Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)
Familie machte sich Sorgen um ihn, dabei wurde er langsam wieder gesund. Er fand seinen Weg zurück.
Als Romain draußen war, um seine Langustenfallen einzuholen und wieder aufzustellen, legte Jasmine die CD, die Susan ihr gegeben hatte, in Romains DVD-Player. Die Langustensaison hatte gerade begonnen, und da ein Großteil seines Essens aus dem Sumpf kam und nicht aus dem kleinen Supermarkt, in dem er Grundnahrungsmittel wie Mehl und Zucker kaufte, musste Romain vor Anbruch der Dunkelheit noch ein paar Dinge erledigen.
Sie hatten beschlossen, erst am nächsten Morgen nach New Orleans zu fahren. Es bestand kein Anlass zur Eile, zumindest nicht heute. Das Labor hatte geschlossen; sie konnte nicht einmal anrufen und Druck machen. Mit der Zeichnerin war sie erst übermorgen verabredet. Und solange Sergeant Kozlowski in Weihnachtsurlaub war, bezweifelte sie, dass sie von der Polizei irgendetwas über den Mann erfahren würde, dessen Leiche sie im Keller gefunden hatte. Sie wollte Nachforschungen zu Phillip, Dustin und Beverly Moreau und Pearson Black anstellen, aber sie konnten schlecht an den Feiertagen bei deren Freunden und Angehörigen an die Tür klopfen. Sie könnte im Internet nach öffentlichen Informationen suchen, aber das würde nicht lange dauern. Morgen war früh genug. Was bedeutete, dass sie eine weitere Nacht in Romains Hütte verbringen würde.
Jasmine wusste nicht recht, was sie davon halten sollte, aber es war auf jeden Fall sicherer für sie, als wenn sie in ihr Hotel zurückkehrte – und eine Geldverschwendung, wenn sie sich ein anderes Zimmer nähme, obwohl sie bereits eine Unterkunft hatte.
Plötzlich ertönte dröhnend die Stimme eines Nachrichtensprechers, und Jasmine sprang auf, schnappte sich die Fernbedienung und stellte den Ton leiser. Es hatte sich angehört, als würde die Überprüfung der Fallen eine Weile dauern, je nachdem, wie weit sie entfernt waren. Aber sie wollte so leise wie möglich sein, für den Fall, dass Romain irgendwo in der Nähe des Hauses war. Es war unnötig, ihn wissen zu lassen, dass sie den Videoclip hatte, bis sie ihn gesehen hatte und einschätzen konnte, welchen Wert er für ihre Ermittlungen hatte.
Über dem unteren Rand des unscharfen Bildes lag ein roter Streifen mit der Schlagzeile Schockierende Rache nach dem Moreau-Prozess . Man sah eine Menschenmenge aus einem Gerichtsgebäude und über eine breite Treppe strömen. Manche weinten, manche waren in hitzige Debatten verwickelt, andere zeigten nur erstarrte Gesichter. Es war offensichtlich, dass sich hier gerade eine Tragödie abgespielt hatte.
Jasmine konnte sich vorstellen, wie sich dieser Moment angefühlt haben musste – bittere Enttäuschung aufseiten der Staatsanwaltschaft, Hochgefühl und Erleichterung bei den Verteidigern. Die Polizei hatte den Täter bereits geschnappt, und es gab anscheinend unwiderlegbare Beweise. Aber das alles zählte nicht.
Dann sah sie Romain, wie er aus dem Gerichtsgebäude trat, und schaltete das Standbild ein. Er war dünner und drahtiger als heute, wodurch er hager, fast ausgemergelt aussah. Jasmine konnte seinen Kummer an den harten Linien in seinem Gesicht ablesen. Der Bartschatten zeigte, dass er seit mehreren Tagen nicht mehr an sein Äußeres gedacht hatte. Susan ging rechts von ihm und trug einen frechen Kurzhaarschnitt, der sich sehr von den langen Haaren unterschied, die sie heute hatte. Sie sah genauso mitgenommen aus wie ihr Bruder. Ein adretter Mann in dunkelblauer Jacke, den Jasmine auf Ende vierzig schätzte, ging links von Romain.
War das Huff? Er musste es sein, entschied sie. Sein graumeliertes Haar war militärisch kurz geschnitten, und er hatte die reife Ausstrahlung eines Mannes, der schon alles gesehen hatte. Trotzdem hatte die Entscheidung des Richters, die Anklage fallen zu lassen, ihn getroffen.
Jasmine ließ das Band weiterlaufen und beugte sich dichter an den Fernseher. Gebannt beobachtete sie, wie Huff sein Jackett auszog. Sie erhaschte einen kurzen Blick auf die Waffe in seinem Holster, ehe die Menschenmenge die Sicht versperrte. Dann begann das Bild zu wackeln, als der Kameramann hinter der Reporterin herjoggte und Romain zuerst zu erreichen versuchte.
“Mr. Fornier, was haben Sie dazu zu sagen, dass der Mann, der Ihre Tochter getötet haben soll, nun frei ist?”, fragte die junge Frau.
“Nichts. Er hat nichts zu sagen”, erwiderte Susan.
Jeder ignorierte sie, während ein weiterer Reporter, ein Mann dieses Mal, versuchte, sich zu
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