Stop thief - Haltet den Dieb (eng-deu)
war gemütlich, mit einem Bettsofa, einem kleinen Tischchen und so weiter.
â... und Henry James bei dir im Zimmer.â
Patsy starrte ihre Mutter an, dann ihren Vater, der die ganze Zeit nichts gesagt hatte.
âDo you want to hear â some more good news?â, fragte ihr Vater jetzt.
Patsy glotzte ihn ungläubig an. Mehr gute Nachrichten? Hatten die beiden denn keine Ahnung, was sie ihr da antaten?
Ihr Vater redete, als sei es das Selbstverständlichste von der Welt, dass sie fortan ihr Zimmer mit einem komplett bescheuerten Jungen teilen musste.
âTheyâre arriving on Friday afternoon! This is why Iâm home now. Iâm on holiday! Mum and I want to get everything ready for our guests.â
Am Freitag! Das war übermorgen. ÃBERMORGEN! In ihrem Zimmer!
Ihr Vater war hinter seiner englischen Tageszeitung verschwunden. Das war wieder mal typisch. Immer wenn man mit ihm reden wollte, versteckte er sich hinter einer Zeitung.
Langsam stand Patsy auf. Ihre Mutter schaute sie fragend an und füllte irgendeine gelb-grüne Suppe auf ihren Teller.
âAnd how long are they going to stay?â Patsy hielt die Luft an.
âOhâ, ertönte die fröhliche Stimme ihres Vaters hinter der wahnsinnig wichtigen Zeitung, âjust for three weeks.â
Nur drei Wochen.
Drei komplett versaute Wochen, und das ab übermorgen!
Ohne ein weiteres Wort verlieà Patsy die Küche.
Sie fühlte sich hundeelend. Ihre Eltern gaben nicht einen Pfifferling auf ihre Gefühle, nein, es interessierte sich niemand für sie! Sie zählte nicht, sie wurde nicht gefragt, sie war ein Nichts. A little nobody.
Ihre Eltern riefen zwar noch hinter ihr her, ob sie denn nicht essen wolle.
Essen, pah! Wer will jetzt schon essen? Gelb-grüne Suppe?
If Iâm a little nobody, I canât eat â anyway .
Ihre Eltern waren für sie erledigt.
Auf jeden Fall für heute.
Donnerstag
Am nächsten Morgen stand Lina schon wartend an der Kreuzung, dort wo sie sich immer trafen. Sie drehte voller Ungeduld an ihrem wunderschönen, dicken, langen Zopf.
âHey Patsy. Alles okay?â
âNichts ist okay.â
âIn deinem Zimmer?â
âIn meinem Zimmer.â
âMist. Wie lange?â
âDrei Wochen.â
âDrei Wochen?! Mist.â
âIch zieh zu dir.â
Schweigen.
Lina hakte sich bei ihrer Freundin ein. Patsy hatte den ganzen vergangenen Abend in ihrem Zimmer verbracht und mit niemandem reden wollen auÃer mit ihrem Tagebuch.
Lina räusperte sich. âMeine Mama meint, das wäre übereilt.â
âÃbereilt? Die kommen doch schon morgen!â
âMorgen?â
âMorgen Nachmittag.â
âMist.â
âKannste laut sagen.â
Lina rief so laut sie nur konnte: âMihist!â
Einige Leute drehten sich um. Aber die hatten ja auch keine Ahnung, worum es hier ging.
Lina rief wieder und wieder, bis Patsy einstimmte: âMihist, Mihist ...â
Patsy war ein kleines bisschen leichter ums Herz. Good to have friends, dachte sie.
âAlso, meine Mutter meint, du solltest erstmal abwarten.â
âAbwarten? Was denn abwarten?â Patsy verstand überhaupt nichts.
âMeine Mutter sagt, du sollst ein paar Tage bleiben und deinen Eltern zeigen, dass du guten Willens bist.â
âIch bin aber nicht guten Willens.â So ein blöder Ausdruck. Guten Willens. So können auch nur Erwachsene daherreden.
âAlso, deine Eltern wollen doch, dass du was mit ihm unternimmst. Das tust du ein paar Tage, und dann sagst du, du hättest es versucht und es geht nicht und dann kommst du zu mir.â
Aha. Was auch immer das für ein komischer Trick war, er gefiel Patsy nicht. âUnd was sind für deine Mutter ein paar Tage?â, fragte sie.
âFünf oder sieben oder soâ, meinte Lina.
Sie hatten mittlerweile die Schule erreicht. Olaf kam ihnen aufgeregt entgegengerannt, im Schlepptau wie immer diesen übellaunigen Leo.
âHeute wird das beste Bild prämiert, heute wird das beste Bild prämiert.â
Er hörte gar nicht mehr auf mit diesem Gebrüll.
â... heute wird ...â
âLass mich doch in Ruhe, das interessiert mich nicht die Bohne!â Patsy schnauzte ihn an.
Es war ihr wirklich total egal. Dabei hatten sie doch ein so tolles Bild gemalt. Alle fanden es groÃartig, Kühe auf einer Weide, knallbunte Kühe, zehn
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