Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Storm: Thriller (German Edition)

Storm: Thriller (German Edition)

Titel: Storm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
Vom Netzwerk:
Wir können keine dieser drei wirklich ausschließen, aber die Schüsse wurden bei Nacht und zwar unter diffusen Lichtverhältnissen abgegeben, und die M110 ist standardmäßig mit einer Infrarot-Zielvorrichtung ausgestattet.«
    »Was zusammengefasst bedeutet, dass Ihr Heckenschütze vermutlich sehr gut ausgerüstet ist«, meinte Jerger.
    »Wie schwierig ist es, an eine M110 heranzukommen?« Ich erkannte die Stimme von Jim Heekin aus dem Geheimdienstdirektorat.
    »Die M110 wird nur an einem einzigen Standort hergestellt«, erwiderte Steedman. »Bei der Knight’s Armament Company in Titusville, Florida.«
    Da ich mich mit diesem Aspekt schon ein bisschen beschäftigt hatte, ergriff ich jetzt das Wort.
    »Bei Knight’s werden sämtliche produzierten Exemplare erfasst. Aber wenn diese Systeme dann im Feldeinsatz sind, hauptsächlich im Irak und in Afghanistan, kann es vorkommen, dass sie verloren gehen. Zum Beispiel, indem sie als Souvenir mit nach Hause gebracht werden, so etwas in der Art. Und dann sind sie praktisch nicht mehr zu orten.«
    »Detective Cross, hier spricht Captain Oliverez von der Capitol Police. Haben Sie nicht gerade eben gesagt, dass die Fingerabdrücke, die Sie in der Eighteenth Street gefunden haben, nicht von einem Angehörigen des Militärs stammen?«
    »Doch. Aber eine militärische Querverbindung, was den Erwerb und den ursprünglichen Einsatzzweck der Waffe angeht, können wir nicht ausschließen. Und damit wären wir beim nächsten Punkt.« Das, was jetzt kam, trug ich schon den halben Tag lang mit mir herum, aber nun war der Zeitpunkt gekommen, um es mit den anderen zu teilen.
    »Lassen Sie mich zunächst noch einmal betonen, dass diese Informationen auf keinen Fall in die Medien gelangen dürfen, bis wir irgendwelche stichhaltigen Beweise in die eine oder andere Richtung gefunden haben. Ich bin mir durchaus bewusst, dass das in etwa so ist, als wollte man einen Sack Flöhe hüten – es sind einfach sehr viele an diesem Fall beteiligt –, aber ich zähle auf Ihre Diskretion.«
    »Reden ist Silber …«, witzelte jemand und erntete ein paar leise Lacher.
    »Die Sache ist die«, sagte ich. »Alle infrage kommenden Systeme werden von Zweier-Teams bedient. Im militärischen Einsatz bestehen diese Teams immer aus einem Schützen und einem Späher.« Ich konnte durch die Telefonleitung das Gemurmel in den diversen Konferenzzimmern hören. »Ihnen ist klar, worauf ich hinauswill. Könnte sein, dass sich hier etwas ganz Ähnliches zusammenbraut wie 2002. Höchstwahrscheinlich suchen wir nicht nach einem einzelnen Heckenschützen, sondern nach einem Zwei-Mann-Team.«

30
    Als Sampson und ich das Besprechungszimmer verließen, stand Joyce Catalone aus der Presseabteilung vor der Tür.
    »Ich wollte Sie gerade rausholen«, sagte sie. »Aber ich bin froh, dass das nicht nötig war.«
    Ich schaute auf meine Armbanduhr. Es war 16.45 Uhr. Das bedeutete, dass mindestens drei Dutzend Journalisten unten auf mich warteten und mir einen Beitrag für ihre Fünf-Uhr- und Sechs-Uhr-Nachrichten abringen wollten. Verdammt, jetzt war es so weit. Raubtierfütterung.
    Joyce und Sampson begleiteten mich. Wir nahmen die Treppe, damit sie mich unterwegs noch mit Informationen füttern konnte.
    »Keisha Samuels von der Post will in der Sonntagsausgabe ein Porträt von Ihnen bringen.«
    »Nein«, sagte ich. »Ich mag Keisha. Sie gehört zu den Vernünftigen und Fairen, aber für so einen Hintergrundbericht ist es noch zu früh.«
    »Und dann habe ich noch CNN und MSNBC , die beide gerne einen Dreißig-Minuten-Bericht für die Hauptsendezeit machen wollen, falls Sie bereit sind, sich so viel Zeit zu nehmen.«
    »Joyce, ich stelle mich ganz bestimmt nicht für irgendwelche Sondersendungen zur Verfügung, solange wir nichts haben, was wir unters Volk bringen wollen. Obwohl ich mir nichts lieber wünsche als das.«
    »Kein Problem«, erwiderte sie. »Aber heulen Sie mir nicht irgendwann die Ohren voll, weil Sie jetzt dringend ein bisschen Presse gebrauchen könnten, aber die nichts mehr von Ihnen wissen wollen.« Joyce war ein alter Hase in der Öffentlichkeitsarbeit und so etwas wie die inoffizielle Mutterhenne der Ermittlungsbehörden.
    »Ich heule nie«, sagte ich.
    »Nur, wenn ich dich in die Seile treibe«, sagte Sampson und schickte einen spielerischen Schwinger in meine Richtung.
    »Das liegt bloß an deinem Atem. Hat nicht das Geringste mit deinen Schlägen zu tun«, entgegnete ich.
    Wir waren mittlerweile im

Weitere Kostenlose Bücher