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Stolz und Verlangen

Stolz und Verlangen

Titel: Stolz und Verlangen
Autoren: Sylvia Day
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uns morgen sehen?«
    Er ließ die Arme seitlich herunterfallen. »Ich habe den Blick gesehen, mit dem Sie Montague bedachten. Er hat etwas gesagt, worauf Sie ihn auf eine ganz bestimmte Art anschauten.«
    Eliza wandte sich ihm zu. Er war über einen Kopf größer, doch seine Nähe erzeugte eine unglaubliche Intimität. Als wäre er drauf und dran, sie im Walzer herumzuwirbeln.
    Ihr Herz schlug ein paar Takte schneller. Ihr Atem beschleunigte sich. »Ich verstehe nicht.«
    Er umfasste ihr Kinn, neigte ihr Gesicht nach oben. »Sie haben ihn genauso angesehen, wie Sie jetzt mich ansehen.«
    »Das ist unmöglich.« Montague rief nicht einmal ansatzweise diesen Aufruhr in ihr hervor.
    »Ich möchte, dass Sie mich auf die gleiche Art betrachten, wie ich Sie betrachte.«
    Sie war wie gebannt unter seinem Blick. Er war so intensiv. So glühend. So wild. Mit den Fingerspitzen malte er ihre Züge nach. Strich über ihre Stirn. Folgte dem Schwung ihrer Brauen. Ihrer Nase.
    Auch Eliza musterte ihn ohne jede Scheu. Seine Züge waren perfekt geformt, klassisch schön in ihrer Symmetrie, aber männlich in der Form. Es war ein Vergnügen, ihn zu betrachten, sie konnte gar nicht genug davon bekommen.
    »Wie sehe ich Sie jetzt an?«, fragte sie atemlos.
    »Zu forschend. Sie überlegen, wie Sie dieser Anziehung entrinnen können. Hören Sie auf zu denken«, murmelte er. Er neigte den Kopf, senkte seinen Mund auf ihren. Es geschah langsam und bewusst. Er umfasste sie locker, ohne Gewalt. »Beginnen Sie zu fühlen.«
    Sie taumelte zurück, ihr Atem ging keuchend, weil seine Nähe ihr die Luft abschnürte.
    Jasper beobachtete ihren Rückzug mit verhangenen Augen. Als sie schon fast außerhalb seiner Reichweite war, gab er einen knurrenden Laut von sich und zog sie zu sich zurück. Er presste die Lippen mit einer Kühnheit auf ihren Mund, die ihr den letzten noch verbliebenen Atem raubte. Eine Hand um ihren Nacken und den Arm um ihre Taille geschlungen, nahm er von ihrem Mund Besitz, als hätte er ein Anrecht darauf. Zweifellos sehr erfahren und … sehr hungrig. Eine saugende, wilde Inbesitznahme, die Eliza völlig überrumpelte.
    Willenlos gab Eliza sich seinem gierigen Mund hin, wusste gar nicht, wie ihr geschah. Sein Körper war verblüffend hart, wie von der Sonne erwärmter Marmor. Er drückte sich an ihren Oberkörper, ihre Schenkel. Ohne den Schutz ihres Korsetts war das Gefühl … Großer Gott, ihr fehlten die Worte, um ihr Verlangen zu beschreiben, ihn zu berühren. Sie ballte die Hände zu Fäusten, löste sie wieder, streckte sie nach ihm aus, ließ sie wieder fallen.
    Wo sollte – konnte – sie ihn berühren?
    Als hätte er ihre Gedanken gelesen, nahm Jasper die Hand von ihrem Nacken und strich von der Schulter abwärts über ihren Arm. Dann umfasste er ihr Handgelenk, hob ihre Hand an seine Brust und legte sie auf seine linke Seite, dorthin, wo sich unter Gehrock und Weste sein Herz befand. Seine Haut schien durch den Stoff hindurchzubrennen. Sein Herzschlag raste genauso gefährlich schnell wie ihrer.
    Halt suchend krallte sie sich mit der anderen Hand an seinem Gehrock fest. Sie wimmerte, war ganz und gar überwältigt.
    Ihre Kapitulation besänftigte ihn. Der Druck seiner Lippen wurde sanfter, sein Griff um ihre Taille lockerte sich, sodass sich ihre Lungen wieder ausdehnen konnten. Neckend leckte er nun über die Schwellung ihrer Unterlippe, stachelte sie dazu an, seinen Mund ebenfalls zu kosten. Sie versuchte es, zitternd und unsicher.
    Sobald er das erste tastende Vorschnellen ihrer Zunge spürte, schnappte er danach und begann zart daran zu saugen. Überrascht zuckte Eliza zusammen, während sie sich instinktiv enger an ihn schmiegte, sodass ihre Brüste sich gegen seinen Oberkörper pressten. Sein Stöhnen vibrierte in ihr, versetzte ihre Nervenenden in Schwingung.
    »Eliza.«
    Mit leisem Klimpern kündete die Kaminuhr die halbe Stunde an, doch Eliza war außerhalb jeder Zeit, war nur auf die überwältigenden Lippen und die Zunge konzentriert, die ihren Mund erforschten. Ein Laut entrang sich ihr, eine leise Bitte um Gnade.
    Keuchend hob Jasper den Kopf und betrachtete sie unter schweren Lidern.
    »Ja, genau so sollen Sie mich ansehen«, stieß er rau hervor, »mit diesem Blick, den Sie einzig für mich haben. Als sehnten Sie sich danach, das zu beenden, was ich begonnen habe. Als verzehrten Sie sich nach meinem Kuss, meiner Berührung.«
    Ja, sie verzehrte sich danach. Und fühlte sich unbefriedigt, als hätte
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