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Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)

Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)

Titel: Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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retten können.”
    “Solange die Kinder noch klein sind, wird Susan nicht aufgeben.”
    “Ich vermute, darum ist sie bei ihm geblieben.”
    “Zum Wohl der Kinder wird sie weitermachen.”
    Jasmine dachte an Toms Einschätzung, dass Romain sich nicht gegen den Mordvorwurf gegen ihn gewehrt hatte, weil er wusste, dass er eine leichtere Strafe bekäme als Huff. “Das erinnert mich an jemanden, den ich kenne.”
    “Sie ist zäher als ich.” Da war der Beweis für den Respekt, den er seiner Schwester entgegenbrachte. Wenn Susan nur hier wäre, um es zu hören!
    “Falls es dich beruhigt: Tom hat nicht versucht, sich an mich ranzumachen.”
    “Er hat nicht von deinen schönen Augen geschwärmt?”
    Der Sarkasmus in seiner Stimme verriet, dass ihm Toms Kompliment nicht gefallen hatte. Aber sie war sicher, dass es mehr am Beschützerinstinkt seiner Schwester gegenüber lag, als dass er Jasmine gegenüber Besitzansprüche geltend machte. “Nein.”
    “Was wollte er dann von dir?”
    Jasmine zog die Nachricht aus der Tasche, ging hinüber und reichte sie Romain. Ein Zeichen des Begreifens huschte über sein Gesicht, als er die Schrift sah, aber nachdem er den Text gelesen hatte, hatte er seine Emotionen wieder unter Kontrolle.
    “Das hat Tom dir gegeben?”, fragte er. Seine Miene war wie versteinert.
    “Ich habe es im Papierkorb im Arbeitszimmer deines Vaters gefunden. Tom kam herein und erwischte mich damit.”
    “Warum ist er dir gefolgt?”
    “Keine Ahnung.”
    “Weißt du, wann dieser Brief gekommen ist?”
    Sie hatte ihm den Umschlag nicht gegeben. Es hätte ohnehin keinen Unterschied gemacht. Der Poststempel war zu schwach, um ihn entziffern zu können. “Laut Tom gestern. Sie haben dir nichts davon erzählt, weil sie keine alten Wunden aufreißen wollten.”
    “Und was ist die Alternative? Es zu ignorieren? Wenn Moreau nicht Adeles Mörder war, dann läuft noch jemand frei herum und stellt Gott weiß was an.”
    “Ich habe mit der Polizei in New Orleans gesprochen. Es hörte sich nicht so an, als hätten sie es mit einem Anstieg von Kindesentführungen zu tun.” Aber sie verstand seine Furcht, und sie teilte sie.
    “Hast du dir jemals die Suchanzeigen für Kinder auf der Post angesehen? Ständig verschwinden Kinder – meistens, ohne dass das Leben der Menschen irgendwie davon berührt wird.”
    “Ich werde ihn finden”, sagte sie starrköpfig. “Ich muss.”
    Romain fluchte leise, schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Als er sie wieder öffnete, erwiderte er entschlossen ihren Blick. “Ich auch.”
    Beverly wollte Weihnachten nicht arbeiten, aber dank Peccavi blieb ihr nichts anderes übrig. Er hatte ein Baby angenommen, das offensichtlich von einer drogensüchtigen Mutter kam, so untergewichtig und von Koliken geplagt, wie es war. Für die meisten Kunden war es längst noch nicht fit genug. Und bei dem einzigen anderen Kind, das im Augenblick noch bei ihnen war, feilschte er noch um den Preis. Billy, wie sie ihn nannte – sie benutzten niemals die richtigen Namen –, war also noch nicht wie geplant bei seiner neuen Familie. Statt gar keinem Kind hatte sie jetzt zwei.
    Der Krach aus dem Nachbarzimmer verriet ihr, das Billy gerade den Turm aus Bauklötzen umgeworfen hatte, an dem er die letzte halbe Stunde gebaut hatte. Zumindest stimmte sie mit Peccavi überein, dass der Junge mehr als die sechzig Riesen wert war, die sie anfangs für ihn verlangt hatten. Er war besser als jedes andere Kind, das jemals bei ihr gewesen war. Er hatte genau die braunen Haare und grünen Augen, die das reiche Paar aus Boston verlangt hatte, ebenso wie ein perfektes Gesundheitszeugnis. Und er war intelligent, das hatte Beverly bereits festgestellt. Gerade mal drei Jahre alt, konnte er bereits das ABC aufsagen.
    Was ihr bei diesem Kind Sorgen machte, war die Art, wie es nach seiner Mama fragte. Seit beinahe einem Monat war er nun schon im Übergangsheim, aber das kleine Kerlchen wollte nicht vergessen und gab, anders als die meisten seiner Schicksalsgenossen, einfach nicht auf. Beverly machte es nichts aus, sich um die jüngeren Kinder zu kümmern. Sie gewöhnten sich schnell um. Nach ein paar Wochen hörten sie auf zu weinen und nach ihren Eltern zu jammern, und es machte ihr Spaß, auf sie aufzupassen. Sie behandelte sie gut, gab ihnen, was sie brauchten, und glaubte gerne, dass sie an einen sicheren Ort kämen – einen Ort, an dem sie genauso geliebt und geschätzt wurden wie in den Familien, die sie

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