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Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)

Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)

Titel: Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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noch darüber auf?”
    Das war immerhin keine Kleinigkeit gewesen. Er hatte Höllenängste ausgestanden. Beinahe sagte er: “Ich kann nicht auf dich aufpassen, wenn du mich nicht lässt!” Aber dann wurde ihm bewusst, dass sie gar nicht von ihm erwartete, dass er auf sie aufpasste. Er war derjenige, der sie beschützen wollte, ungeachtet seiner Loyalität Pam gegenüber. “Ich rege mich nicht auf”, log er.
    “Oh doch. Seit wir losgefahren sind, hast du keine zwei Worte gesagt.”
    “Was soll ich denn sagen?”
    “Du könntest mir zum Beispiel erzählen, worüber du und Dustin gesprochen habt.”
    Er wusste, dass er es ihr schon längst hätte sagen sollen, aber das Gefühl von Panik machte ihm immer noch zu schaffen. “Genauso gut könntest du mir erklären, warum du nicht im Truck geblieben bist.”
    Sie starrte ihn an. “Was glaubst du denn?”
    “Weil du leichtsinnig bist? Weil du aus irgendwelchen Gründen Gefahren nicht einschätzen und dich verflucht noch mal davon fernhalten kannst? Weil du dich für unverwundbar hältst? Als könnte nur anderen Leuten etwas passieren, aber niemals dir selbst? Aber es passiert sehr wohl , verdammt! Mir ist es schließlich auch passiert!”
    Er dachte, sie würde ihn ihrerseits anschreien. Aber ihre Brust hob sich, als würde sie tief Luft holen, und dann berührte sie seinen Arm. “Mir ist nichts passiert, okay? Ich sitze hier neben dir, gesund und munter.”
    Verlegen, weil sie seine Tirade so einfach durchschaut hatte, schüttelte er ihre Hand ab. “Hör auf! Du bedeutest mir nichts. Mir sind die Menschen egal. Schon lange.”
    Sie wandte sich ab und starrte durch die Frontscheibe, aber ihre Stimme klang so ruhig wie zuvor. “Ich habe dir Angst eingejagt, und dafür entschuldige ich mich. Das wollte ich nicht. Ich bin ins Haus gegangen, weil ich Angst um dich hatte.”
    Er brauchte weder Verständnis noch Erklärungen. Er brauchte ein Ziel.
    Neben der Straße entdeckte er ein Motel, und Romain ging in die Eisen und bog auf den Parkplatz ein.
    Jasmine stützte sich mit einer Hand am Armaturenbrett ab und umklammerte mit der anderen ihren Sicherheitsgurt, aber er dachte gar nicht daran, sich zu entschuldigen. “Was tust du?”, fragte sie, immer noch unerträglich ruhig. “Was machen wir jetzt?”
    “ Wir machen gar nichts. Ich lasse dich hier. Ich gebe dir genug Geld, damit du aus dem Schlamassel wieder rauskommst, in dem du steckst, und das war’s. Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben.”
    Endlich blitzte ehrliche Wut in ihren Augen auf. “Warum? Weil ich weiß, dass du dir Sorgen um mich machst, auch wenn du es nicht willst? Weil ich die Erleichterung in deinem Gesicht gesehen habe, als ich die Tür aufgemacht habe?”
    “Ich war erleichtert, dass überhaupt jemand die Tür geöffnet hat. Besonders jemand, der dumm genug war, hineinzugehen, wohl wissend, dass in diesem Haus ein Mann umgebracht worden ist.”
    “Du bist auch hineingegangen!”
    “Ich kann mich selbst verteidigen.”
    “Wie der Mann im Keller sich selbst verteidigt hat? Was kannst du denn schon gegen eine Kugel ausrichten?”
    Die Reifen knirschten auf dem Kies, als er anhielt und den Schalthebel in die Parkposition schob. Er öffnete seine Tür, aber sie erwischte ihn am Arm. “Sag mir eines, Romain: Wie kannst du nur glauben, du würdest deine erste Frau im Stich lassen, nur weil du mit mir schlafen willst?”
    “Ich will nicht mit dir schlafen.”
    “Das ist eine Lüge. Du hast die Zeit mit mir genossen. Du willst mehr davon. Und das frisst dich auf. Du fühlst dich schuldig, weil du weiterleben und lieben und das Leben genießen kannst und Pam nicht. Aber es ist nicht deine Schuld, dass sie Krebs bekommen hat, und meine auch nicht.”
    Das Leben war so viel einfacher gewesen, als er nichts zu verlieren hatte. Er hatte sich arrangiert, wusste, wie er jeden Tag aufs Neue zu nehmen hatte. Warum also hatte er sich überhaupt auf Jasmine eingelassen? Sich um jemanden zu sorgen, ohne die alte Gewissheit zu spüren, dass das Schicksal es gut mit ihm meinte, war neues Terrain für ihn. Und er wollte kein Stückchen davon kennenlernen.
    Er riss sich von ihr los, stapfte ins Büro, wo die Klingel an der Rezeption einen verschlafenen Mann mittleren Alters herbeirief, der ihm ein Zimmer vermietete. Als Romain wieder nach draußen kam, nieselte es, aber er brauchte Jasmine nicht aufzufordern, aus seinem Truck zu steigen. Sie stand bereits im Regen, mit feuchten Haaren und Kleidern, den

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