Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)
schlang sich um seinen ganzen Oberkörper, die Flügel zogen sich seine Arme hinunter; was ich an seinem Hals gesehen hatte, waren die spitzen Stacheln am oberen Flügelgelenk.
Das Tattoo glühte und begann sich zu bewegen. Es schien den Körper des Lakaien in sich hineinzusaugen, bis ein schwarzer Drache, der im Licht der Straßenlampen glänzte, seine echten Flügel ausbreitete und sich auf ihnen erhob. Der Drache schoss in die Luft hinauf und dehnte sich dabei zu seiner vollen Größe aus; dann senkte er eine Kralle hinunter und hob den Kokon aus Feuer auf. Der Abwind seiner Flügel bombardierte mich mit heißer Luft, und dann erhob sich der Drache in den Nachthimmel.
Ein zweiter Drache schoss ihm aus der Wüste entgegen, dieser so feuerrot, dass er von innen zu leuchten schien. Es war nicht Mick – Mick war riesig und schwarz. Die Drachen krächzten einander etwas zu, und dann flogen sie zusammen über die leere Wüste davon. Schweigen legte sich über die Straße, und der Mantel des toten Mannes bewegte sich in der Brise.
An beiden Ortsenden von Magellan schrillten plötzlich Sirenen los; sowohl die Polizei der Stadt als auch des County reagierte.
Zittrig drehte ich mich zu Mayas Haus um und starrte in den Lauf einer halb automatischen Pistole. Die Magie der Unteren Welt hatte mich verlassen; sie war so schnell wieder verschwunden, wie sie gekommen war. Die Augen des Chauffeurs über dem Lauf waren die eines Menschen, verängstigt und voller Wut.
»Einsteigen«, sagte er.
»Was …?«
»Steig in den verdammten Wagen!«
Ich hob die Hände und setzte mich schnell in die Limousine, und der Chauffeur knallte die Tür zu. Ich packte den Türgriff, sobald er auf die andere Seite des Wagens ging, aber er hatte abgeschlossen, und da war kein Knopf oder Hebel, den ich hätte betätigen können, um mich zu befreien. Ich wollte auf den Vordersitz klettern, um hinauszukriechen, doch eine dicke Glasscheibe trennte den vorderen Teil der Limousine vom hinteren Teil. Sie hatten ihre Gefangene nicht entkommen lassen wollen.
Der Fahrer ließ sich in den Sitz fallen, knallte die Tür zu und raste mit quietschenden Reifen von Mayas Haus fort, gerade als zwei Fahrzeuge der Polizei von Magellan, zwei des Sheriffs und Nashs offizieller Dienst-SUV auf uns zugerast kamen. Der Chauffeur fuhr durch einen Hinterhof, um ihnen nicht zu begegnen, und brauste dann über Mayas Straße hinunter in Richtung Highway.
Ein Sheriffwagen wendete und nahm die Verfolgung auf, und ich sah kurz Lopez ’ Gesicht am Steuer. Die vier anderen Fahrzeuge rasten weiter auf Mayas hell erleuchtetes Haus zu, Nash voran.
Währenddessen verfolgte Lopez die Limousine. Der Chauffeur fuhr mit dreifach überhöhter Geschwindigkeit durch Magellan, dicht gefolgt von Lopez, als wir aus der Stadt rasten, an meinem Hotel vorbei und die Straße nach Flat Mesa hinauf. Etwa auf halber Strecke riss der Chauffeur das Lenkrad abrupt nach rechts und bog auf zwei Rädern in eine Straße ein, von der ich nicht einmal gewusst hatte, dass es sie gab. Sie war schmal und tückisch, eigentlich nur ein holperiger Feldweg. Das bedeutete, dass sie nicht einmal offiziell erfasst war und über Stock und Stein und durch jäh abfallende Trockentäler führte.
Nie im Leben würden wir es mit diesem Wagen durch diese Straße schaffen, ohne stecken zu bleiben. Höhergelegte Pick-ups mit Allradantrieb konnten es, aber keine Limousine. Der Boden war vom Regen aufgeweicht, und die Trockentäler hier draußen führten Wasser. Mir war egal, wie groß dieser Wagen war; ein reißender Wildwasserbach würde uns im Handumdrehen fortspülen.
»Wohin zum Teufel fährst du?«, schrie ich.
Wenn der Chauffeur mich durch die Scheibe hörte, ließ er sich nichts anmerken. Er schoss wie eine Rakete mit mir durch die Wüste. Ich blickte mich um und sah, dass Lopez ’ Scheinwerfer plötzlich heftig schwankten und dann stillstanden. Er war auf Schlamm oder weichen Boden gekommen, und seine Räder hatten durchgedreht. Ich hoffte, dass er okay war.
Kurz darauf trat der Chauffeur hart auf die Bremse. Ich flog nach vorne und wäre fast gegen die Trennscheibe gekracht. Rote Lichter blinkten in der Dunkelheit, und ich vernahm das Rotorengeräusch eines Helikopters.
Der Chauffeur sprang aus dem Wagen, riss meine Tür auf und stieß mir wieder die Waffe ins Gesicht. Ich weiß nicht, was er dachte, wohin ich ihm hier davonlaufen wollte, aber ich ließ mich von ihm zu dem Helikopter scheuchen.
Ich näherte
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