Stoppt die Hochzeit!
beiläufig fort, »ist es vermutlich das Beste, wenn man einen Monat nach dem anderen angeht.« Sie nahm sich eine Selleriestange vom Teller, biss hinein und brach das Ende genussvoll ab.
Clay unterdrückte ein Lächeln, stellte seinen eigenen Rucksack ab und holte eine Wasserflasche heraus. »Sie hat recht«, fügte er hinzu. »Es war klug von euch, ein monatliches Jubiläum einzuführen. So viele Paare schaffen es nicht mal bis zu ihrem einjährigen.«
An dem skeptischen Blick, den Belle und Martin einander zuwarfen, erkannte er, dass er ins Schwarze getroffen hatte, also fuhr er fort: »War das deine Idee, Dad?«
Belles Blick heftete sich auf Martin. »Ja«, antwortete sie an seiner Stelle, Argwohn in der Stimme.
»Das ergibt natürlich Sinn«, sagte Clay zu Annabelle, als er neben Martin ein Bein über die Bank schwang und sich seiner Komplizin gegenüber setzte. »Denn die letzten vier Ehen von Dad haben das erste Jahr nicht überlebt.«
Annabelle machte ein mitfühlendes Geräusch und ließ ihren Blick über die Speisen gleiten. »Puh, ich bin halb verhungert.«
»Mein Magen knurrt schon seit drei Kilometern«, stimmte Clay ihr zu, während er ein Sandwich auf dem Teller vor sich auspackte und die obere, knusprige Brotscheibe hochhob, um den Belag zu würdigen. »Warum schmeckt eigentlich an der frischen Luft alles besser?«, fragte er ihre Eltern, aber Belle starrte noch immer seinen Vater an, ohne zu lächeln.
»Alles, was Belle zubereitet, schmeckt herrlich«, prahlte Martin, der die angespannte Stimmung nicht bemerkte. »Sie ist eine wunderbare Köchin.«
Annabelle nickte zustimmend und schluckte ihren Bissen herunter. »Also, Martin, dann sollte Belle wohl, was … drei Mahlzeiten pro Tag zubereiten?«
Clay kaute an seinem Putensandwich. Sein Vater war doch sicherlich klug genug, diese Landmine zu umgehen.
»Natürlich nicht«, sagte Martin, als er Belles Hand tätschelte. »Zwei reichen mir völlig.«
Clay zuckte zusammen. Belle warf Martin einen strengen Blick zu.
»Du hast recht mit Moms Kochkünsten«, sagte Annabelle und leckte sich Senf von den Fingern. »Hat sie dir schon ihre speziell gebratenen Schweinekoteletts mit Brötchen und Soße gemacht?«
Martin nickte und stöhnte anerkennend, was Belle ein nachsichtiges Lächeln entlockte.
Clay nahm einen langen Schluck von seinem Wasser und betrachtete Annabelle. Für jemanden, der versuchte, an das Geld seines Vaters zu kommen, sabotierte sie die Verlobung ihrer Eltern ziemlich gut. Konnte es sein, dass er sich irrte? Konnte Henry unrecht haben? Ein Tritt gegens Schienbein unter dem Tisch ließ ihn überrascht nach Luft schnappen, und er hätte sich beinahe verschluckt. Annabelles Augen weiteten sich bedeutungsvoll, und er erkannte, dass sie von ihm erwartete, sich einzumischen.
»Äh, Dad, hattest du deinem Agenten nicht versprochen, bis zum Labor Day fünf Kilo abzunehmen, um die Preisverleihung bei dieser Fitnessshow zu moderieren?«
Martins Hand hielt inne, als er ein gefülltes Ei schon halb zum Mund geführt hatte, und sah auf seinem Bauch herunter. »Du hast recht, Sohn, das habe ich.« Er legte den Dickmacher zurück auf den Teller und sah Belle entschuldigend an. »Vielleicht könntest du anfangen, gesünder zu kochen. Es würde uns beiden guttun, Belle.«
Annabelle schnappte nach Luft. »Hältst du meine Mutter für dick? Ich finde, sie sieht fantastisch aus, oder was denkst du, Clay?«
Bei dem verdutzten Gesichtsausdruck seines Vaters empfand Clay beinahe Mitleid mit ihm, aber er rief sich ins Gedächtnis, dass er nur das Beste für ihn wollte. »Ja, Dad, Belle sieht toll aus. Ich weiß gar nicht, wovon du redest.«
Belle stand plötzlich auf. Sie wirkte verletzt. »Ich bin nicht mehr einundzwanzig, Martin.«
Martin sprang auf die Füße. »Ich weiß, dass du nicht mehr einundzwanzig bist! Wenn ich eine Einundzwanzigjährige gewollt hätte …«
»Wieder«, warf Annabelle ein.
»… wieder«, wiederholte er ungewollt, »hätte ich einer Einundzwanzigjährigen den Antrag gemacht.«
»Wieder?«, fragte Belle. Sie beugte sich vor und stützte die Hände auf die Tischplatte. »Und wann genau bist du das letzte Mal mit einer Einundzwanzigjährigen ausgegangen?«
»War Barbie nicht einundzwanzig?«, fragte Clay seinen Vater, während er eine Tomate von seinem Sandwich entfernte. Sie war die letzte Geliebte gewesen, die er mit Geld losgeworden war.
»Nein!«, donnerte Martin. »Sie war fünfundzwanzig!«
» Wer ist
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