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Stolz und Verlangen

Stolz und Verlangen

Titel: Stolz und Verlangen
Autoren: Sylvia Day
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wäre zu unserer beider Vorteil.«
    »Da habe ich eine bessere Idee. Ich werde eine Kandidatin für Sie finden, die geeigneter ist als ich.«
    Er lächelte. »Wollen Sie Kupplerin spielen?«
    »Das könnte man so sagen.« Eliza spürte beinahe körperlich, wie Jaspers Blick ihr folgte.
    »Miss Martin, ich möchte ganz offen zu Ihnen sein. Ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass Sie am besten zu mir passen. Deshalb muss ich Ihnen beweisen, dass auch ich die richtige Ergänzung für Sie bin, und von diesem Ziel werden Sie mich nicht so leicht abbringen.«
    »Wie Sie wünschen.« Sie seufzte. »Aber entwickeln Sie sich bitte nicht zum Quälgeist, Lord Montague. Sie waren immer einer meiner angenehmsten Verehrer. Und wenn möglich, soll das auch so bleiben.«
    Montague brach erneut in Gelächter aus und musterte Eliza mit belustigt funkelnden Augen. »Sie sind wahrhaft eine erfreuliche Überraschung. Ich wünschte, ich hätte Ihre Vorzüge schon früher erkannt.«
    Rasch sah Eliza sich um, um nach Jasper Ausschau zu halten.
    Er war verschwunden, hinterließ eine auffallende Leere.
    Jasper lenkte sein Pferd vom South Carriage Drive zum angrenzenden Rotten Row, begleitet von einem seiner Mitarbeiter, den Jasper mit Elizas Überwachung beauftragt hatte.
    »Sie findet Gefallen an Ihnen«, sagte Aaron White, während er einem anderen Mitarbeiter mit einer Handbewegung bedeutete, die Überwachung fortzusetzen.
    Jasper nickte. Er war ohne nachzudenken hierhergekommen. Erst als er Eliza entdeckte, wurde ihm bewusst, was ihn in den Hyde Park getrieben hatte. Er hatte eine vage Vorstellung im Kopf gehabt – ein aufkeimendes Verlangen, ihr herrliches Haar im Sonnenschein zu sehen –, und das hatte ihn irgendwie hierhergeführt. Geradezu lachhaft sentimental. Völlig untypisch für ihn. Der Termin, den er für sie eingeplant hatte, war abgehakt, und es gab andere Dinge, um die er sich kümmern musste.
    »Sie haben natürlich dafür gesorgt«, fuhr Aaron fort, »dass die Dame Sie bemerkt.«
    Durch winzig kleine Veränderungen in Verhalten und Körperhaltung konnte Jasper in einer Menschenmenge entweder aufleuchten oder darin verschwinden. Er war ein unsichtbarer Beobachter gewesen, bis Montague etwas zu Eliza sagte, worauf sie ihm plötzlich ihre ganze Aufmerksamkeit zuteilwerden ließ. Das war für Jasper der Anstoß gewesen, ihr Interesse für sich zu beanspruchen, und das war ihm gelungen. »Es ist das Beste, wenn sie von keinem ihrer anderen Verehrer allzu angetan erscheint. Das könnte die Effektivität meines Plans zunichtemachen, zumal es meine Aufgabe ist, für ihre Sicherheit zu sorgen.«
    »Und Ihr auffälliges Interesse an ihr hat damit nichts zu tun«, bemerkte Aaron neckend, die Zügel locker in einer Hand und die andere Hand auf dem Schenkel. Er war ein junger Bursche, klein und stämmig, ein tüchtiger Arbeiter, der drei Mäuler zu stopfen hatte. Aus diesem Grund hielt ihn Jasper von den eher gefährlichen Aufträgen fern. Die Aufgabe, Eliza zu überwachen, war perfekt für ihn.
    »Ihre Attraktivität macht die Arbeit angenehmer«, erwiderte Jasper, und mehr würde er dazu auch nicht sagen.
    Aaron blickte Montague hinterher. »Das findet der Earl offenbar auch. Er scheint ganz begeistert von ihr zu sein.«
    Der Klang von Montagues Gelächter hallte in Jasper nach, und er umfasste die Zügel etwas fester. »Sie würde mit ihm unglücklich werden. Er hat nur seine eigenen Interessen vor Augen. Ich tue ihr einen Gefallen.«
    »So kann man den Ruin einer jungen Dame der Gesellschaft auch betrachten.« In Aarons Stimme schwang Belustigung mit, was angesichts von Jaspers Regel, niemals mit einer Dame der Gesellschaft zu schäkern, verständlich war. Es war eine Regel, die er eindeutig zu brechen beabsichtigte.
    »Ich ruiniere sie nicht. Sie hat schon vor langer Zeit beschlossen, niemals zu heiraten. Das hat sie mir erst vor wenigen Stunden erklärt.«
    »Und damit sie nicht in Unwissenheit stirbt, werden Sie die Dame in die Freuden des Vögelns einweisen, was? Ist das noch ein Gefallen, den Sie ihr tun? Zum Teufel, Bond, bei so viel Edelmut müsste man Sie direkt heiligsprechen!«
    Jasper warf dem jüngeren Mann einen vernichtenden Blick zu.
    Ergeben hob Aaron die Hände. »Sie sind in erster Linie ein gewiefter Geschäftsmann. Deshalb frage ich mich, warum Sie nicht nach dem großen Preis greifen wollen. Da Sie die Dame ohnehin in Ihr Bett locken werden, warum sie nicht gleich zur Frau nehmen? Und ihr Vermögen zusammen
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