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Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)

Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)

Titel: Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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möchte, dass du dich darum kümmerst. Muss er dich erst anrufen?”
    Beinahe hätte Gruber Ja gesagt. Er fürchtete, Peccavi könnte Jasmine töten, ehe er selbst die Gelegenheit hatte, ihr in die Augen zu blicken. Andererseits wäre sie keine würdige Gegnerin, wenn Peccavi sie so einfach aufhalten könnte. Gruber konnte nicht die Quelle seines Lebensunterhalts – womöglich sogar sein Leben – aufs Spiel setzen, indem er Peccavis Misstrauen erweckte. Wie ihre Schwester war auch Jasmine eine Schwachstelle, ein Risiko. Er musste es geschickt angehen, oder der Mann, für den er arbeitete, würde sich gegen ihn wenden, wie er sich gegen Jack gewandt hatte.
    “Willst du mir nicht antworten? Bis du noch dran?”, fragte Roger.
    “Ich bin noch da. Mach weiter und erzähl mir die Details.”
    Roger gab ihm eine Reihe von Anweisungen, die Gruber auf dem Umschlag von Sports Illustrated notierte. Hin und wieder kaufte er ein paar Zeitschriften, wie jeder andere Mann auch. Er las Sportzeitungen oder sogar den Playboy, obwohl er wusste, dass es nicht funktionieren würde. Er wollte ganz normal sein, aber er war nie wie andere Männer gewesen. “Ich hab’s”, sagte er, als er fertig war.
    “Immerhin musst du dieses Mal nicht verreisen”, sagte Roger.
    Gruber warf den Stift auf den Tisch. “Sieht so aus.” Die Mutter war aus dem Krankenhaus entlassen worden und wohnte in einem Motelzimmer. Eine Gefälligkeit von Peccavi. Alles, was er zu tun hatte, war, das Baby einzusammeln und es zu Beverly Moreau in den Bungalow zu bringen, der ihnen als Übergangsheim diente.
    Aber seinen Bunker verlassen zu müssen, brachte ihn um das Vergnügen, Kimberlys Schwester im landesweiten Fernsehen über ihn reden zu hören. Und dafür hasste er Peccavi und Roger.

11. KAPITEL
    Ins Hotel zurückzukehren, um zu duschen und etwas zu essen, klang in der Theorie besser, als es dann tatsächlich war. Als Jasmine das Maison du Soleil endlich erreichte, war es sechs Uhr und bereits dunkel. Die Geschäfte in der St. Philip Street – und auch sonst überall – waren bereits geschlossen. Es war Heiligabend.
    Jasmine hielt am Bordstein an und starrte am Gebäude hoch. Die Festbeleuchtung schimmerte unheimlich durch den Nebel, und sie fühlte sich, als hätte sie eine Weihnachts-Geisterstadt betreten. Da es im French Quarter normalerweise so lebendig und laut zuging, wirkte die Trostlosigkeit nur umso intensiver. Das Wetter machte es auch nicht gerade besser. Selbst die Straßenlaternen mit ihren starken Lampen warfen nur einen schwachen Schimmer auf die nassen, glänzenden Straßen.
    “Seltsame Weihnachten”, murmelte sie. Selbst das The Moody Blues war geschlossen, was ihre Aussicht auf eine Mahlzeit gewaltig verschlechterte. Und die Person, die ihre Tasche gestohlen hatte, besaß die Schlüsselkarte zu ihrem Zimmer. Er hatte zwar nicht die Zimmernummer, aber das beruhigte sie nicht. Es war so ein kleines Hotel, dass er ohne Weiteres von Tür zu Tür gehen könnte, bis die Karte passte.
    Saß er in ihrem Zimmer und wartete bereits auf sie?
    Nachdem der Adrenalinrausch im Verlauf des Nachmittags verflogen war, fühlte sie sich erschöpft, aber nicht befreit. Ihr war immer noch beklommen zumute, obwohl sie nicht sagen könnte, woran das lag. Wenn die Person, die sie in den Keller gestoßen hatte, ihr etwas hätte antun wollen, dann hätte er genügend Zeit dazu gehabt. Im Moment war sie sich fast sicher, dass es Phillip gewesen war, der ihr allerdings nicht besonders gefährlich vorkam. Außerdem feierten selbst böse Jungs Weihnachten. Wenn sie bei ihrer Arbeit als Profilerin eines gelernt hatte, dann, wie normal Kriminelle sein konnten – zumindest oberflächlich betrachtet.
    Hoffentlich hatte der Mann, der ihre Tasche gestohlen hatte, eine Familie und all die üblichen Weihnachtsverpflichtungen. Sie musste sich einfach nur eine neue Schlüsselkarte geben lassen und sich bis zum nächsten Morgen verkriechen. Dann würde ihr Geld da sein, und sie konnte in ein anderes Hotel umziehen.
    Nachdem sie sich entschieden hatte, fuhr sie ein paar Blocks weiter zu dem Privatparkplatz, für den sie bereits eine Woche im Voraus gezahlt hatte. Sie parkte den Wagen und stieg aus.
    Ihre Schritte hallten auf dem Gehweg wider, als sie durch den Nebel ging. Ohne die Sicherheit, die ihr der Inhalt ihrer Tasche geboten hatte, fühlte sie sich seltsam nackt, und sie wünschte, sie hätte zumindest ihr Tränengas bei sich. Aber vielleicht war sie auch nur

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