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Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Stop saying Goodbye: Roman (German Edition)

Titel: Stop saying Goodbye: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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laute Stimmen.
    »Hör auf. Im Ernst jetzt. Das ist nicht witzig.«
    »Du hast recht.« Pause. »Es ist das reinste Elend.«
    Gekicher war zu hören. Und dann: »Schau mal, wenn wir jeden unserer Mitarbeiter nach diesem Punktesystem bewerten und das anschließend wie besprochen in die Bewertungsbögen integrieren, dann   …«
    »…   erhalten wir die offizielle Bestätigung, und zwar durch Zahlen untermauert, dass unseres tatsächlich das unfähigste Team in der ganzen Stadt ist.«
    Ich hörte leises, vergnügtes Glucksen und dann brach jemand in lautes Gelächter aus, das sich immer mehr steigerte. Als ich im Türrahmen zur Küche erschien, bogen Dad und Opal sich gemeinsam vor Lachen; sie saßen am Küchentisch, zwischen ihnen lagen jede Menge Unterlagen ausgebreitet.
    »Was geht denn hier ab?«, fragte ich.
    Opal nahm sich eine Serviette aus einer Holzschale, die auf der Arbeitsfläche stand, tupfte sich die Augen ab und öffnete den Mund, um zu antworten. Doch stattdessen prustete sie gleich wieder los, wedelte dabei hilflos mit der Hand vor ihrem Gesicht hin und her. Dad, der ihr gegenübersaß, verschluckte sich beinahe vor Lachen.
    »Die Zentrale oder vielmehr der Oberoberoberboss persönlich hat uns aufgefordert, unsere Schwachstellen zu analysieren«, brachte Opal schließlich keuchend hervor.
    »Und die Antwort lautet: Sie sind überall«, fügte mein Vater schnaufend hinzu. »Jeder Mitarbeiter
ist
seine eigene Schwachstelle.«
    Wieder wurden beide von einem Lachkrampf geschüttelt   – als hätten sie noch nie so etwas Lustiges gehört. Opal vergrub das Gesicht in den Händen, ihre Schultern bebten. Dad lehnte sich zurück und versuchte wieder zu Atem zu kommen.
    »Muss ich das verstehen?«, fragte ich.
    »Nein. Aber du bist auch nicht seit geschlagenen vier Stunden mit diesem Kram beschäftigt«, sagte Dad kurz vor einem gefährlichen Schluckaufanfall.
    »Vier Stunden!« Opal schlug mit der flachen Hand auf die Tischplatte. »Und wir haben
nichts
! Null, nix, nada.«
    Mein Vater kicherte in sich hinein, als er das hörte. Echt, wie ein albernes kleines Mädchen   …
    »Und warum macht ihr das hier?«
    »Im Restaurant geht es nicht.« Opal atmete tief durch. »Dazu ist die Sache viel zu ernst.«
    Mein Vater legte den Kopf in den Nacken und heulte vor Vergnügen, was bei Opal den nächsten Lachkrampf auslöste. Ich ging an den Kühlschrank, um mir etwas zu trinken zu holen, und fragte mich im Stillen, ob vielleicht die Gasleitung leckte und das der Grund für die Heiterkeit war.
    »Okay, okay.« Wieder atmete Opal tief durch. »Jetzt mal ehrlich, langsam wird es lächerlich. Ich bin so durch, ich kann kaum noch geradeaus gucken. Wir müssen irgendwie mit dem Blödeln aufhören und   – ach du liebe Zeit! Was ist denn mit deiner Nase passiert, Mclean?«
    Ich schloss die Kühlschranktür und merkte, dass beide mich entgeistert anstarrten. Wahrscheinlich fiel die Beule im Profil mehr auf. »Kleiner Zusammenstoß mit meinem Spind. Alles okay so weit.«
    »Geht es dir auch wirklich gut?«, fragte Dad. Ich trat an den Tisch, setzte mich zu ihm. Er hob die Hand, um meine Nase zu berühren, ich wich unwillkürlich zurück. »Das sieht ganz schön schlimm aus.«
    »Ist jetzt schon viel besser als am Anfang«, antwortete ich. »Die Schwellung ist total zurückgegangen.«
    »Sieht aus, als hätte dich jemand verprügelt«, sagte mein Vater.
    »Nein. Nur eine Verkettung unglücklicher Umstände.« Ich trank einen Schluck. Er musterte mich nach wie vor besorgt. »Dad! Mit mir ist wirklich alles in Ordnung.«
    Opal lächelte uns von ihrer Seite des Tisches her zu. »Deine Tochter ist zäh, Gus. Mach dir nicht ins Hemd.«
    Er schnitt eine Grimasse: haha. Dann betrachtete er den Stapel Papier vor sich auf dem Tisch, rieb sich mit der Hand übers Gesicht. »Okay, Folgendes: Ich kenne Chuckles. Ziemlich gut sogar«, begann er. »Er mag Zahlen und Schemata und Grafiken und möchte alles immer schön auf einen Blick in einer Tabelle zusammengestellt präsentiert haben. Deshalb beharrt er auf diesem Bewertungssystem. Es ist übersichtlich, basiert auf knallharten Tatsachen. So was gefällt ihm.«
    »Mag sein, aber es bleibt kein Raum für den Faktor Mensch«, erwiderte Opal. »Versteh mich nicht falsch, ich bin die Erste, die jederzeit zugeben würde, dass unsere Mitarbeiter nicht die Allerfähigsten sind   …«
    Ich warf einen Blick auf den Block, der neben Dads Ellbogen lag. Eine Reihe Namen war dort aufgelistet;

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