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Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)

Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)

Titel: Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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paranoid. Morgen, wenn sie das Geld abgeholt hatte, würde sie sich ein neues Spray kaufen.
    Als sie die kleine Gasse überquerte, blickte sie auf ihr Hotel – und erstarrte. Der Nebel war so dicht, dass sie nicht ganz sicher war, aber sie glaubte, Licht in ihrem Zimmer zu sehen. Hatte sie es etwa angelassen?
    Die Ängste und Zweifel, die sie gerade erst niedergerungen hatte, kehrten zurück. Was sollte sie tun? Sie konnte nicht allein in ihr Zimmer gehen, nicht ohne eine Waffe. Sie konnte die Polizei anrufen oder Mr. Cabanis oder seine Frau oder Tochter bitten, sie zu begleiten. Doch es war auch gut möglich, dass sie Gespenster sah. Und selbst wenn einer der Cabanis’ sie zu ihrem Zimmer begleitete, war das keine Garantie dafür, dass niemand verletzt wurde.
    Dann fiel ihr die Feuertreppe ein. Von der Treppe aus konnte sie einen raschen Blick ins Zimmer werfen, um herauszufinden, ob alles in Ordnung war.
    Mit den Fingerspitzen tastete sie sich an der rauen Mauer entlang. Sie ging langsam, um sich nicht den Knöchel zu verstauchen oder über einen Haufen Müll oder Schlimmeres zu stolpern. Vermutlich ging sie ein größeres Risiko ein, in dem sie durch diese düstere Gasse schlich, als wenn sie in ihr Zimmer zurückkehren würde, aber ihre Neugier trieb sie voran.
    Ein Stein schlitterte über den Boden, und sie blieb abrupt stehen. Sie war ziemlich sicher, dass sie ihn selbst weggekickt hatte, aber das Geräusch verstärkte noch die Vorahnung, die sie überkommen hatte, als der Wind sich gelegt und der Nebel sich gesenkt hatte. Sie brauchte ein paar Minuten, um ihre Nerven zu beruhigen und sich weiter zu zwingen. Je näher sie kam, desto sicherer war sie, dass das Licht aus ihrem Zimmer kam.
    Das Metall der Feuertreppe unter ihrer Hand war kalt und feucht. Die Treppe wackelte, als sie darauf trat, und sie fragte sich, ob sie ihr Gewicht tragen würde, ohne sich vom Gebäude zu lösen. Das Metall quietschte laut, als sie kräftig daran rüttelte, doch es schien fest zu sein. Jasmine sammelte ihren ganzen Mut zusammen und erklomm die Stufen. Wenn alles in Ordnung war, würde sie bald in ihrem Zimmer sein, und dann konnte sie ihre Sachen zusammenpacken und darum bitten, einen anderen Raum zu bekommen.
    Doch es war nicht alles in Ordnung. Ihr Zimmer war nicht so, wie sie es zurückgelassen hatte.
    Obwohl nur im Badezimmer Licht brannte, konnte sie erkennen, dass das Bett auseinandergerissen, die Schubladen des Nachttischs geöffnet und ihr Computer auf den Boden geworfen worden war.
    Jemand war hier gewesen. Genau, wie sie befürchtet hatte.
    Sie presste eine Hand an die Brust, stand mit weit aufgerissenem Mund vor dem Fenster und suchte mit ihren Blicken das Zimmer ab – bis sie eine Bewegung wahrnahm. Sie blinzelte und sah genauer hin. Ein Mann mit langem schwarzem Trenchcoat und schwarzer Skimaske stand auf der anderen Seite der Scheibe und erwiderte ihren Blick.
    Mit einem Aufschrei kletterte Jasmine die Feuerleiter herunter. Die verschlossene Tür verschaffte ihr einen Vorsprung, doch der war verschwindend gering. Der Alarm ertönte. Jasmine wusste im gleichen Moment, dass er hinter ihr herkam. Sie spürte, wie die Treppe erbebte, als er mit jedem Schritt mehrere Stufen auf einmal nahm.
    Sie rutschte aus, fiel auf das nasse Metall und musste sich wieder aufrappeln, wodurch sie kostbare Zeit verlor. Endlich erreichte sie die Straße, ehe er sie erwischt hatte, doch es war so dunkel, dass sie in ein Schlagloch trat und beinahe in eine Pfütze gestürzt wäre.
    Nur wenige Schritte von ihr entfernt sprang er auf das Pflaster. Sie spürte einen Luftzug und fragte sich kurz, ob sie sich vielleicht verstecken konnte. Entkommen konnte sie ihm nicht. Wer immer er war, er war gut in Form. Aber ihre Hoffnung, sich verstecken zu können, hielt nicht länger als eine Sekunde an. Er hatte eine Taschenlampe dabei, die er jetzt einschaltete – und ihr Strahl erfasste Jasmine sofort.
    Croc, der Eigentümer des Flying Squirrel, war Witwer. Er war in Portsville aufgewachsen und besaß einen der besten Shrimpskutter in der Gegend, mit dem inzwischen sein Sohn unterwegs war. Croc fuhr zwar immer noch hin und wieder auf den Bayou raus, aber er wurde alt und schien glücklicher damit zu sein, für die anderen Fischer Bier zu zapfen, ihren Geschichten zuzuhören und selbst ein paar zu erzählen.
    Romain hatte Croc schon immer gemocht, aber er war nie dankbarer, ihn in der Nachbarschaft zu haben, als während der Feiertage. Die meisten

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