Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)
Pistole in ihr Hotelzimmer eingedrungen war, aber eine andere, wenn selbige Mädels eine verstümmelte Leiche hinterließen. Wir mussten schleunigst von hier verschwinden.
Jim berührte mich mit einer warmen Hand. Sie hätte sich eiskalt und tot anfühlen sollen, doch er lebte. Er war eine lebende, atmende Kreatur, aber etwas an ihm fühlte sich grundfalsch an.
»Sie kommen«, zischte er.
Durch die offene Tür des Clubs sah ich rote und blaue Lichter. Ich drehte mich nach Maya um, aber sie war zur anderen Seite der Tanzfläche verschwunden. »Bleib hier!«, sagte ich zu Jim und drängte mich durch die Menge.
Schlagartig kamen die Musik und der Lärm zurück. Ich erreichte Maya und zog sie von einem Latino weg, um den sie die Arme geschlungen hatte, und sie schimpfte.
Gleichzeitig hob sich mir plötzlich der Magen, und Magie flammte durch das Gebäude. Die Musik erstarb mit einem Kreischen, und Leute begannen zu schreien.
In der Raummitte stand Jim, die Hand nach vorne ausgestreckt. Der widerliche Gestank von Magie – einer Mischung aus Tod und göttlicher Macht – strömte aus ihm heraus, brachte die Tür zum Einsturz und begrub sie in Trümmern.
Die Leute rannten panisch zum Notausgang. Über uns gingen Deckenlichter an und eine Sekunde später wieder aus, und der Club wurde in Dunkelheit getaucht. Ich hatte immer noch die Hand um Mayas Arm, und sie zog an mir und zerrte mich zum Notausgang. Eine Alarmsirene schrillte los, der kontinuierliche Ton bohrte sich in meinen Kopf.
»Aufhören!«, schrie ich Jim zu.
Er ließ mehr Magie zum Vordereingang strömen. Ich hörte, wie draußen Autos von den Trümmern zermalmt wurden, und im Club regneten Putzbrocken von der Decke, Ziegel explodierten und fielen auf die Menschen, die verzweifelt versuchten, sich nach draußen zu drängen.
Ich musste Jim stoppen. Ich suchte nach meiner Untere-Welt-Magie und fand sie sehr nahe unter der Oberfläche. Dass Coyote mich gewarnt und der Koshare mir Angst gemacht hatte, hatte sie überhaupt nicht gedämpft. Dass ich versprochen hatte, sie unter Kontrolle zu bekommen, war eine Lüge gewesen, und das wusste ich. Ich konnte sie nicht kontrollieren, wenn sie von mir Besitz ergriff, und in diesem Augenblick wollte ich es auch gar nicht.
Dieses Mal brauchte ich nicht einmal die Hand zu heben. Ich schoss die Magie auf Jim und fesselte ihn und seine Magie in einer kleinen Blase. Er starrte mich an und begann zu schreien, doch seine Geräusche wurden von der knisternden Magie verschluckt.
Seine magische Kraft traf auf meine, und die Luft um uns dehnte sich aus und konnte dem Druck nicht mehr standhalten. Die Flaschen und Gläser hinter der Bar explodierten. Fliegende Glassplitter zerschnitten mein Gesicht, und scharfer Alkoholgeruch drang durch die muffige Luft des Clubs.
Die meisten Gäste hatten es aus dem dunklen Raum geschafft, und Maya warf mir noch einen panischen Blick zu und rannte ihnen nach, die Letzte, die es nach draußen schaffte. Jetzt kamen die ersten Polizisten zum Notausgang herein. Ich warf einen weiteren magischen Schutzschild über die Tür, um sie draußen in Sicherheit zu halten.
»Lass mich los!«, schrie Jim.
Ich hatte nicht die leiseste Ahnung, was ich mit ihm anstellen sollte – ihn der Polizei zu übergeben würde den netten Cops einen blutigen und vorzeitigen Tod bescheren. Ich würde ihn schon töten müssen, um ihn aufzuhalten. Mein Magen war in Aufruhr, aber meine Untere-Welt-Magie frohlockte. Sie wollte, dass ich eine böse Höllengöttin wie meine Mutter wurde. Sie wollte, dass ich den Platz meiner Mutter einnahm.
»Nein«, sagte ich laut. »Werde ich nicht.«
Du hast keine Wahl mehr.
»Coyote!«, schrie ich. »Hilf mir!«
Jim richtete seine Magie auf mich. Meine Blase dehnte sich aus und zerplatzte, und die Notbeleuchtung im Club explodierte. Ebenso die Taschenlampen, die die Cops mitgebracht hatten, und schlagartig war es wieder stockdunkel. In dieser Dunkelheit kletterte etwas Tintenschwarzes klettenartig meine Beine hinauf, rankte sich um meine Schenkel und streckte die Finger in meine Unterhose.
Das würde ich mir nicht gefallen lassen. »Staub«, schrie ich, und die rebenartigen Tentakel lösten sich auf.
Jim beschoss mich mit einer Magie, wie nur Götter sie hatten. Meine Stormwalker-Kräfte wären schon völlig erschöpft, aber meine Untere-Welt-Magie hielt ihr gut stand.
Ein distanzierter Teil von mir fragte sich, warum Jim glaubte, dass ich ihn von den Toten auferweckt hatte. Weil
Weitere Kostenlose Bücher