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Stone Girl

Stone Girl

Titel: Stone Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyssa B. Sheinmel
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du hast keine Ahnung von meinen Nüssen«, sagt Ben, und Sethie kichert.
    »Ich hab sie weggeschickt, als sie vor meiner Tür gestanden hat. Sie hat vorbeigeschaut, um mit mir zu sprechen und um nach mir zu sehen, glaube ich. Aber ich habe sie weggeschickt.«
    »Wieso?«
    »Na ja, ich bin wütend auf sie.«
    »Weswegen?«
    »Sie hätte mir das mit Shaw früher sagen sollen.« Sethie nimmt an, er weiß, wovon sie spricht.
    »Ja, vielleicht hätte sie das tun sollen.«
    »Und vielleicht ist sie nur wegen ihrer Schuldgefühle bei mir vorbeigekommen, weil sie es mir nicht früher erzählt hat und weil sie sichergehen wollte, dass ich mir deswegen nicht die Pulsadern aufschneide, oder so was.
    »Hast du das denn getan?«
    »Nein.«
    »Na, das ist doch schon mal ein guter Anfang.«
    »Danke, war ein hartes Stück Arbeit.« Sethie lächelt. Sogar jetzt, unter diesen Umständen, flirtet sie noch mit Ben. Der Schlagabtausch fällt ihr so leicht, wie das mit Shaw nie der Fall gewesen ist. Im Gegenteil, sie hat immer Angst gehabt, ihn zu verärgern.
    »Dann hast du sie also weggeschickt, weil sie zu lange damit gewartet hat, dich allen möglichen Arten von Herzschmerz und Erniedrigungen auszusetzen? Und das, obwohl es ihr so schlecht ging, als sie gemerkt hat, wie falsch sie gelegen hat? Und sie sichergehen wollte, dass mit dir alles in Ordnung ist?«
    Sethie überlegt einen Moment. »Schätze, nein.«
    »Deswegen hast du sie also nicht weggeschickt?«
    »Nein.«
    »Warum dann?«
    Sethie versucht, tief einzuatmen und die Luft um den Kloß herumströmen zu lassen, den sie jetzt in der Kehle hat. »Ich glaube, es ist mir peinlich.«
    »Peinlich?«
    »Ja. Peinlich. Weil ich mich in Shaw verliebt habe und alle meine Bekannten wussten, dass er mit anderen Mädchen schläft. Weil ich so dumm war.« Sethie kann es kaum glauben, dass sie es schafft, die Worte an dem Kloß in ihrer Kehle vorbeizuzwängen.
    »So ist das eben, wenn man verliebt ist. Daher auch das Sprichwort ›Liebe macht blind‹.«
    »Ich dachte immer, das würde bedeuten, dass man die Person, die man liebt, als attraktiver empfindet. Dass man es zum Beispiel nicht merkt, wenn sie, na ja, dicker wird.«
    Zumindest hofft Sethie das, denn dann gäbe es irgendwann vielleicht einen Grund weniger, solche Angst vor dem Zunehmen zu haben.
    »Ja, schon«, sagt Ben. »Aber es heißt auch, dass einem derjenige, in den man verliebt ist, eine unangenehme Überraschung bereiten kann.«
    »Ich glaube nicht, dass es das heißen soll.«
    »Weil du keine Ahnung von meiner modernen, hippen Interpretation hast. In jedem Fall gibt es nichts, was dir peinlich sein müsste.«
    Sethie schließt die Augen. »Na ja, da ist schon noch etwas … Ich habe Janey noch aus einem anderen Grund weggeschickt.«
    »Und zwar?«
    »Weil ich wusste, wenn sie reingekommen wäre, hätte ich ihr bestimmt von der anderen schlimmen Sache erzählt, die ich getan habe.«
    »Und was ist diese andere schlimme Sache?«
    Sethie hat immer noch die Augen zu. »Ich weiß nicht, ob ich es laut aussprechen kann.«
    »Versuch einfach so zu tun, als würdest du von jemand anderem sprechen.«
    Sethie öffnet die Augen. Sie legt sich hin, ihre Füße ruhen auf den Kissen. Obwohl sie ihre Bettwäsche gewaschen hat, seit Shaw das letzte Mal da war, hat sie das Gefühl, als würden die Bezüge immer noch nach ihm riechen.
    »Dann geht es also um ein Mädchen, das mit einem Typ geschlafen hat, den sie für ihren Freund hielt, der sie jedoch nur für ein paar schnelle Nummern benutzt hat und vielleicht noch, um einen Ort zu haben, wo man ungestört kiffen kann. Es geht um ein Mädchen, das mit diesem Typ geschlafen hat, und das, noch während er ihr von seiner neuen Freundin erzählt hat, die anscheinend die Art Frau ist, in die er sich wirklich verlieben kann.«
    Hat sie das gerade eben wirklich gesagt? Sethie ist überrascht, mit welcher Leichtigkeit die Worte aus ihrem Mund gekommen sind. Ben hatte recht. Es ist sehr viel leichter, so zu tun, als würde man über jemand anderen reden. Jetzt hat sie es also ausgesprochen, und sie weint noch nicht mal. Ja, gleich wird sie sogar lachen.
    »Wow«, erwidert Ben. »Das Mädchen hat ja echt Probleme.«
    »Wem sagst du das?«, sagt Sethie, und jetzt lacht sie wirklich. Sie ist dankbar, dass Ben einen Witz gemacht hat, es ist eine Erleichterung, ihm eine Pointe zu liefern, selbst wenn seine Pointe sie zu einem hoffnungslosen Fall degradiert.
    »Sorg bloß dafür, dass mir diese Tussi

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