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Stolz und Verlangen

Stolz und Verlangen

Titel: Stolz und Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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über ihren Rücken. »Vor dir gab es Sex. Aber meine einzige Geliebte und Liebste bist du.«
    Abwesend strich sie seine tadellos sitzende Krawatte glatt. »Und werde ich das immer sein?«
    »Willst du wissen, ob ich dir die Treue halten werde? Natürlich.«
    »Die Antwort kommt dir sehr leicht über die Lippen.«
    Um seinen schönen Mund spielte ein Lächeln. »Als hätte ich mir die Antwort auf diese Frage zurechtgelegt? Ha, und ich dachte, wir seien übereingekommen, dass nun die Stunde der Wahrheit gekommen ist.«
    Eliza blickte ihn unter den Wimpern hervor an. »Ich finde die Vorstellung, dass eine andere Frau mit dir genauso viel Lust erlebt wie ich, äußerst ärgerlich.«
    »Ärgerlich«, wiederholte er grinsend.
    »Unerträglich«, ergänzte sie.
    »Wir dürfen nicht zulassen, dass du dich ärgerst. Deshalb muss ich dir treu sein.«
    Unzufrieden mit seiner Antwort, provozierte sie ihn. »Dann werde ich auch in diesem Aspekt unserer Beziehung deinem Vorbild folgen.«
    »Oho, Miss Martin«, rief er. »Das war eindeutig eine Drohung.«
    Sie senkte den Blick. »Nur, wenn du mit anderen Frauen schäkerst.«
    Lachend hob er sie hoch und wirbelte sie im Kreis herum.
    »Jasper!« Mit großen Augen starrte sie ihn an. In seiner Miene lag etwas, das sie zum Erröten brachte.
    »Du erfreust mich.«
    »Und du verwirrst mich. Und verhext mich.«
    »Und errege dich.«
    »Viel zu leicht.« Sie strich durch sein Haar, außerstande, der seidigen Fülle zu widerstehen.
    »Ich begehre dich sogar dann, wenn wir nicht zusammen sind. Kannst du dasselbe von dir sagen?«
    »Ja. In den Momenten, wenn ich mich nicht fassungslos frage, warum ich mich blind in den Abgrund stürze.«
    Jasper setzte sie ab und berührte ehrfürchtig ihr seidig glänzendes Haar. »Dein Verstand will begreifen, was du fühlst. Ich habe jeden Versuch aufgegeben, es zu verstehen, doch du grübelst weiterhin darüber nach. Das ist eine von vielen Eigenschaften, die ich an dir bewundere. Versprich mir, dass du mir jeden Zweifel und jede Sorge anvertrauen wirst, wie du es heute getan hast. Was immer du brauchst, ich werde einen Weg finden, um dir deinen Wunsch zu erfüllen.«
    Eliza glaubte ihm. Er vermittelte ihr das Gefühl, sie sei für ihn wichtig. Unentbehrlich. Sie war noch niemals für jemanden unentbehrlich gewesen. Es war ein ganz neues Gefühl, an das sie sich erst gewöhnen musste.
    »Ich habe den Wunsch«, begann sie, während sie seine Hand ergriff und ihre andere Hand auf seine Schulter legte, »dass du Walzer tanzen lernst. Ich möchte mit dir tanzen.«
    Er legte die Hand um ihre Taille. »Du hast von vornherein nur Männer als Verehrer akzeptiert, die tanzen können.«
    »Mir dir werde ich am besten tanzen«, erwiderte Eliza lächelnd. »Du verströmst einen erregenden Hauch von Gefahr und bewegst dich auf eine sehr verführerische Weise. Der Walzer mit seiner ihm innewohnenden Sinnlichkeit wurde für einen Mann wie dich erfunden.«
    Sein Lächeln brachte ihren Herzschlag ins Stolpern. »Ich möchte dir ein Kleid schenken, das du bei unserem ersten öffentlichen Walzer tragen sollst. Würdest du das für mich tun?«
    Begeistert nickte sie. Es war lange her, seit jemand sich die Mühe gemacht hatte, ein Geschenk für sie zu kaufen. Melville wusste kaum, welcher Wochentag gerade war, und für besondere Anlässe wie Geburtstage fehlte ihm jeder Sinn.
    »Ich kann nicht warten«, raunte er und richtete sich auf. »Lehr es mich schnell.«
    »Mit Vergnügen.« Ihr Ton veränderte sich, wurde knapper, präziser. »Beim deutschen Walzer gibt es neun Stellungen. Aber vorab eine wichtige Regel: Genau dieser Abstand zwischen uns muss immer eingehalten werden.«
    »Du bist viel zu weit weg«, beklagte er sich und blickte betont auf den Marmorboden zwischen ihnen.
    »Unsinn. Walzer ist ein Paartanz, und die Paare sind nur auf sich konzentriert. Intimer kann es nicht sein.«
    »Ohne ein Bett.«
    Eliza verbiss sich ein nachsichtiges Lächeln. Sie sollte seinen Hang zur Frechheit nicht unterstützen, obwohl sie in Wahrheit davon hingerissen war. Er war so anders als alle anderen Männer – herrlich unverschämt, ohne respektlos zu sein.
    »Pass auf«, sagte sie streng. »Dein Fuß sollte beim Schreiten nach außen stehen« – sie führte es ihm vor –, »und die Hebung des Beines soll betont und präzise sein.«
    Obwohl er weiterhin provokative Bemerkungen von sich gab, blieb Eliza konzentriert und führte ihn sorgfältig durch die Schritte. Am Anfang schien

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