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Stolz und Verlangen

Stolz und Verlangen

Titel: Stolz und Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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verbringen.«
    »Das wäre, fürchte ich, für uns beide zu qualvoll. Und viel zu anstrengend.«
    »Lady Sarah Tanner?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Welchen Fehler hat sie?«, fragte Eliza.
    Montague zögerte einen Moment, ehe er sagte: »Sie ist … etwas zu keck.«
    »Oh. Verstehe.« Eliza war ratlos. Es gab natürlich noch genügend andere Frauen, doch sie konnte sie nicht aus dem Stegreif benennen. »Vielleicht sollten Sie lieber auf eine neue Saison mit neuen Debütantinnen warten.«
    »Bis gestern hätte ich gesagt, ich könne es mir nicht leisten, so lange zu warten.«
    »Und heute?«
    »Heute habe ich neue Hoffnung, dass ich mir die nötige Zeit leisten kann, um einen passenden Ersatz für Sie zu finden. Ich glaube, ich habe eine solide Kapitalanlage gefunden, die sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auszahlen wird. Mr. Bond will ebenfalls dort anlegen. Wir haben vor, uns morgen ausführlich darüber zu unterhalten.«
    »Tatsächlich?«
    Warum sollte Jasper sich an einer Kapitalanlage mit Montague beteiligen, wenn er dem Earl angeblich nicht traute und um dessen Zahlungsunfähigkeit wusste? Das ergab keinen Sinn. Und das war nicht Elizas einzige Sorge. Hatte Jasper überhaupt Erfahrung mit Kapitalanlagen? Wusste er, worauf er sich da einließ?
    Morgen würde sie Reynolds bitten, sich Montagues Spekulationsobjekt anzusehen und dessen Potenzial einzuschätzen. Danach würde sie Jasper darauf ansprechen und um eine Erklärung bitten. Sollte er eine Antwort verweigern, würde sie ihm ein Ultimatum stellen – entweder zog er sie ins Vertrauen, oder er würde sie verlieren.
    Sie konnten ihre Beziehung nicht weiterführen, wenn so vieles zwischen ihnen unausgesprochen war.

12. Kapitel
    »Es tut mir leid.«
    Eliza wandte sich von der Verandatür ab und sah Jasper an. Er betrat den Melville-Ballsaal mit entschlossenen, schnellen Schritten. Obwohl sich zwischen ihnen über hundert Fuß an Marmorboden erstreckte, spürte sie deutlich Jaspers Präsenz.
    »Mach bitte die Tür zu«, sagte sie.
    Er blieb stehen. In dem riesigen Raum war es düster, da nur das indirekte Licht der Morgensonne durch die Verandatür hereinströmte. Jasper holte tief Luft, ehe er sich umdrehte und zur Tür zurückkehrte.
    Als das Klicken des Riegels durch den Raum hallte, fragte sie: »Hast du gut geschlafen?«
    »Nein.« Zielstrebig kam Jasper auf sie zu, ohne die schönen Wandmalereien zu beachten. »Aber ich schlafe nie gut. Es ist immer zu viel zu tun und zu wenig Zeit.«
    »Ich habe auch nicht gut geschlafen.« Wie immer, wenn sie ihn sah, durchfuhr sie ein innerliches Beben. Zwischen den Wandmalereien, die Picknickszenen darstellten, hingen lange, hell gerahmte Spiegel, die Jasper von allen Seiten einfingen und unzählige Male widerspiegelten. Entsprechend heftig war Elizas Reaktion.
    »Ich möchte mich für gestern Abend entschuldigen«, sagte er, während er Eliza umarmte und küsste.
    Sein Kuss hatte nichts Reuevolles. Er war heiß, leidenschaftlich und lustvoll. Neckend leckte er über ihre Lippen, bis Eliza sie öffnete, und stieß dann die Zunge in ihren Mund. Sein Geschmack ließ ihre Sinne explodieren, erweckte in ihr das leidenschaftliche Bedürfnis nach mehr.
    Verlangend schmiegte sie sich an ihn. Sie schlang die Arme um seine Schultern, strich mit den Fingern durch sein seidiges Haar, umfasste seinen Nacken. Ihre Brüste schwollen ihm entgegen, und die noch nachklingende Wundheit zwischen ihren Beinen wurde durch einen Schwall glitschiger Feuchtigkeit übertönt. Sie wollte ihn nackt haben, mit den Lippen seinen Körper erkunden, ihn mit den Händen liebkosen, sich in ihm verlieren.
    Er stöhnte und wich zurück.
    »Jasper …?«
    »Ich hatte mich nicht unter Kontrolle.« Er legte die Stirn gegen ihre. »Ich weiß, du magst es nicht, dass man dir Vorschriften macht.«
    Eigentlich wollte sie gar nicht mehr reden, doch es musste sein. Sie konnten sich nicht nur von sexueller Leidenschaft bestimmen lassen. »Woher weißt du das?«
    »Ich beobachte dich sehr genau.« Er schob sie ein Stück von sich weg. »Und ich habe eine gute Menschenkenntnis.«
    »Da bin ich dir gegenüber im Nachteil. Ich weiß nichts über dich, außer, wie du deinen Lebensunterhalt verdienst und dass du mich heiraten willst.«
    »Oh, du weißt auch, wie ich nackt aussehe. Und wie ich mich in dir anfühle.«
    Sie wollte ihn jetzt in sich spüren. Sehnte sich nach dem Gefühl, wie er ganz tief in ihr war und sich in ihr rieb. Nach dem berauschenden Höhepunkt

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