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Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Titel: Stop saying Goodbye: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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antwortete Jason. »Falls ja, liegt es nicht an mir. Ich hatte seit Jahren keinen Kontakt mit denen.«
    »Stimmt, du warst auch schon mal im Superhirn-Camp«, erinnerte ich mich.
    Dave stellte das energisch richtig: »Er war nicht einfach bloß da, er ist eine Superhirn-Camp-Legende. Vor seinem IQ geht praktisch jeder in die Knie.«
    »Du übertreibst maßlos«, sagte Jason.
    »Bestellung!«, rief Tracey. »Gemischter Salat für den Oberboss, also strengt euch gefälligst an.«
    »Die Pflicht ruft«, meinte Jason lächelnd und trat an einen der Arbeitstische. Dave sah ihm einen Augenblick versonnen nach. Ich öffnete schon mal die Hintertür. Ein bisschen Schnee wehte herein.
    »Jason war also der größte Streber unter lauter Artgenossen?«, fragte ich mit gedämpfter Stimme, während ich meine Handschuhe überstreifte.
    »Nein, eher so was wie ein Rockstar«, antwortete Dave. »Genau wie Gervais und ich ging er auf die Kiffney-Brown und belegte schon zu Highschoolzeiten lauter Kurse auf Collegeniveau, aber er war ein paar Jahre über uns. Als ich in die Zehnte kam, fing er in Harvard an zu studieren.«
    »Harvard?!« Ich drehte mich um, warf einen neugierigen Blick zu Jason in der Küche zurück; er nahm sich gerade eine Schüssel. »Und jetzt arbeitet er als Küchenhilfe? Wie kann das sein?«
    Dave zuckte die Achseln, trat an mir vorbei auf die Gasse hinaus, zog sich die Kapuze über den Kopf. »Keine Ahnung. Bis ich ihn neulich oben beim Modell zufällig wiedergetroffen hatte, dachte ich, da wäre er noch.«
    Eigenartige Karriere
, dachte ich. Und bemerkte in diesem Moment zufällig, dass die Tür zu Dads Büro sich einen Spalt geöffnet hatte, vermutlich durch den Luftzug, der von draußen in den Flur drang.
    »…   war bloß sehr beschäftigt, wegen der neuen Speisekarte und ein paar dringenden Meetings mit der Firmenzentrale«, sagte Dad gerade. Unwillkürlich beugte ich mich leicht vor, sodass ich ihn nun auch sehen konnte. Er lehnte sich auf dem Schreibtischstuhl zurück, ein Fuß lag auf der Schreibtischplatte.
    »Nein, Lindsay, tue ich nicht«, fuhr er fort. »Versprochen! Und Lunch   … ja, gute Idee. Wir gehen zusammen mittagessen.«
    Ich blickte wieder zum Ausgang, in das Schneetreiben. Dave hatte den Kopf in den Nacken gelegt und blickte gen Himmel; das Licht über der Hintertür strahlte die Schneeflocken an, die auf ihn herunterschwebten.
    »Ihr Büro im Rathaus, halb zwölf«, sagte Dad. »Nein, Sie suchen das Restaurant aus. Ich bin mir sicher, Sie wissen am besten, wo man in Lakeview hingeht   … Ja. In Ordnung. Bis dann.«
    Die Tür am entgegengesetzten Ende des Flurs, die zum Gastraum führte, öffnete sich plötzlich. Opal stand im Rahmen, ihr Weinglas in der Hand. »Hey, du«, sagte sie. »Telefoniert dein Vater immer noch?«
    Ich zögerte intuitiv. »Ich glaube ja.«
    »Würdest du ihn bitte daran erinnern, dass wir sehnsüchtig auf ihn warten? Sag ihm, Charles besteht darauf, dass er sich endlich zu uns gesellt.« Sie lächelte. »Und   … äh, ich auch.«
    »Okay«, erwiderte ich.
    »Danke!« Sie hob kurz prostend ihr Glas, ließ dann die Tür wieder ins Schloss fallen.
    Einen Augenblick lang stand ich einfach nur ganz still da, dort im Gang des
Luna Blu
. Allein. Aus der Küche drang muntere, tanzbare Popmusik, begleitet vom Scheppern undKlirren diverser Küchenutensilien, dem Quietschen von Schuhsohlen auf dem Fußboden, dem Zischen und Brutzeln des Grills   – allesamt akustische Vorboten des hektischen Abendgeschäfts, das demnächst einsetzen würde. Geräusche, die mir vertraut waren. Fast so vertraut wie der Ton in Dads Stimme, während er dem hartnäckigen Werben der Stadträtin schlussendlich doch nachgab, und die Art und Weise, wie er entschlossen die Kiefer aufeinandergepresst hatte, als er vorhin neben Opal gesessen hatte, die ahnungslos feierte und nichts von seiner Stimmung mitbekam. Irgendetwas hatte sich verschoben, verändert. Oder, besser gesagt, überhaupt nicht verändert.
    »He, Mclean?«, rief Dave durch die Fliegengittertür. Ich blickte zu ihm: Er war fast vollständig von Weiß umgeben   – auf dem Boden zu seinen Füßen, an der Mauer hinter ihm und natürlich von oben, denn die Schneeflocken fielen unaufhörlich und dicht weiter. »Bist du fertig? Können wir los?«
    Ich schaute noch einmal zu Dads Tür. Inzwischen drang kein Laut mehr aus dem Büro.
Nein
, dachte ich.
Bin ich nicht.

Zehn
     
    »Hast du das gehört?«
    Ich blickte von der

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