Stolz und Verlangen
stieß und ihn antrieb. Ihr Gesicht war erhitzt, ihr Atem ging keuchend, ihre Augen waren glasig und ihr Haar völlig zerzaust. Sie sah zügellos und lasterhaft aus und sinnlicher, als sie es sich jemals hätte träumen lassen.
Sie sah aus wie eine Frau, die einen Mann wie Bond zum Sklaven machen konnte.
Mühelos hob er sie höher, sodass sie auf den Zehenspitzen balancieren musste. Seine Zunge drang in sie ein, stimulierte die überreizten, prickelnden Nervenenden, und sie stöhnte vor Lust auf.
Die ganze Zeit über stellte der Spiegel ihr schamloses Verhalten in krasser Deutlichkeit zur Schau. Sie rieb ihr pochendes Geschlecht an Jaspers Mund, ritt auf seiner Zunge in dem trunkenen Streben nach Erlösung. Seine Zunge zog sich zurück, und seine Lippen umfingen ihre Klitoris in einem wilden, heißen Kuss. Mit saugenden Bewegungen und gespitzter Zunge trieb er sie zu einem derartig intensiven Höhepunkt, dass sie ohnmächtig zu werden glaubte. Zuckend und sich windend versuchte sie, sich seinem fieberhaften Saugen und Lecken zu entziehen, doch er entließ sie nicht. Als ihre Lust ein wenig abzuebben begann, saugte er wieder fester und ließ sie noch einmal kommen.
Sie grub die Nägel in seine Schultern. Tränen brannten in ihren Augen, und ihre Haut war schweißnass. Als sie ins Schwanken geriet und zu fallen drohte, schob sich Jasper unter ihrem Bein hervor und fing sie auf, ließ sich rücklings auf den Boden fallen, damit sie auf ihm zu liegen kam.
Erschöpft klammerte sie sich an ihn und keuchte seinen Namen.
»Sch.« Er strich über ihren zitternden Rücken. »Alles gut. Ich habe dich aufgefangen.«
Das hatte er. Voll und ganz.
Jasper blickte zu den gemalten ineinander verschlungenen Olivenzweigen hinauf, die sich um jeden der drei Kronleuchter rankten. Er wusste, die Zeit verrann, während er auf dem harten Marmorboden lag und Eliza schlaff auf ihm hing. Aber er scherte sich weder um die Zeit noch um seine unbequeme Stellung. Im Moment gab es keinen Ort, wo er lieber wäre. Abgesehen vielleicht von einem Bett …
»Jasper?« Elizas sonst so klare Stimme war heiser vor Leidenschaft. Er fand diesen Klang so betörend, dass er Eliza impulsiv einen Kuss auf die Stirn gab.
»Hm?« Träge spielte er mit ihren wirren Locken.
Sie hob den Kopf und sah ihn an. »Wie kann in einem kleinen Hm so viel Selbstgefälligkeit liegen?«
»Wie sollte ich nicht selbstgefällig sein? Du bist gerade in meinem Mund zerschmolzen.«
Die Augen zu Schlitzen verengt, erhob sie sich und kniete sich neben ihn, die Hände auf die Knie gelegt. Ihr Gesicht nahm einen prüfenden und spekulierenden Ausdruck an. Als sich ihr Blick auf seinen Hosenschlitz heftete, erwachte sein Penis zu neuem Leben. Er hielt den Atem an, fragte sich, wie weit sie gehen würde.
»Damit kann ich dich nun wirklich nicht gehen lassen«, verkündete sie.
Er grinste. »Ach? Aber er ist nun mal an mir dran. Zum Glück sind wir bald verheiratet, dann hast du häufiger Zugang zu ihm.«
Sie boxte ihn leicht in die Schulter. »Ich meine nicht den Penis an sich, sondern die Erektion, du Schelm.«
»Ah … aber ich habe immer eine Erektion, wenn wir uns sehen.«
Ihre blauen Augen weiteten sich. »Das glaube ich nicht!«
»Doch. Nicht in dem Ausmaß wie jetzt, aber trotzdem.«
Eliza schien diese Information sorgsam zu überdenken. »Warst du schon immer so geil?«
»Erst seit ich dich kenne. Mein natürliches Verlangen nach Geschlechtsverkehr wurde früher durch zwei wöchentliche Besuche im Remington-Herrenklub gestillt.« Er rieb eine Strähne ihres Haars zwischen den Fingern, erinnerte sich an die flammenden Locken, die sich über seinem Kissen ergossen hatten.
»Du hast mit Kurtisanen geschlafen?« Sie legte die Hand auf seinen Bauch. »War da nie eine Frau dabei, die dir etwas bedeutet hat? Mit der du dich so verbunden fühltest, dass du sie öfter als nur einmal sehen wolltest?«
»Es gibt manche, die … nun ja, die angenehmer sind. Sie verzichten auf Konversation und leisten gute Arbeit. Wenn diese Frauen frei sind, ziehe ich sie den anderen vor. Aber verbunden fühlen? Nein.«
»Mit jemandem schlafen, ohne dass man einander etwas bedeutet? Das hört sich für mich sehr einsam an.«
»Ich weiß nicht, was Einsamkeit ist.« Es lag nicht in seinem Naturell, über Gefühle und dergleichen zu sprechen. Doch obwohl es ihm unangenehm war, gab er offen Antwort. Je mehr er von sich preisgab, desto mehr verlor Eliza ihre Scheu. Und das Ergebnis war jedes
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