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Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Titel: Stop saying Goodbye: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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seufzend.
    »Opal?«, rief jemand vom Fuß der Treppe. »Vorn am Eingang steht eine Reporterin und fragt nach dir.«
    »Mist!« Panisch blickte sie sich in dem weitläufigen Speicherraum um. Ich bemerkte, dass die Kartons mittlerweile alle geöffnet worden waren und jemand   – an das erste Stück anschließend, das ich hingelegt hatte   – die Basis des Modells konstruiert hatte. Alles war vorbereitet, man brauchte eigentlich bloß noch loszulegen. Es fehlten lediglich die Kleinkriminellen, jedenfalls hatten wir momentan nur einen. Und der war nicht einmal ein richtiger. »Sie ist auch noch zu früh dran. Was mache ich denn jetzt? Es sollte so aussehen, als hätte ich hier ein Riesenteam bei der Arbeit.«
    »Zwei sind kein Team?«, fragte Dave.
    »Ich bin eigentlich gar nicht hier«, antwortete ich. »Wollte bloß zu meinem Vater.«
    »Ja, Mclean, aber«, sagte Opal verzweifelt, »du könntest doch so tun, als ob du mitmachst, oder nicht? Nur für ein paar Minuten? Du hättest auch was gut bei mir.«
    »Ich soll so tun, als wäre ich kriminell?« Ich wollte nur, dass das klar war.
    »Das schaffst du«, meinte Dave lässig. »Du darfst einfach nicht lächeln und musst so tun, als wolltest du gleich etwas stehlen.«
    Mühsam verkniff ich mir ein Lachen. »Ist es wirklich so leicht?«
    »Hoffentlich«, sagte Opal, »denn ich werde jetzt so ungefähr jeden herzitieren, den ich in die Finger kriege. Könnt ihr zwei inzwischen bitte schon mal ein paar Elemente aus den Kartons holen und dekorativ verteilen, damit es so aussieht, als würden hier enorme Fortschritte gemacht?«
    »Kein Thema«, erwiderte Dave.
    »Du bist ein Schatz«, antwortete sie und stellte energisch ihren Kaffeebecher auf einem Tisch ab. Im nächsten Augenblick schoss sie wie ein Blitz die Treppe hinunter und brüllte dabei: »Ich brauche jeden unter dreißig umgehend oben im Saal! Bitte keine Fragen stellen, einfach machen! Sofort! Auf der Stelle!«
    Dave sah ihr einen Moment nach und dann mich an. »Na dann«, meinte er. »Was genau treiben wir hier eigentlich?«
    »Es geht um ein Modell«, antwortete ich, ging zu dem mit A markierten Karton, faltete die Deckelklappen vollständig auf. »Eine lebensechte Präsentation von Lakeview, die im Auftrag des Stadtrats zusammengebaut werden muss. Opal ist da irgendwie reingeraten.«
    »Und das ist Opal.« Er nickte Richtung Treppe; von unten konnten wir ihre Stimme hören, die alle Mann an Deck beorderte.
    »Ja.«
    Er trat an die Basis des Modells, beugte sich darüber, nahm sich die Konstruktionsanleitung, die daneben lag, schlug sie auf. »Schau sich das einer an.« Er blätterte eine Seite nach der anderen um. »Hier sind sogar unsere Häuser.«
    »Wirklich?« Ich nahm einen Stapel der eingeschweißten Plastikbögen aus dem Karton.
    Er blätterte eine weitere Seite um. »Wir sollten jemanden in euren Hof legen, der in der Zufahrt zum Haus von einem Basketball niedergestreckt wurde.«
    »Nur, wenn wir vor euer Haus ein Auto mit einem weinenden Mädchen drin stellen«, konterte ich.
    Er warf mir einen Blick zu. »Ach ja, Riley erwähnte, dass ihr euch gestern Abend gesehen habt.«
    »Sie tut mir leid.« Ich holte noch mehr Bögen aus dem Karton. »Weil sie betrogen wurde und all das. Sie scheint wirklich sehr nett zu sein.«
    »Ist sie.« Er blätterte noch eine Seite um. »Sie hat bloß einen richtig schlechten Männergeschmack.«
    »Ihr steht euch ziemlich nahe?«, fragte ich.
    Er nickte. »Es gab Zeiten, da war sie buchstäblich mein einziger Freund. Abgesehen von Gerv, dem Perv.«
    Ich hob fragend die Augenbrauen. Im unteren Stockwerk wurde eine Tür zugeknallt. »Gerv, der was?«
    »Bloß ein Typ, mit dem ich auf meiner alten Schule rumgehangen habe.« Als er aufblickte und merkte, dass ich ihn immer noch ungläubig anstarrte, setzte er hinzu: »Ich habe dir doch erzählt, ich war ein Sonderling. Und meine Freunde auch.«
    »Freund.«
    »Freund«, wiederholte er. Und seufzte. »Wenn man mit vierzehn überwiegend Kurse auf Collegeniveau belegt, hat man mit seinen Klassenkameraden nicht allzu viel zu tun. Außer eben mit dem anderen schrägen, schlauen Typen an der Schule.«
    »Und das war Gerv«, sagte ich.
    »Gervais«, meinte er. »Ja. Riley hat ihm den Spitznamen gegeben, weil er dauernd ihre Brüste angeglotzt hat.«
    »Sehr elegant.«
    »Ich gebe mich nur mit der Crème de la Crème ab«, antwortete er lässig.
    Ich setzte mich, nahm mir einen der eingeschweißten Stapel Bauelemente vor, riss die

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