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Storm: Thriller (German Edition)

Storm: Thriller (German Edition)

Titel: Storm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Ja . Später nach einer Lösung zu suchen. Ja .
    Der Einkaufswagen stand immer noch da, wo er ihn zurückgelassen hatte, in einer Nische auf der Rückseite der Lindholm Family Services. Die Hintertür durfte man eigentlich nicht benutzen. Aber anscheinend gab es sowieso nur wenige Menschen, die wussten, dass sie existierte.
    Die Nische war gerade groß genug, um den Wagen darin zu verstecken, sodass er von der Straße aus nicht mehr gesehen werden konnte. Schließlich gab es immer wieder Zeiten, wo er ihn nicht selbst im Auge behalten konnte. Jetzt holte er ihn heraus und ging weiter die Straße entlang, langsam und aufmerksam, jederzeit bereit, loszulaufen, falls es sein musste.
    Die Bewegung tat ihm gut. So langsam beruhigte er sich. Und das Rattern und Klappern des Einkaufswagens wirkte wie eine Art weißes Rauschen, das die anderen Geräusche der Stadt ausblendete. Es schuf einen Raum, wo er klar denken und sich auf seine Arbeit konzentrieren konnte, auf das, was als Nächstes zu tun war.
    Also, wo war er noch mal gewesen, als er unterbrochen worden war?
    Mersenne 44, war es das? Ja . Genau. Das war es. Mersenne 44.
    Langsam kam sie zurück, wie ein Leuchten aus dem Schatten drang sie in seinen Geist, so lange, bis er sie klar und deutlich sehen konnte.
    Sehen und aussprechen.
    Die Worte purzelten aus ihm heraus, aber nur leise, nur als ein leises Murmeln, das niemand hören konnte, nur so laut, dass die Zahl noch einmal zum Leben erwachte.
    »Zwei hoch zweiunddreißig Millionen fünfhundertzweiundachtzigtausendsechshundertsiebenundfünfzig minus eins«, sagte er.
    Ja . Das war sie. Ganz exakt. Mersenne 44. Ja. Ja. Ja .
    Er beschleunigte seine Schritte und ging weiter die Straße entlang, ohne sich noch einmal umzusehen.

87
    Im Labor war nicht viel los. Nur ein einziger ziviler Mitarbeiter war da, ein Analytiker namens Bernie Stringer, der für gewöhnlich nur »Strings« genannt wurde. Ich hörte schrillen Heavy-Metal-Sound aus seinem iPod.
    »Ich hoffe, das ist nichts Eiliges!«, brüllte er mir zu und zog dann den Stöpsel aus einem Ohr. »Die Rauschgiftfahndung tritt mir schon pausenlos auf die Füße.« Neben ihm auf der Arbeitsplatte standen zwei volle Kisten mit Dias.
    »Ich brauche bloß ein paar Fingerabdrücke davon«, sagte ich und hielt ihm die Coladose hin.
    »Heute noch?«, sagte er.
    »Ehrlich gesagt, ja. Am besten sofort.«
    »Dann tun Sie sich keinen Zwang an, Mann. Cyanoacrylat ist in der Schublade neben der Wärmekammer.«
    Kein Problem. Es macht mir sogar Spaß, ab und zu im Labor zu arbeiten. Dann komme ich mir irgendwie schlauer vor, obwohl Fingerabdrücke zu nehmen wirklich absolutes Anfänger-Niveau ist.
    Ich ging zu der Wärmekammer und stellte die Dose aufrecht hinein. Dann gab ich ein paar Tropfen Cyanoacrylat – im Prinzip nichts anderes als Sekundenkleber – auf eine Schale und erwärmte das Ganze eine Zeit lang.
    Nach ungefähr fünfzehn Minuten konnte ich vier wunderschöne Fingerabdrücke auf der Dose sehen. Sampsons Pranke war auch zu erkennen, aber durch den Größenunterschied war die Unterscheidung nicht weiter schwierig.
    Ich bestrich die Abdrücke, die mich interessierten, mit schwarzem Pulver und machte ein paar Fotos davon, nur zur Sicherheit.
    Danach mussten sie nur noch mit durchsichtigem Klebeband abgezogen und zum Scannen auf ein Stück Papier gelegt werden.
    »He, Strings!«, rief ich in Richtung der Musik. »Kann ich Ihren PC benutzen?«
    »Tun Sie sich keinen Zwang an! Das Passwort lautet D-I-C-K-E-D-I-N-G-E-R.«
    »Hätte ich mir denken können«, sagte ich.
    »Hmm? Wie war das?«
    »Nichts.«
    Ungefähr eine halbe Stunde, nachdem ich die Abdrücke in den Computer geladen hatte, spuckte die Datenbank vier mögliche Treffer aus. In der Regel findet der letzte Abgleich mit dem bloßen Auge statt, und das ist auch gut so. Dadurch haftete diesem ganzen Prozess noch etwas Menschliches an.
    Relativ schnell war klar, welcher dieser vier zu dem Abdruck auf unserer Dose passte.
    Das Bogenmuster auf dem Zeigefinger unseres Mannes war ziemlich eindeutig zu erkennen, so schnörkelig diese Dinger auch immer aussehen.
    Mit ein paar wenigen Tastendrucken hatte ich seinen Namen und seine Akte auf dem Bildschirm.
    Er hieß Stanislaw Wajda.
    Das war zumindest eine Erklärung für seinen Akzent. Er war bislang erst einmal festgenommen worden, nach einer Anzeige wegen häuslicher Gewalt in College Park, Maryland, vor anderthalb Jahren. Das alles wirkte wenig spektakulär.
    Aber in

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