Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)
deshalb an einen anderen verliert, ist er selbst schuld. Du kannst nicht den Rest deines Lebens darauf warten, dass Nash endlich den Arsch hochkriegt.«
Eine erneute Träne lief Mayas Gesicht hinunter. »Aber es ist so ein knackiger Arsch.«
Stimmt. Ich hatte ihn gesehen. Nash hatte einen tollen Körper, und vielleicht, wenn ich Mick nicht kennen würde und Maya nicht in ihn verliebt wäre und Nash mich nicht so verachten würde, könnte ich durchaus Interesse bekommen.
Maya wischte sich wütend die Tränen ab und setzte sich schwungvoll wieder die Mütze auf. »Ach, vergiss das Ganze! Ich gehe mit keinem von ihnen aus. Morgen ist Samstag. Schmeißen wir beide uns in unseren Partyfummel und gehen zu diesem Club in Flagstaff, den ich kenne! Scheiß auf die Männer!«
»Nash will nicht, dass ich die Stadt verlasse«, sagte ich mürrisch. Das hatte ich zwar schon, aber heimlich und unbemerkt, und ich war kaum fünfzig Kilometer weit gefahren. »Und Mick auch nicht, was das angeht.«
Maya warf mir einen ungläubigen Blick zu. »Und du hörst auf sie? Ich dachte, du hättest mehr Mumm, Janet. Warum lässt du dich von Männern rumkommandieren?«
Ich setzte mich mit ihr auf und steigerte mich in meinen Ärger hinein. »Du hast recht. Ich hab nichts verbrochen, und es ist ja nicht so, dass ich das Land verlassen will. Warum sollte ich mich nicht auch mal amüsieren gehen?«
Maya hielt die Hand hoch, und wir gaben uns High Five.
Meine Euphorie dauerte genau zehn Sekunden. »Oh, warte mal! Ich hab nichts anzuziehen.« Ich hatte Jeans und lederne Chaps für meine Harley, und obwohl ich meine hautengen Tops, meinen Türkisschmuck und meine hochhackigen Stiefel mochte, hatte ich nie Zeit oder einen Anlass gehabt, mir Partyklamotten und Pumps zuzulegen.
Maya winkte ab. »Lass das mal meine Sorge sein! Du bist kleiner als ich, aber ich hab was Perfektes für dich.«
Aufgeregt stand ich mit ihr auf. Ich war noch nie auf einem Weiberabend gewesen, weil ich in meinem Leben niemals eine echte Freundin gehabt hatte.
Maya ging und sah viel glücklicher aus als beim Hereinkommen. Nash würde mir die Hölle heißmachen, wenn ich nach Flagstaff fuhr, und Mick genauso, doch das war mir egal. Warum sollte ich nicht auch mal fünf Minuten Spaß haben? Oder zumindest einen Abend in einer Stadt, die eine knappe Stunde entfernt lag? Nash konnte mich anbrüllen, so viel er wollte – wenn ich wieder zurück war. Und mit meiner Stormwalker- und meiner Untere-Welt-Magie gab es da draußen kein Wesen, das sich mit mir und Maya anlegte, wenn es klug war.
Am nächsten Abend trafen Maya und ich uns bei Fremont, weil einer von Nashs Cousins gegenüber von Maya wohnte und sie nicht riskieren wollte, dass er Nash unsere Aktivitäten meldete.
Wir schlossen uns in Fremonts nach hinten gelegenem Gästezimmer ein, und er versorgte uns mit mehr Chips und Dips, als wir je essen konnten. Es gefiel ihm, an der Verschwörung beteiligt zu sein, und Maya hatte einen Riesenspaß dabei, mich herzurichten.
Sie trug ein türkisfarbenes, hautenges Kleid und passende Pumps, und für mich hatte sie ein hellrotes Schlauchkleid mitgebracht, das meine Schultern, Arme und jede Menge Bein zeigte. Es war mir ein wenig zu weit, aber Maya nähte mich praktisch hinein, und schließlich saß es perfekt. Sie hatte Naomi ein Paar hochhackige silberne Riemchensandalen abgeschwatzt, da Jamisons Frau und ich dieselbe Schuhgröße hatten – natürlich ohne ihr zu erzählen, dass wir uns heimlich aus der Stadt schleichen wollten.
Maya schminkte mich und kämmte mein langes schwarzes Haar durch. Als ich mich anschließend im Spiegel betrachtete, sah ich eine hübsche junge Frau mit glattem schwarzem Haar, das ihr schimmernd über den Rücken fiel. Ich wünschte, Mick könnte mich sehen, aber wenn er mich sähe, würde er mich in meinem Zimmer im Hotel einsperren, und ich wollte ausgehen.
Als wir in Fremonts Wohnzimmer hinaustraten, schaltete er den Fernseher aus. »Wow!«
»Sind wir nicht umwerfend?« Maya grinste und drehte sich einmal um die eigene Achse.
Fremont legte uns demonstrativ die Arme um die Schultern. »Oh Mann! Ich hab hier zwei wunderschöne Frauen im Haus, und sie wollen ohne mich ausgehen.«
»Du hast eine Freundin«, erinnerte ich ihn. Fremont war schon eine Weile mit einer Frau aus Holbrook zusammen, die ich allerdings noch nie zu Gesicht bekommen hatte.
»Stimmt.« Fremont zog die Arme zurück. »Sie würde mich umbringen.«
»Deshalb wirst du auch
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