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Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition)

Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition)

Titel: Stolzes Herz und heiße Küsse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgina Devon
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einen Umhang trug. Eine Frau also.
    „Verdammt“, fluchte er und stürzte vor. Eine Frau konnte er nicht in Gefahr bringen. Was auch passierte.
    Er hörte einen Knall und sah, wie aus dem immer noch auf ihn gerichteten Pistolenlauf ein Lichtblitz kam. Er warf sich herum, so dass die Kugel ihn nicht in die Brust traf, sondern in die Schulter. Schmerz durchzuckte ihn.
    Noch ein Schuss knallte.
    Der Mann bäumte sich auf, gerade als Sebastian sich auf ihn warf. Den Schmerz in seiner Schulter ignorierend, setzte er sich rittlings auf seinen Angreifer und verpasste ihm einen Kinnhaken. Der Kopf des Mannes flog zurück.
    „Sebastian. Sebastian, bist du das? Ist alles in Ordnung mit dir?“
    Sebastian wollte seinen Ohren nicht trauen. Er hob den Kopf, noch während er dem Schurken einen zweiten Kinnhaken verpasste. „Juliet? Was zur Hölle machst du hier?“
    Sie fiel neben ihm auf die Knie. „Ich … ach, das kann ich dir nicht sagen. Aber ich bin so froh, dass ich hier bin. Dieser Schurke ist dir gefolgt.“
    „Ah ja.“ Sebastian blickte auf den Mann hinab. Der Schurke blutete aus einer Wunde an der rechten Seite; das Blut hatte den Mantel schon völlig durchnässt. „Ich glaube, der ist erledigt.“
    „Wird er sterben?“, fragte Juliet. „Er hätte es verdient, denn genau das hatte er für dich vorgesehen.“
    „Du bist wirklich die blutrünstigste Frau, die ich je kennengelernt habe“, sagte er und zog sie zu einem langen, gierigen Kuss an sich. „Aber ich bin froh, dass du da bist. Er hätte mich sonst wohl getötet, statt mich nur zu verletzen.“
    Sie blinzelte sich das Wasser aus den Augen. „Du bist verletzt? Wo? Wir müssen dich sofort nach Hause schaffen. Hier draußen holst du dir noch eine Lungenentzündung.“
    Er lächelte sie an. Die Energie, die er noch vor Minuten verspürt hatte, verließ ihn allmählich. „Zuerst müssen wir uns mal um diesen Burschen hier kümmern.“
    „Das kann die Wache übernehmen, Sebastian. Du bist wichtiger.“
    Schwankend kam er auf die Füße und reichte ihr die Hand. Juliet ergriff sie, und er zog sie hoch. Dann nahm er ein Taschentuch aus dem Rock und knüllte es zu einem Bausch zusammen. Mit einer Grimasse schob er es unter seine Kleider und drückte es fest auf seine Wunde. Viel nützte es nicht, aber es war das Beste, was er unter diesen Umständen tun konnte.
    Er begann mit den Zähnen zu klappern und merkte gleichzeitig, dass Juliets Lippen blau waren. Sie beide brauchten jetzt ein warmes Feuer und etwas Heißes zu trinken. Doch zuerst musste er sich um den Schurken kümmern. Ein für alle Mal.
    „Juliet, geh ins ‚Pulteney‘, und sag ihnen, sie sollen uns ein paar Dienstboten zu Hilfe schicken. Ich habe nicht die Absicht, diesen Abschaum entkommen zu lassen.“
    Sie klappte den Mund zu – sicher hatte ihr ein weiterer Vorwurf auf der Zunge gelegen – und eilte mit rauschendem Umhang davon. Seine Frau hatte Mut für zehn Männer. Aber warum war sie ihm gefolgt? Denn sie musste ihm gefolgt sein, das war die einzige Erklärung für ihre Anwesenheit. Er würde es bald herausfinden.

14. KAPITEL

    In seinem Schlafzimmer sank Sebastian in den Sessel am Kamin, dankbar für die Wärme des Feuers. Auf dem Tisch neben ihm standen ein Glas Whisky und eine volle Karaffe. Der Arzt hatte ihn soeben verlassen. Er hatte eine Fleischwunde davongetragen, die eher schmerzhaft als ernst war. Juliet umsorgte ihn nun, schüttelte die Kissen in seinem Bett auf und holte seinen Morgenrock.
    „Du musst doch frieren, nur mit der dünnen Hose bekleidet“, sagte sie und brachte ihm das Kleidungsstück aus Brokat.
    Er beugte sich vor, damit sie es ihm um die Schultern legen konnte. Sorgfältig achtete sie darauf, dass sie nicht an seinen Verband kam.
    „Danke.“ Er nahm einen großen Schluck Whisky. „Warum bist du mir gefolgt?“
    „Warum bist du dorthin gegangen, wenn du eigentlich mit Ravensford und Perth verabredet warst?“, konterte sie und sah ihm ohne eine Spur Reue in die Augen.
    Er schwenkte den rauchbraunen Whisky im Glas herum und atmete den holzigen Duft ein. „Ich musste mich mit jemandem treffen.“
    „Mit deiner Geliebten?“
    An den harten Linien um Mund und Augen konnte er erkennen, was sie diese Frage gekostet hatte. Sie hatte sich noch nicht einmal die Zeit genommen, die nassen Kleider zu wechseln, und sah völlig erschöpft aus, schlimmer noch als am Nachmittag.
    „Nein. Bevor wir weiter darüber sprechen, und das müssen wir, zieh dir doch bitte

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