Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Storm: Thriller (German Edition)

Storm: Thriller (German Edition)

Titel: Storm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
Vom Netzwerk:
Ahnung, wen er da vor sich hatte. Das Gesicht war absolut makellos, na klar. Wenn überhaupt eine Gefahr drohte, dann ging sie von Alex’ Ohren aus, nicht von seinen Augen. Das war der Punkt, an dem sich die wochenlange Mikrofonüberwachung von Max Siegel in Miami auszahlen würde.
    Aber zunächst einmal machte er genau das, womit Cross überhaupt nicht rechnete. Er drehte ihm den Rücken zu und ging in die Knie, um sich erneut die Eintrittswunde anzuschauen.
    Rund um die Öffnung waren blau-schwarze Ablagerungen auf der Haut zu erkennen. Die Kugel hatte auf ihrem Weg in den Schädel auch ein paar Haare mitgenommen. So effizient. So unpersönlich. Er fing an, Sympathie für den Killer zu entwickeln.
    »Ballistik«, sagte er schließlich und richtete sich wieder auf. »Ich würde sagen, wir haben es mit einer 7,62-Millimeter- NATO -Patrone zu tun, ohne Mantel. Und der Schütze muss irgendeine militärische Ausbildung genossen haben.«
    »Sie haben die Akte gelesen«, sagte Alex. Das war nicht als Kompliment gedacht, sondern eine rein sachliche Feststellung. »Ja, natürlich, ein wenig Unterstützung durch die FBI -Ballistiker könnte nicht schaden, aber als Erstes brauchen wir jetzt die Gerichtsmedizin. Und bis die da sind, muss ich Sie bitten, rauszugehen.«
    Cross war so leicht zu durchschauen. Im Augenblick hoffte er noch, den Agenten durch ein paar scharfe Sätze in die Schranken weisen zu können. So einer war Alex damals in seiner Zeit beim FBI ja selbst gewesen.
    »Hören Sie«, sagte Kyle. »Ich will mich jetzt nicht mit der Frage beschäftigen, wer bei diesem Fall letztendlich die Lorbeeren einheimsen kann und wer nicht. Ich meine, irgendwann wird ja sowieso die Staatsanwaltschaft übernehmen, und dann spielt es keine Rolle mehr, wer welche Ermittlungsergebnisse beigetragen hat, hab ich recht?«
    »Siegel, dafür habe ich im Augenblick wirklich keine Zeit. Ich …«
    »Aber machen Sie sich keine Illusionen.« Kyle ließ die letzten Spuren des kumpelhaften Lächelns auf Siegels Gesicht verschwinden. »Es gibt jetzt zwei Attentate mit drei Todesopfern, alle hier in Washington. Dafür sind automatisch die Bundesbehörden, in diesem Fall also das FBI , zuständig. Sie haben die Wahl: Entweder, Sie arbeiten mit uns zusammen, oder Sie verpissen sich auf der Stelle von hier.« Er zeigte Cross sein niedliches, kleines, nagelneues, verschlüsseltes Sigillu. »Ein Anruf und dieser ganze Tatort hier wird mein privater Hobbyraum. Es liegt an Ihnen, Detective. Was wollen Sie machen?«

26
    Es dauerte ungefähr zehn Sekunden, bis ich begriffen hatte, worauf Max Siegel hinauswollte. Ich würde das nicht dulden.
    »Hören Sie, Siegel, ich will Ihnen nicht vormachen, dass ich Sie von diesem Fall ausschließen kann, genauso wenig, wie Sie mich ausschließen können«, sagte ich. »Aber ich möchte auch etwas klarstellen: Dieses Verbrechen hier fällt in die Zuständigkeit des Metropolitan Police Department. Ich bin der für die Ermittlungen zuständige Detective. Falls Sie daran irgendetwas auszusetzen haben, bitteschön, der Chief steht gleich da draußen. Und in der Zwischenzeit: Falls ich Ihnen jetzt erst noch klarmachen muss, wie schnell es in einem Zimmer wie diesem hier eiskalt werden kann, dann haben Sie den Beruf verfehlt.«
    Kein Zweifel, gleich morgen früh würde eine vielköpfige Sonderkommission eingesetzt werden, sodass ich mit diesem FBI -Typen höchstwahrscheinlich noch länger zusammenarbeiten musste. Aber im Augenblick war nicht der geeignete Zeitpunkt, um irgendwelche Hahnenkämpfe auszutragen. Weder von seiner Seite noch von meiner.
    Sampson kam herein, und sein Blick sagte: Wer ist denn der Typ? Ich stellte die beiden einander vor.
    »Agent Siegel und ich haben gerade ein paar Theorien ausgetauscht«, sagte ich in dem Versuch, die Stimmung ein wenig aufzulockern und die Konzentration wieder auf das Wesentliche zu lenken. »Er geht auch davon aus, dass es eine Verbindung zum Militär geben muss.«
    Und sofort fing Siegel wieder an zu sprechen. Obwohl, »dozieren« wäre wohl der bessere Ausdruck gewesen.
    »Militärische Scharfschützen haben hochrangige Ziele – Offiziere, keine einfachen Soldaten«, sagte er. »Aus meiner Sicht passen diese Opfer genau in dieses Schema. Nicht der Bankpräsident, sondern der Kongressabgeordnete und der Lobbyist, die ihn schmieren. Und nicht der Steuerzahler, der Uncle Sam beschummelt, sondern andersherum.«
    »Ein Killer für den Mann von der Straße«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher