dir nichts draus, Alter, das kann jedem passieren.
    Junias hörte die Schritte einer Person auf dem Kies vor der Haustür und erkannte sofort, dass sie nicht von Jamian sein konnten. Was zum Teufel …?
    Er spannte jeden Muskel an, als der Schlüssel ins Schloss gesteckt wurde. Die Tür ging nicht sofort auf. Man musste das Türblatt an der Klinke an den Rahmen ziehen, wenn man aufschloss. Wer immer da kam, wusste dies nicht.
    Lautlos sprang Junias auf. Er huschte zur Wohnzimmertür, achtete darauf, nicht auf die knarrende Diele zu treten und drückte sich dicht neben dem Türrahmen an die Wand. Er stellte das Atmen ein. Still lauschte er den Geräuschen von draußen. Die Schreie und das Lachen der Idioten, die sich im Fernsehen für Geld demütigen ließen, übertönten sie. Doch auch der Eindringling würde ihn durch die störenden Hintergrundgeräusche schlechter hören.
    Die Tür ging auf und die Scheinwerfer eines parkenden Wagens erhellten den Korridor.
    Fuck! Es war mehr Gewohnheit als Nervosität, die ihn fluchen ließ. Stattdessen fühlte er sich sogar ganz ruhig. Sein Körper gab keine verräterische Reaktion von sich: Weder brach ihm Schweiß aus noch beschleunigte sein Herzschlag. Irgendetwas in seinem Inneren wisperte ihm zu, dass es gefährlich werden würde; es war nicht mehr als eine sachliche Information. Zum ersten Mal stand ihm ein ernster Kampf bevor. Der Kienshi in Junias sehnte sich nach diesem und drückte den Jungen in eine stille Ecke zurück.
    Seine Sinne schienen ihm schärfer als je zuvor und waren einer Schusswaffe gleich auf seinen Gegner fokussiert. Ein unwirkliches Gefühl. Unmenschlich, aber es fühlte sich unnachahmlich gut an.
    Ein Hauch von Durchzug streifte ihn und brachte den Geruch der Person mit sich, die nun in der Tür stand und einen langen, gespenstischen Schatten warf.
    Vampir, erkannte Junias sofort. Er schloss die Augen und atmete langsam und still durch die Nase ein, um die anderen Gerüche zu

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