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Stolen Mortality

Stolen Mortality

Titel: Stolen Mortality Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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entsorgt.“
    „Dann hab ich keine Nummer.“
    „Ich hab dir eine geklebt.“ Er sprang aus dem Wagen und knallte die Tür lauter zu, als es notwendig gewesen wäre. Verärgert wie amüsiert über sich selbst und die Dummheit auf der Windschutzscheibe , schüttelte er den Kopf. Als er sich auf den Weg zurück zu seinem Auto machte, hörte er sie noch einmal sprechen. Ganz leise, vielleicht zu sich selbst.
    „Auf Wiedersehen, Jamian. So sehr ich mir wünsche, es müsste nicht sein.“

Beziehungsstatus: Es ist kompliziert

    Junias schwankte zwischen Frustration und Erleichterung, als er den Campus verließ und zum Parkplatz ging. Den ganzen Schultag über hatte Amy ihn ignoriert und war ihm aus dem Weg gegangen. Er durfte nicht unglücklich darüber sein. Theoretisch nicht. Dass man Brian Gibbs am Tag zuvor in seinem eigenen Haus niedergeschlagen und dabei fast erwürgt hatte, war das Thema des Tages, und niemand wurde so oft danach befragt wie Brians Freundin Amy. Exfreundin, denn Amy hatte die Sache am gleichen Abend noch telefonisch beendet, wie sie ihre Freundin Lysa im Biounterricht wissen ließ.
    Über den mysteriösen Überfall bei den Gibbs machten unzählige Horrorszenarien die Runde. Junias war froh, Amy nicht ansehen zu müssen, als sie wieder und wieder berichtete, schon vor dieser Sache nach Hause gegangen zu sein und nichts mitbekommen zu haben. Jeder Schüler schien sie einzeln danach fragen zu wollen, man ließ sie gar nicht mehr in Ruhe. Nein, es war besser, nicht in ihrer Nähe zu sein. Einer von ihnen hätte sich bestimmt auffällig gemacht. Sie neigten beide dazu, in unpassenden Momenten rot zu werden.
    Trotzdem ärgerte er sich, von Amy gemieden zu werden. Insgeheim hatte er gehofft, dass sie sich zumindest in Mathe auf den freien Platz neben ihm setzen, oder in der Mittagspause mit ihm gemeinsam essen würde. Pustekuchen! Er hatte allein gesessen. Auch gut. Wenigstens waren die Kotzbrocken, Brians Freunde, abgelenkt und gingen ihm nicht auf die Nerven.
    „Junias?“
    Verwundert drehte er sich um. Amy stand hinter ihm und spielte mit einer Haarsträhne. Bei manchen Mädchen sah das bewusst aufreizend aus. Billig. Bei ihr wirkte es ganz anders. Süß. „Ich wollte dich etwas fragen.“
    Er wühlte in seinem Rucksack, als such t e er nach dem Motorradschlüssel, der sich in der Jackentasche befand. „Hm?“
    „Es ist so. Mein Bruder feiert morgen seinen Geburtstag und hat mich eingeladen. Und ich dachte, vielleicht … wenn du nichts anderes vorhast … Würdest du mit mir hingehen?“
    Er sah auf. Er? Mit ihr? Zu einer Party? Das meinte sie nicht ernst. „Ich?“
    „Ja, wer sonst!“ Sie nickte eifrig. „Die sind alle älter als ich und allein fühle ich mich da vermutlich blöd.“
    „Ähm. Also, ich“, stammelte Junias, „weiß nicht so recht.“ Idiot!, Idiot!, Idiot! Sag ja, Schwachkopf, sag einfach ja.
    „Vielleicht war das auch eine dumme Idee.“ Amy sah zu Boden. „Du hast bestimmt schon Pläne fürs Wochenende. Wer hat die nicht? Entschuldige, ich bin ein Schaf.“
    „Nein“, rief er, und erschrak von seiner eigenen Courage. „Ich bin auch ein Schaf. Ich meine, ich hab nichts vor. Ich würde gern mitkommen.“
    „Wirklich?“ Amy strahlte.
    Er nickte. Ob es eine gute Idee war? Egal. Wenn nicht, dann war es jetzt zu spät. „Soll ich dich abholen? Mit meiner“, er wies über den Schulhof zum Parkplatz, „Yamaha?“
    Amys Augen wurden kugelrund. „Ich bin noch nie mit so was gefahren. Nur, wenn du nicht zu schnell fährst!“
    „Ich doch nicht!“ Oje, hatte er jetzt gezwinkert? Wie albern, das war ja fast schon ein Flirt. „Wann soll ich kommen? Zu dir nach Hause, meine ich.“
    „So gegen sieben? Wir müssen allerdings bis nach Beauly hoch. Mein Bruder würde uns mit dem Auto abholen, wenn dir das zu weit ist.“
    Eine gute Stunde mit Amy auf dem Motorrad klang gut, zumal es fast die ganze Zeit am Loch Ness vorbei ging und die Strecke umwerfend schön zu fahren war. Sie würde sich an ihm festhalten müssen, wenn er Gas gab. „Ich fahr lieber selbst.“
    „ ’ S màth sin, Junias. Slàn leat!“ Sie drehte sich um und ließ ihn verdutzt zurück.
    „Ich sprech e kein Gälisch“, rief er ihr nach.
    Sie gab ein „Weiß ich!“ über die Schulter zurück. Angestrengt versuchte er, sich die Worte zu merken. Vielleicht kannte Jamian die Bedeutung, ihr Vater hatte ihm damals noch ein paar Worte Gälisch beigebracht.
    „Smat sin“, murmelte er vor sich hin.

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