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Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Titel: Stop saying Goodbye: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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und
träumen: Ein Basketball rollte auf mich zu! Die Tür zur Veranda stand offen, kalte Luft drang herein. Ich rührte mich nicht vom Fleck, sah zu, wie der Ball näher kam, immer näher, und mit jeder Umdrehung langsamer wurde.
Wie verrückt ist das denn?
, dachte ich. War mir so sicher gewesen, dass ich aufgewacht war. Schließlich hatte ich doch mit eigenen Augen gesehen, dass der Landrover nicht in der Auffahrt stand. Oder etwa nicht   …?
    »Ups. Tut mir leid.«
    Erschrocken zuckte ich zusammen, blickte auf. Unmittelbar vor der offenen Tür stand ein Junge auf unserer Veranda. Er war ungefähr so alt wie ich, kurze, steife Dreadlocks standen ihm in alle Himmelsrichtungen vom Kopf ab, was ziemlich wild aussah, und er trug Jeans sowie ein langärmeliges rotes T-Shirt . Irgendwie kam er mir bekannt vor, aber ich war immer noch so verpennt, ich kam einfach nicht drauf, woher.
    Ich schaute noch einmal ungläubig auf den Ball, dann wieder ihn an. »Was   –?«
    »Mein Kumpel ist beim Werfen manchmal ein bisschen zu engagiert«, meinte er, kam ohne weitere Vorwarnung ganz herein und schnappte sich den Ball, eher er gegen meine Füße stieß. Als er mit einem entschuldigenden Lächeln zu mir hochblickte, produzierte mein Gedächtnis plötzlich eine Art flüchtigen Schnappschuss von ihm, und zwar auf einem Fernsehbildschirm mit ein paar Blättern Papier in der Hand. Also
daher
kannte ich ihn: Er verkündete morgens in der Schule die neuesten Neuigkeiten. »Was halb so schlimm wäre, wenn er nicht so miserabel zielen würde.«
    »Ach so«, meinte ich. »Okay. Ich dachte nur   … ich hatte keine Ahnung, was überhaupt los ist.«
    »Kommt nicht wieder vor«, versicherte er mir. Drehte sich um, hob den Ball mit beiden Händen hoch über seinen Kopf, warf ihn Richtung Auffahrt: »Achtung! Geschoss im Anflug!«
    Man hörte einen Aufprall, dann hüpfte der Ball ein paarmal auf und ab, wobei sich das Geräusch entfernte. Jemand merkte kritisch an: »Was sollte das denn für ein Wurf sein?«
    »Du hast ja nicht einmal versucht, ihn zu fangen.«
    »Weil das Teil ewig weit weg von mir gelandet ist«, antwortete der unsichtbare Sparringspartner. »Hast du auf die Straße gezielt, oder was?«
    Der Typ drehte sich kurz zu mir um, sah mich an und lachte, als müsste ich verstehen, was daran witzig war. »Tut mir leid«, wiederholte er anstandshalber und trabte über die Veranda von dannen.
    Ich blieb stehen, wo ich war. Spürte plötzlich, wie mein Handy in meiner hinteren Jeanstasche vibrierte.
Ach, da ist es
, dachte ich. Denn als ich letzte Nacht ins Bett gegangen war, hatte ich mein Zimmer vergeblich auf den Kopf gestellt, um es zu finden. Ich holte es aus der Tasche, blickte aufs Display. Kaum erkannte ich die Nummer meiner Mutter, fiel mir siedend heiß ein, dass ich in der Aufregung gestern total vergessen hatte, sie zurückzurufen. Ups.
    Ich atmete tief durch, drückte die Taste, um das Gespräch anzunehmen. »Hi, Mom«, sagte ich, »es   –«
    »Mclean!« Sie legte sofort in dem mir bereits vertrauten, hysterischen Ton los. Ganz schlechtes Zeichen. »Ich bin fast verrückt geworden vor Sorge. Du solltest mich vor vierundzwanzig Stunden zurückrufen! Du hattest es versprochen! Ich verstehe ja, dass wir momentan vielleicht ein paar Schwierigkeiten miteinander haben   …«
    Ich versuchte vergeblich, zu Wort zu kommen: »Mom!«
    »…   aber wir werden es niemals schaffen, uns auszusprechen oder gar wieder anzunähern, wenn du mich nicht einmal genug respektierst, um   –«
    »Mom!«, wiederholte ich nachdrücklich. »Tut mir leid.«
    Die drei Worte bremsten sie so abrupt aus, als wäre sie vor eine Wand aus Ziegelsteinen gefahren. Vor meinem geistigen Auge sah ich all die anderen Dinge, die ihr noch auf der Zunge gelegen hatten, als wären die Sätze Autos, die sich bei einer Massenkarambolage auf der Autobahn aufeinanderschoben und -türmten. Aufprall um Aufprall um Aufprall.
    »Oh«, meinte sie nach längerer Pause. »Okay. Ich meine, ich bin immer noch sauer. Trotzdem danke ich dir dafür, dass du das gesagt hast.«
    Ich blickte, Handy am Ohr, eher beiläufig durchs Fenster nach draußen, wo in diesem Moment der Junge, der den versprengten Ball aus unserer Küche geholt hatte, auf den Korb zielte. Warf. Der Ball flog viel zu weit und hoch am Korb vorbei, prallte gegen einen Baum in der Nähe, landete schließlich wieder auf der Auffahrt. Dave Wade (er war also der Spieler mit der engagierten Wurftechnik), in

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