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Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Titel: Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allyson James
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Computer. Sie hatten mir mein Handy abgenommen, als sie mich grob abgetastet hatten, hatten mir jedoch meine magische Spiegelscherbe in ihrem Lederbeutel gelassen. Sie hatten wohl gedacht, dass ich während meiner tollkühnen Abenteuer den Zustand meines Make-ups darin checkte. Zum Glück für mich waren bis jetzt alle, die ich hier gesehen hatte, Menschen gewesen. Ein übernatürliches Wesen hätte die Magie des Spiegels gespürt.
    Ich setzte mich auf das Bett, das verblüffend bequem war. Wenn ich keine Gefangene gewesen wäre, hätte ich mich fast wie im Urlaub gefühlt.
    Ein hoher Spiegel in einem schweren, geschnitzten Rahmen hing links neben dem Bett an der Wand. Ich sah einige Minuten hinein, registrierte die getrockneten Blutspritzer auf meinem Gesicht und Mayas hübschem T-Shirt, mein wirres Haar, und meine großen braunen Augen. Braun, den Göttern sei Dank! Kein grüner Schimmer weit und breit. Natürlich, jetzt, da ich die Magie hätte brauchen können, um mir bei der Flucht zu helfen, hatte sie mich verlassen.
    Ich zog die Scherbe des magischen Spiegels heraus und richtete das Glas auf den Spiegel an der Wand.
    Der magische Spiegel schnurrte. »Oh, Schätzchen, das ist ja der Hammer hier! Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht, und du sitzt hier in einer Nobelhütte! So was von nicht fair!«
    » › Sitze fest in einer Nobelhütte ‹ trifft es eher.«
    Ich spielte weiter mit dem Spiegel, bis zwischen dem magischen und dem normalen Spiegel ein weißer Funke aufblitzte. Magische Spiegel konnten die Eigenschaften gewöhnlicher Spiegel verstärken, hatte ich gehört. Ich hatte mir nicht die Zeit genommen, alles herauszufinden, was ich mit einem magischen Spiegel machen konnte, weil ich mit dem Hotel und der Magie der Unteren Welt ausgelastet gewesen war – und damit, von Drachen gekidnappt zu werden. Außerdem ging die Beschäftigung mit dem magischen Spiegel damit einher, seinem Gequatsche zuzuhören.
    »Kannst du mich durch alle Spiegel im Haus schauen lassen?«, fragte ich ihn jetzt. »Kannst du sie alle in diesen hier projizieren?«
    »Ich weiß nicht. Hängt von den Spiegeln ab und davon, wo sie hängen.«
    »Versuch’s einfach!«, sagte ich ungeduldig.
    »Gib mir eine Sekunde! Das ist mächtige Magie, Schätzchen, nicht bloß rituelle Gesänge und Räucherstäbchen.«
    Ein Lichtfleck tanzte zwischen den beiden Glasstücken, wie bei Spiegeln, wenn die Sonne hineinscheint. Draußen vor den Fenstern war es stockdunkel, bis auf die Lichter der Stadt, die ich in der Ferne sehen konnte. Die Luft, die durch die Balkontür hereindrang – ich hatte sie offen gelassen –, war empfindlich kalt. Der Winter beginnt früh auf dreitausend Metern.
    Ein Schlüssel bewegte sich im Schloss. Schnell ließ ich den magischen Spiegel auf den Teppich fallen und schob ihn mit der Ferse unter das Bett.
    »Also hör mal, Schätzchen!«, beschwerte sich der Spiegel. »Wie soll ich hier arbeiten, wenn ich gar nichts sehen kann?«
    Der junge Mann, der in den Raum kam, hörte ihn nicht. Seine Aura sagte mir, dass ich einen normalsterblichen Menschen ohne magische Kräfte vor mir hatte. Er war etwa zweiundzwanzig und sah gut aus. Sehr gut sogar. Zum Glück konnte der Spiegel ihn nicht sehen, sonst hätte ich mir eine Lobrede über das makellose Gesicht des Mannes, sein schokoladenbraunes Haar, seine hellblauen Augen, seinen strammen Körper und seinen Knackarsch in den engen Jeans anhören müssen. Er hatte ein Elektroschockgerät am Gürtel, und die beiden Männer, die draußen vor der Tür standen, hielten halb automatische Gewehre.
    »Diese ganze Hardware nur für mich?«, fragte ich.
    »Du bist gefährlich«, sagte der junge Mann. Er schloss die Tür hinter sich, und von außen wurde abgeschlossen. »Mach dir keine Mühe, mich als Geisel zu nehmen. Es wäre ihnen egal, wenn du mich tötest. Ich bin ersetzbar.«
    Ich stand auf. »Und das stört dich nicht?«
    »Ist ein guter Job, mit jeder Menge Vergünstigungen.« Der junge Mann breitete eine Tischdecke über einen Tisch in der Ecke und begann ihn mit Silberbesteck und Gläsern zu decken. »Ich verdiene viel besser als mit einem Bürojob und habe jede Menge Freizeit. Es stört sie nicht, wenn ich hier feiere, wenn sie nicht da sind, und ich treffe viele Frauen.«
    »Das Paradies«, erwiderte ich.
    Er grinste unbefangen. »Für mich ist es das. Aber im Ernst, wenn du mich tötest, würden sie einfach jemand anders einstellen.«
    »Wenn man für so hohe Tiere arbeitet, muss

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