Stolz und Verlangen
Angst, etwas Unersetzbares zu verlieren, doch da er so etwas noch nie erlebt hatte, konnte er das nicht sicher sagen.
Endlich ging die Tür auf, und Eliza stand vor ihm. Sie war in einen Morgenmantel gehüllt, und ihre Augen und die Nase waren gerötet. Er erinnerte sich daran, dass er sie bei ihrer ersten Begegnung recht hübsch, aber nicht umwerfend schön gefunden hatte. Nun verstand er selbst nicht, was ihn zu dieser Meinung bewogen hatte. In seinen Augen war sie die bezauberndste und schönste Frau, die er jemals gesehen hatte.
Sie trat zur Seite, um ihn einzulassen, und schloss dann leise die Tür hinter ihm.
Wie bei ihm dominierten auch in ihren Gemächern Burgunderrot und Cremeweiß. Das fiel ihm sofort auf, und er zog einen merkwürdigen Trost daraus. Er hatte ganz vergessen, wie ähnlich sie sich in den meisten grundlegenden Dingen waren. Wenn sie nur alle Äußerlichkeiten ablegen und diese innere Verbundenheit freilegen könnten …
»Ich hätte dir erzählen sollen …«
Sie redeten beide gleichzeitig und brachen den Satz im selben Moment ab. Verdutzt über diese Übereinstimmung starrten sie sich an. Er wartete darauf, dass sie als Erste das Wort ergriff. Nach den heutigen Enthüllungen war es ihr gutes Recht, ihm eine Standpauke zu halten.
Automatisch zog sie den Gürtel des Morgenmantels fester um ihre Taille. »Als ich Tobias Reynolds bat, er möge Nachforschungen über dich anstellen, habe ich dich noch nicht richtig gekannt. Du sagtest, die Verbindung zwischen dir und Lord Gresham würde einer näheren Überprüfung standhalten, und das wollte ich nur bestätigt wissen, ehe jemand anderer auf die Idee käme, Erkundigungen über dich einzuholen. Doch ich habe Mr. Reynolds den Auftrag entzogen, noch bevor er mir irgendetwas berichtet hat. Ich wollte, dass ich alles, was es über dich zu wissen gibt, von dir persönlich erfahre.«
Jasper nickte und verschränkte die Hände hinter dem Rücken. »Ich hätte dir von meiner Mutter erzählen sollen. Und glaub mir, das hätte ich auch getan, aber ich dachte, wir hätten genügend Zeit …«
»Das stimmt.« Sie trat näher. »Wir haben alle Zeit, die du benötigst.«
»Der richtige Zeitpunkt ist jetzt, Eliza. Du solltest über mich Bescheid wissen, bevor du mich heiratest. Ich könnte es nicht ertragen, dass du dich nach unserer Hochzeit von mir abwendest.«
»Ich kann mich nicht von dir abwenden. Ich liebe dich.«
Er schloss die Augen und atmete zitternd aus. »Eliza …«
»Du brauchst nichts zu sagen«, fiel sie ihm rasch ins Wort. »Nicht, bevor wir Mann und Frau sind. Ich muss dich mit meinem Herzen heiraten, nicht mit meinem Verstand. Ich muss meinen Instinkten mehr trauen als meiner Vernunft, damit ich zu der Frau werden kann, die du in mir siehst. Damit ich vollständig werden kann. Du sollst wissen, dass ich dich so akzeptiere, wie du bist, ohne Vorbehalte oder Zweifel, und so Gott will, wirst auch du mich irgendwann lieben.«
Eliza widersetzte sich allen angelernten Verhaltensweisen und lebenslangen Gewohnheiten, indem sie bewusst ein Geständnis nach dem anderen ablegte – für ihn. Sie war entschlossen, ihm rückhaltlos zu vertrauen, selbst wenn alles dagegen sprach.
»Ich liebe dich«, sagte sie noch einmal.
Er sah sie an. Sie hatte sich auf ein Sofa gesetzt und die Hände zurückhaltend im Schoß verschränkt. Absurderweise erregte ihn das – ihre beherrschte Haltung, obwohl er wusste, wie wild sie in seinen Armen sein konnte. Wenn sie intim waren, enthüllte sie ihr wahres Selbst, und das stachelte sein Begehren noch weitaus mehr an als die körperliche Lust.
»Ich bin am Ende«, sagte er heiser. »Du beherrschst mich total. Ich würde alles tun, um dich zu bekommen.«
Eliza schluckte und legte die Hand um den Hals. Er ging zu ihr, ergriff ihre alabasterweiße Hand, drückte einen Kuss darauf und glitt mit dem Mund zu ihren Fingerspitzen. Zärtlich leckte er den Finger, der bald seinen Ring tragen würde. Eliza erbebte. Ihre Wimpern senkten sich, und aus ihren leicht geöffneten Lippen drang ein leises Keuchen.
Jetzt begann er an ihrem Finger zu saugen und zu lutschen, bis sich ihr ein Wimmern entrang.
Der Laut genügte, um jede Zurückhaltung zu verlieren.
Er griff sich zwischen die Beine und öffnete seinen Hosenschlitz. Sein Schwanz fiel schwer in seine Handfläche, war so dick und hart, dass Jasper ihn einige Male heftig rieb, um seine brennende Gier zu lindern.
»Jasper.«
Er löste die Lippen von ihren zitternden
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