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Stolz und Verlangen

Stolz und Verlangen

Titel: Stolz und Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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Ihre Tarnung.« Westfields Lächeln war grimmig. »Sie sind derjenige, der jede Investition vereitelt hat, die ihn vielleicht gerettet hätte. Sie sind derjenige, der die erfahrenen Spieler, die gegen ihn gewinnen können, mit genügend Geldmitteln ausgestattet hat. Sie sind derjenige, der jahrelang unermüdlich gearbeitet hat, um ein Vermögen anzuhäufen und Montague damit in den Ruin zu treiben. Erinnern Sie mich doch bitte von Zeit zu Zeit daran, dass ich Sie besser nicht verärgern sollte, Bond. Ich möchte Sie wahrlich nicht zum Feind haben.«
    »Sie sind ein viel zu ehrenhafter Mann, um irgendetwas zu tun, das mich dazu veranlassen könnte, mit Ihnen zu brechen.« Mit einem Grinsen wiederholte Jasper die Worte des Earls. »Ob Ihnen das nun gefällt oder nicht.«
    »Großer Gott, lassen Sie diese Behauptung bitte niemals in Hörweite anderer Leute fallen.« Der Earl blickte auf die Uhr. »Soll ich um zehn zurückkommen, damit wir mit der Beschattung von Miss Martin beginnen können?«
    Jasper überlegte einen Moment. Es war jetzt kurz nach fünf. »Sagen wir lieber elf Uhr, in Ordnung?«
    »Sie werden keine Klagen von mir hören«, sagte Westfield, während er sich zum Gehen anschickte. »In den letzten paar Tagen habe ich mehr Zeit mit Ihnen verbracht als mit einer Frau. Ich will Ihnen ja nicht zu nahe treten, aber Sie sind nicht annähernd so charmant.«
    »Das will ich hoffen«, murmelte Jasper, während er dem Earl auf dem Weg zu seinen Räumlichkeiten in die Eingangshalle folgte.
    »Bitte folgen Sie meinem Beispiel und gönnen Sie sich ein paar vergnügliche Stunden in weiblicher Gesellschaft. Es wäre ein wahrer Segen, wenn ich Sie heute Abend etwas besser gelaunt antreffen würde.«
    Auf der untersten Treppe blieb Jasper einen Moment stehen, spürte die inzwischen vertraute Vorfreude, die ihn immer überfiel, wenn ein Treffen mit Eliza bevorstand. »Es ist nicht nötig, dass Sie übermäßig pünktlich sind«, rief er dem Earl über die Schulter gewandt zu, ehe er, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, nach oben eilte.
    »Und das von einem Mann, der normalerweise pedantisch auf Pünktlichkeit bedacht ist?«, erwiderte der Earl. »Ich glaube, Sie haben sich mit dem Melville-Wahnsinn angesteckt.«
    Auch das trifft es, dachte Jasper.
    Eliza fragte sich, wie das Haus wohl von vorne aussehen mochte. Das Licht aus der im Schuppen stehenden Kutsche bot ihr nur die Aussicht auf die Rückseite von Jaspers Heim.
    Der junge Mann, der ihr Jaspers Brief überbracht hatte, hatte sie zügig durch ein Eisentor dirigiert und weiter über einen mit Kopfsteinpflaster ausgelegten Pfad, der mitten durch einen gepflegten, wenn auch uninspirierten Garten verlief. Eliza war noch in den Anblick des schlichten Rasens vertieft, als Jasper auftauchte. Sie freute sich unbändig, ihn zu sehen.
    Er stand in der Tür, seine breiten Schultern und die hoch gewachsene Gestalt zeichneten sich dunkel gegen das aus dem Haus strömende Kerzenlicht ab. Seine Beine waren leicht gespreizt, was seine muskulösen Schenkel hervorhob. Er war voll bekleidet, doch der enge Schnitt seiner Breeches überließ nichts der Fantasie. Zum ersten Mal empfand Eliza den Anblick eines männlichen Körpers als ungemein erregend. Bereits bei der ersten Begegnung hatte seine physische Nähe eine beunruhigende körperliche Reaktion in ihr ausgelöst. Das war mit jedem Tag intensiver geworden, verstärkt durch jeden feurigen Blick, jede zufällige Berührung.
    »Eliza.« Es lag etwas sehr Intimes an der Art, wie er ihren Namen sagte.
    Als sie die erste Stufe hinaufging, die vom Garten zur Tür führte, bot er ihr helfend die Hand. Er trug keine Handschuhe, und ihr fiel erstmals auf, wie wohlgeformt und kräftig seine Hände waren. Sie gefielen ihr über die Maßen.
    Ehe sie seine Hand annahm, zog sie rasch den Handschuh aus, um die Wärme seiner Haut zu fühlen. Sogleich breitete sich eine Hitzewelle von ihrer Hand über ihren Arm aus. Sein Griff wurde kurz fester, als hätte auch er das gespürt. Sie sah von der Kapuze ihres Umhangs zu ihm auf und bemerkte den strengen Ausdruck in seinem schönen Gesicht. Er wirkte so melancholisch. So ernst.
    »Ist etwas passiert?«, fragte sie bang, da diese Sorge sie seit dem Erhalt seiner Nachricht plagte.
    »Kommen Sie herein.«
    Sie blickte sich kurz um und stellte fest, dass der junge Mann, der sie begleitet hatte, verschwunden war. Er hatte noch zwei weitere Männer dabeigehabt, die allerdings nicht in den Garten mitgekommen

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