Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)
wechselte und in sein Kissen boxte. “Du sagtest, die Leiche habe sich in Moreaus Keller befunden.”
“Stimmt.”
Einen Moment lang sagte Romain nichts. Als er schließlich sprach, klangen seine Worte, als würden sie zwischen den Zähnen herausgepresst. “War es ein Kind?”
Fast hätte Jasmine die Hand ausgestreckt, um ihn zu berühren und so gut es ging zu trösten. Doch angesichts seiner Trauer, die sie in jeder Faser seines Körpers zu erkennen glaubte, fühlte sie sich nur hilflos. “Nein. Ein Erwachsener. Er starb gewaltsam. Ich konnte spüren, dass ein Kampf stattgefunden hatte.”
“Vor Kurzem?”
“Nein. Ich schätze, der Mord liegt fünf, sechs Jahre zurück.”
Irgendwie war das besser, besser für ihn. Trotzdem war es für niemanden eine gute Nachricht. “Und was sagt dir das?”, fragte er und setzte sich auf. Er schien keine Ruhe finden zu können. Vielleicht lag es an seinen Verletzungen, aber Jasmine argwöhnte, dass es mehr mit ihrer Anwesenheit in seinem Bett zu tun hatte. Beide waren sich ihrer jeweiligen sexuellen Reize nur zu sehr bewusst.
“Dass mehr dahintersteckt, als ursprünglich angenommen”, erwiderte sie. “Von wem kam der Tipp, dass Moreau an dem Abend von Adeles Verschwinden ein großes Bündel in sein Haus getragen haben soll?”
“Von einer Nachbarin auf der anderen Straßenseite. Eine Frau mit dem Namen Tracy Cooper.”
Jasmine waren in dem entsprechenden Haus keinerlei Aktivitäten aufgefallen. “Weißt du, ob sie immer noch dort wohnt?”
“Keine Ahnung. Bis du aufgetaucht bist, habe ich versucht, das alles hinter mir zu lassen. Gestern habe ich zum ersten Mal wieder mit Huff gesprochen.”
“Du hast ihn angerufen?”
“Ich wollte mit ihm über dich reden.”
“Was hat er gesagt?”
“Dass du verzweifelt genug seist, um alles Mögliche zu behaupten, nur um deine Schwester zu finden.”
“Wie reizend von ihm”, sagte sie.
“Er glaubt, dass du nur so tust, als könntest du hellsehen. Er hält dich für eine Betrügerin.”
Fast täglich schlug ihr eine ähnliche Skepsis entgegen, und zwar nicht nur von Fremden. Das gehörte einfach dazu. Aber es war niemals einfach, und es von Romain zu hören traf sie härter als sonst. “Und was denkst du?”, fragte sie kratzbürstig.
“Ich denke, dass du deine Schwester nicht finden wirst, indem du Adeles Fall wieder aufrollst”, sagte er. “Ungeachtet der Details war Moreau ein Mörder. Die Leiche, die du entdeckt hast, sollte dich davon überzeugen. Er ist tot. Egal, ob du gut findest, was ich getan habe oder nicht, ich habe meine Zeit abgesessen. Es ist vorbei. Lass es dabei bewenden, ehe du in noch größere Schwierigkeiten gerätst.”
Du sitzt deine Zeit immer noch ab . Aber das musste sie ihm nicht unbedingt sagen. “Wenn es wirklich vorbei wäre, würde keine Gefahr mehr für mich oder irgendjemand anders bestehen”, sagte sie stattdessen.
Er presste einen Finger und den Daumen gegen die geschlossenen Augen. “Warum hört das nicht auf?”
Er sprach mit sich selbst, doch sie antwortete ihm. “Weil mehr dahintersteckt.”
“Aber was?”, wollte er wissen und ließ die Hand sinken.
Sie zog die Knie bis zur Brust und schlang die Arme um ihre Beine. Augenblicklich fiel sein Blick auf die nackten Schenkel, die sie entblößte. “Noch mehr Geheimnisse. Noch mehr Lügen, noch mehr Schuld”, sagte sie und versuchte, ihre Gedanken weiterhin auf die Diskussion zu richten. “Warum sonst sollte jemand versuchen mich umzubringen, nur weil ich in einen Keller gespäht habe?”
Seufzend atmete er aus. “Und was ist mit dem Toten?”
Der Anblick von Romains Lippen lenkte sie ab. Sie waren schön und ließen sie daran denken, was er in ihrer Fantasie von der Dusche mit ihr gemacht hatte … “Was soll mit ihm sein?”
“Hast du irgendeine Ahnung, wer er sein könnte?”
“Nicht den blassesten Schimmer. Die Polizei weiß es vielleicht, aber …”, sie runzelte die Stirn, “… im Moment könnten sie mich gar nicht erreichen, selbst wenn jemand versuchen sollte, mich anzurufen. Wer immer meine Tasche gestohlen hat, hat jetzt auch mein Handy.”
“Hier hättest du ohnehin keinen Empfang.” Noch einmal ließ er den Blick über ihre nackten Beine gleiten. “Warum bist du eigentlich zu mir gekommen?”
“Es war der einzige Ort, der mir einfiel, an dem ich mich sicher fühlen würde.”
Verstohlen versuchte sie, ihre Beine wieder auszustrecken, aber sie trug keinen BH, und das erweckte
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