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Stolz und Verlangen

Stolz und Verlangen

Titel: Stolz und Verlangen
Autoren: Sylvia Day
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mit den anderen Vorteilen der Verbindung genießen?«
    »Begehren und Heiraten sind zwei sehr unterschiedliche Dinge. Außerdem würde sie mit mir nur unglücklich werden. Ich habe keine Ahnung, wie man eine Frau außerhalb des Schlafzimmers glücklich macht.«
    »Dann lassen Sie sie nicht aus dem Bett heraus. Problem gelöst.«
    »Ich finde das nicht besonders witzig.«
    »War nur ein Vorschlag.« Aaron grinste. »Keine Ahnung, warum ich das überhaupt erwähnt habe. Schließlich ist es für mich nur von Vorteil, wenn alles so bleibt, wie es ist. Wenn Sie plötzlich ungeheuer reich wären, würden Sie weniger arbeiten, und ich hätte weniger Aufträge oder, besser gesagt, weniger Geld.«
    Jasper blickte Eliza nach, bis Montagues Equipage in der Menge verschwand. Aus den Augen, aus dem Sinn. Hoffte er. Er zog die Taschenuhr heraus und überprüfte die Zeit. Eliza würde in Kürze nach Hause kommen und damit beginnen, sich für den Abend fertig zu machen.
    Wie würde sie wohl in eleganter Abendkleidung aussehen? Gewiss würde sie keinen großen Aufwand betreiben, was sehr erfrischend war. Manche Frauen investierten Unmengen an Zeit in ihr Äußeres. Elizas anziehendste Eigenschaften waren nicht auf den ersten Blick ersichtlich. Ihre leidenschaftlicheren Regungen waren so subtil, dass sie wahrscheinlich nicht einmal ihr selbst bewusst waren. Sie war ein introvertierter Mensch, ruhig, wissbegierig und hochintelligent.
    Jasper hingegen bevorzugte einen hektischen Lebenswandel. Er stopfte seine Zeit mit Terminen voll, gönnte sich keine freie Minute, bis er abends nicht länger gegen den Schlaf ankämpfen konnte. Dank dieser permanenten Beschäftigung hatte er weniger Gelegenheit dazu, seinen Groll zu nähren, der ihm wie ein Stachel im Fleisch saß. Was das betraf, war ihm Eliza Hilfe und Hindernis zugleich. Er konnte es sich nicht erlauben, sein Ziel jetzt aus den Augen zu verlieren. Nicht wenn der Erfolg bereits in so greifbarer Nähe lag.
    Mit unwilligem Brummen zog er seinen Hut tiefer in die Stirn. Er hasste es, in der Öffentlichkeit zu sein, solange er innerlich so aufgewühlt war. Aufgewühlt wegen eines Blaustrumpfs, einer Frau, die ihn für zu attraktiv und zu gefährlich hielt.
    »Ich werde Miss Martin Ihren fähigen Händen überlassen«, sagte er.
    »Und Sie sollten sich vielleicht mit einem Besuch von Remingtons oberer Etage ablenken«, erwiderte Aaron. »Das hilft, den Heißhunger zu stillen.«
    Der Vorschlag, er solle auf die fleischlichen Angebote in seinem bevorzugten Herrenklub zurückgreifen, war keineswegs aus der Luft gegriffen. Obwohl Aarons hervorragende Beobachtungsgabe einer der Gründe war, weshalb Jasper ihn eingestellt hatte, störte es ihn, wenn er selbst im Fokus stand. »Überwachen Sie die Frau. Nicht mich.«
    Auf der Suche nach einer anderen vertrauten Gestalt sah er um sich. Wie es das Glück wollte, musste er nicht lange Ausschau halten.
    Der Gentleman, den Jasper suchte, war gerade auf dem Weg zu ihm. Eine Hand an der Hutkrempe, um die Grüße von allen Seiten zu erwidern, fädelte er sich geschickt zwischen den anderen Reitern hindurch. Gabriel Ashford, der neunte Earl of Westfield, war ein Liebling der Klatschpresse und stammte aus einer bekannten, reichen Familie, was dafür sorgte, dass ihm die begehrlichen Blicke zahlreicher Frauen folgten. Obwohl er mit seinen Errungenschaften nahezu jedem Laster frönte, spielte sich seine ausschweifende Lebensführung nicht in seinem hübschen Gesicht wider, das so viele Frauen zum Schwärmen anregte. Er wirkte sportlich und geschmeidig und demonstrierte gerade nach allen Seiten hin sein charmantes Lächeln.
    Als Westfield näher kam, erkannte Bond, dass sich sein Gesichtsausdruck subtil verändert hatte. Seine sonst so perfekt sitzende gesellschaftliche Maske verrutschte ein wenig, enthüllte den Mann, der sich in Wahrheit darunter verbarg. Ein guter und freundlicher Mann, den Jasper ins Vertrauen gezogen hatte. Ein Gentleman, den er als Freund ansah.
    »Guten Tag, Bond.«
    Jasper tippte an seinen Hut. »Mylord.«
    »Ich habe gesehen, wie Sie Montague beäugt haben.« Westfield lenkte sein Pferd neben das von Jasper. »Fürchten Sie, er könne Zugriff auf Miss Martins Vermögen erlangen und seine Schulden begleichen?«
    »In der Tat war es Miss Martin, der mein Interesse galt.«
    »Ah … Ich hatte ganz vergessen, dass Sie eine Schwäche für verschrobene Blaustrümpfe haben!«
    »Für zahlende Klienten habe ich immer eine
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