Stop Me - Blutige Botschaft (German Edition)
Grubers Aufmerksamkeit auf sich. Mann, was könnte er alles in einem Gefrierschrank von dieser Größe unterbringen! Sein eigener Schrank war langsam voll, sodass es schwierig wurde, all die Sachen aufzubewahren, an denen ihm etwas lag …
“Die haben geschlossen.” Der rotgesichtige, o-beinige Mann war gerade aus der Bar nebenan gekommen.
Gruber wusste, dass er ziemlich dämlich aussah, wie er so mit beiden Händen an der Tür dastand und einer Eismaschine verliebte Blicke zuwarf. “Was haben Sie gesagt?”
“Ich sagte, die haben geschlossen.” Der Mann zeigte auf das handgeschriebene Schild, das an die Tür geklebt war. Fröhliche Weihnachten! , stand darauf. Wir sehen uns wieder am 26. Dezember .
“Oh.” Gruber musste blinzeln. Wie hatte er das nur übersehen können?
“Auf Besuch über die Feiertage?”, fragte der Mann.
“Ich bin nur auf der Durchreise.”
“Ich bin Croc. Mir gehört die Bar dort drüben. Eigentlich öffne ich erst um vier, aber wenn Sie Hunger haben, kann ich Ihnen einen Burger machen.”
Croc? Die Cajuns hier unten waren solche Bauerntrampel. “Eigentlich, na ja, bin ich auf der Suche nach … meiner Schwester.”
Der Mann hob die buschigen Augenbrauen. “Lebt sie hier in der Stadt?”
“Nein, aber sie hat gesagt, dass sie hier durchgekommen ist, Sie wissen schon, sich ein bisschen die Gegend angucken. Ihr Name ist Jasmine Stratford.”
Energisch kaute Croc an dem Zahnstocher, der ihm auf einer Seite aus dem Mund ragte. “Nie gehört. Wie sieht sie aus?”
“Sie ist klein und attraktiv. Halbinderin.”
Crocs Blick blieb an Grubers eindeutig europäischen Gesichtszügen hängen. “Inderin?”
“Ostindisch. Wir haben verschiedene Väter”, erklärte Gruber.
“Ich habe niemanden gesehen, auf den diese Beschreibung passen würde. Aber vielleicht reden Sie mal mit Henry im Hotel da drüben. Er hatte letzte Woche ein paar Gäste.”
Gruber blickte am Kai entlang und entdeckte das sonnengebleichte Holzhaus auf Pfählen. Auf der Seite waren die Worte Lil’ Cajun aufgemalt. “Das werde ich machen”, sagte er. “Danke.”
“Nicht dafür. Viel Glück bei der Suche nach Ihrer Schwester.”
“Ach, übrigens …” Gruber packte den Mann am Arm. “Wenn Sie sie zufällig sehen, erzählen Sie ihr nichts von mir, okay? Ich möchte sie überraschen. Zu Weihnachten.”
Croc nickte freundlich. “Ich werde kein Wort sagen.”
“Sie stammen also aus Indien?”
Jasmine zögerte, während das Stück Lammfleisch auf der Gabel vor ihrem Mund in der Luft schwebte. Sie hatte nicht erwartet, dass sie der Mittelpunkt der Unterhaltung beim Essen sein würde. Sie war nur mit Romain mitgekommen, weil sie danach nach New Orleans fahren würden, wo sie ihn hoffentlich auf der Stelle vergessen würde. Aber dem Benehmen seiner Familie nach zu schließen, hatten sie ihn seit langer Zeit nicht mehr mit einer Frau gesehen und waren dementsprechend neugierig auf sie.
“Meine Mutter stammt aus Ostindien”, erklärte sie Susan, die die Frage gestellt hatte. “Sie kam fünf Jahre vor meiner Geburt nach Amerika. Mein Vater ist in Ohio aufgewachsen.”
“Sie haben wunderschöne Haut”, sagte Alicia.
“Und Augen”, fügte Susans Mann Tom hinzu. “Sie sind sehr ungewöhnlich.”
Weil er bisher so gut wie nichts gesagt hatte und dieser Kommentar eine Spur zu begeistert klang, schwenkten alle Köpfe in seine Richtung.
Er sah ziemlich sanft, aber auf eine aalglatte professionelle Weise gut aus. Jetzt hob er die Hände. “Was ist? Das stimmt doch!”
“Danke”, sagte Jasmine und versuchte Susans mahlenden Kiefer zu ignorieren.
“Interessant, dass Ihre Eltern aus so unterschiedlichen Welten kommen.” Romain Senior beendete das unangenehme Schweigen. “Wo leben sie jetzt?”
“Sie sind geschieden. Meine Mutter lebt in Ohio, wo ich geboren bin. Mein Vater ist vor ein paar Jahren nach Mobile gezogen.”
“Alabama?”
“Richtig.”
“Von Portsville nach Mobile ist es nicht weit”, sagte Susan. “Sehen Sie Ihren Vater häufig?”
Zweifellos fragte sie sich, warum Jasmine hier bei ihnen am Tisch saß anstatt bei ihrem eigenen Vater. “Eigentlich nicht. Zumindest nicht, seit er wieder geheiratet hat. Und ich lebe nicht in Portsville. Ich komme aus Sacramento.”
Toms Gabel schlug klappernd gegen den Teller, als er sie ablegte. “Sacramento ist am anderen Ende des Landes. Wie haben Sie da Romain kennengelernt?”
“Wohl kaum in Sacramento”, murmelte Susan. “Mein
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