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Stonehenge

Stonehenge

Titel: Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wegener
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Tier.
    Als Lysan gerade vierzehn Jahre alt wurde, konnte sie den Wind beherrschen.
    Über dem Tal zog sich ein fürchterliches Unwetter zusammen. Der erste Regen klatschte in dicken Tropfen hinunter und nach einer kurzen Zeit mischten sich schwere, dicke Hagelkörner darunter.
    Lysan befand sich mit Wu auf den Feldern und sie lasen sich selbst geschriebene Geschichten vor, als der Regen einsetzte.
    Beide liefen schnell in Richtung der Siedlung. Aber sie waren nicht schnell genug. Die ersten dicken Hagelkörner knallten vom Himmel hinunter. Wu wurde getroffen und schrie vor Schmerz auf. Lysan lief zu ihm. Wütend über die Naturgewalten blickte sie zum Himmel. Sie konzentrierte sich. Sie wollte, dass die Wolken verschwanden. Sie wollte es mit aller Kraft.
    Ein Wind kam auf. Hier unten im Tal war er nicht so sehr zu spüren, aber, wenn man hinaufblickte zu den dunklen, schweren Wolken, sah man sie in einer unglaublichen Geschwindigkeit nach allen Seiten aufreißen. Der Regen ließ nach und die Hagelattacken verschwanden. Über dem Tal war nur noch blauer Himmel zu sehen.
    Lysan wandte sich zu ihrem Freund, der mit schmerzverzerrtem Gesicht vor ihr lag. Ein Hagelkorn hatte eine blutende Wunde auf seiner Stirn hinterlassen.
    „Tut es sehr weh?", fragte sie. „Wir müssen sofort zu Eda. Sie muss die Blutung stillen."
    „Eda ist doch heute mit John ins Dorf gefahren, um Fische zu verkaufen und Informationen über die Grauen einzuholen. Sie kommt erst heute Abend wieder zurück", antwortete Wu.
    „So lange kannst du aber nicht warten. Es blutet fürchterlich."
    Lysan überlegte. Sie hatte schon so viele Dinge einfach gekonnt, wenn sie sich nur fest darauf konzentrierte. Warum sollte es mit dem Heilen anders sein.
    „Ich werde versuchen, es selbst zu machen. Vertraust du mir?"
    Wu blickte sie skeptisch an, nickte dann aber.
    Lysan legte, wie sie es bei Eda gesehen hatte, eine Hand auf die blutende Stirn und konzentrierte sich. Sie wollte ganz fest, dass die Wunde sich wieder schloss. Sie konzentrierte sich auf den blutenden Riss.
    Und plötzlich war es ganz einfach. Es war, als könne sie mit den Zellen sprechen. Sie sah sie ganz deutlich vor sich. Schicht um Schicht befahl sie den Zellen, sich wieder zusammenzufügen. Schicht um Schicht wurde die Wunde kleiner. Nachdem sich die äußerste Hautschicht auch geschlossen hatte, entspannte sie sich, betrachtete ihr Werk und meinte lächelnd zu Wu: „Fertig. Dein Kopf sieht hübscher aus als vorher."
    Wu knuffte sie kameradschaftlich in die Seite.
    „Danke. Lass uns zurück. Tana will doch immer sofort wissen, wenn du etwas Neues kannst."
    Die Kinder liefen zum langen Versammlungshaus.
    „Tana! Tana! Ly kann heilen und sie kann Wolken wegpusten. Hat sie grade gemacht."
    „Langsam, Kinder. Was ist genau geschehen?"
    Und die Kinder berichteten aufgeregt, was geschehen war.
    Tara sah sich Wus Stirn an. Es war nicht einmal eine Narbe zurückgeblieben, lediglich ein wenig Blut war auf der Stirn verschmiert.
    „Das hast du gut gemacht, Lysan. Wenn Eda nachher zurück ist, werde ich mich mit ihr absprechen. Sie kann dir einige Tricks und Kniffe zeigen, wie man noch besser heilt. Schön, dass ihr so schnell Bescheid gegeben habt. Wenn euch noch etwas auffällt, kommt einfach zu mir. Egal, um welche Tageszeit. So. Jetzt geht wieder spielen."
    Tana blickte den Kindern nach, bis sie auf den Getreidefeldern verschwunden waren. Lysan entwickelte sich schneller, als sie es für möglich gehalten hatte. Sie sollte eine Versammlung des Rates einberufen. Es musste entschieden werden, wie sie weiter vorgehen wollten.

Latbergen – Wut
    „Das darf doch nicht wahr sein. Immer noch kein Erfolg. Sie ist wie vom Erdboden verschwunden. Ich denke, dass ich mich selbst auf die Suche machen werde.“
    „Hel, immer mit der Ruhe. Du kennst meinen Plan. Aber er benötigt noch einige Vorbereitung und Übung. Die Manipulation von Menschen ist doch nicht so einfach, wie ich es mir vorgestellt habe. Aber ich mache Fortschritte. Nach dem Abendessen werde ich es dir zeigen. Du wirst begeistert sein.“
    Non stand vor dem Fenster und beobachtete eine Gruppe schwangerer Frauen, die gerade zur Entbindung zur Burg gebracht wurden. Er würde sich persönlich um die Säuglinge kümmern.

Wulfs Geschichte
    Als das Abendessen gerade beendet war, wurde Wulf in den Versammlungssaal gerufen. Es war der gesamte Rat anwesend.
    „Hallo Wulf. Schön, dass du kommen konntest. Wir müssen uns über Lysan unterhalten.

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