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Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Titel: Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allyson James
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die ich würde genießen können, wenn ich mal alt und grau war.
    Als Mick Stunden später schließlich aufhörte, mich zu lieben, mich sanft aufs Bett gleiten ließ und mit der zerwühlten Decke zudeckte, hatten meine Kopfschmerzen aufgehört, und mein Körper war gereinigt und erfrischt. Mick hatte mich geheilt, und ich hatte es nicht einmal bemerkt.
    Unsere postkoitale Glückseligkeit hatte gerade mal zehn Minuten gedauert, als Drake seine Killer nach uns schickte. Ich fragte mich, ob Drake das Zimmer überwachen ließ, aber eigentlich war es mir egal. Sie hatten mich gekidnappt und hielten mich gefangen; sollten sie doch grün vor Neid zusehen, wie mein Liebster mich vernaschte.
    Als die netten Herren mit den Maschinengewehren in den Raum traten, befahl uns der eine, der offenbar das Sagen hatte, dass wir uns anziehen und ihn zu Drake begleiten sollten. Nichts von wegen Frühstück, kein Todd, der mit einem Tablett und frischen Handtüchern ins Zimmer geflitzt kam.
    Ich stieg aus dem Bett und zog mich an, direkt vor den Augen der Killer, weil ich mir dachte, dass ich mir auf diese Weise eine spätere Leibesvisitation ersparen könnte. Die Spiegelscherbe ließ ich neben dem Bett, wo sie war. Drake wusste schon davon, und inzwischen hatte der magische Spiegel sich sowieso in alle Spiegel des Hauses eingeschaltet. Wenn die Lage brenzlig wurde, konnte er Cassandra eine Nachricht zukommen lassen, und sie wiederum konnte vielleicht Coyote auftreiben, der sich dann möglicherweise dazu herablassen würde, seinen Arsch hochzukriegen und uns zu retten.
    Vielleicht, möglicherweise. Sicher war gar nichts.
    Als man uns durch das Haus führte, machte ich mir Gedanken über Jim. Wie ich Mick gesagt hatte, hatte ich angenommen, dass Jim es spürte, wenn ich meine Magie der Unteren Welt einsetzte, und letzte Nacht hatte ich jede Menge davon benutzt, um Bancroft zu heilen. Ich fragte mich, ob Jim irgendwo hier war oder ob der Kugelhagel von Bancrofts Männern ihn etwas gebremst hatte.
    Jim tat mir leid. Er hatte nicht darum gebeten, wieder zum Leben erweckt zu werden, und er konnte nicht mit den Kräften umgehen, die durch seinen Körper tobten. Aber auch wenn er andere nicht absichtlich tötete, kamen sie trotzdem durch ihn ums Leben. Er musste gefunden und aufgehalten werden.
    Der Raum, zu dem die Killer uns führten, öffnete sich auf den Hof, wo ein Springbrunnen plätscherte. Das Geräusch des Wassers erschien mir wie tröstliche Musik. Ein leichter Regen prasselte auf den Hof, Donner grollte in der Ferne, und die Brise brachte uns die köstlichen Düfte von Regen und Wind herbei.
    Bancroft, der Ratsherr, jetzt wieder in dem schwarzen Anzug, in dem ich ihn zum ersten Mal gesehen hatte, stand mit dem Rücken zu uns am offenen Fenster. Drake, der bei ihm wartete, sagte nichts, als wir eintraten. Er gab den Killern nur ein Zeichen, den Raum zu verlassen.
    »Micalerianicum«, sagte Bancroft. »Ich bin überrascht, dich hier zu sehen.«
    »Es ist überhaupt nicht überraschend. Janet ist meine Gefährtin.«
    »Du hast mir immer erzählt, du heißt Mick«, sagte ich leise.
    Er lächelte mir zu. »Ich wollte dich nicht abschrecken.«
    Drake schnaubte verächtlich. »Menschen haben Schwierigkeiten mit Namen, die länger als ein paar Silben sind.«
    »Da solltest du mal hören, wie einige Indianer aus meinem Bekanntenkreis heißen«, meinte ich. »Aber stimmt schon, Micks vollen Namen finde ich etwas lächerlich. Deinen übrigens auch.«
    »Und deiner ist so kurz, dass er zu Ende ist, bevor man seine Bedeutung erfasst hat«, konterte Drake. »Was soll das schon heißen, Janet Begay?«
    »Nur Janet.« Ich hatte auch noch einen anderen Namen, den Geisternamen, den mein Vater mir bei meiner Geburt gegeben hatte, doch den durfte niemand erfahren. Namen konnten heikel sein. Wenn man anderen seinen wahren Namen verriet, konnten sie ihn benutzen, um Macht über einen auszuüben.
    »Diese Worte sind nicht unsere echten Namen«, sagte Mick, als hätte er meine Gedanken gelesen. »Unsere wahren Namen sind wie Melodien, die uns vorgesungen wurden, bevor wir geschlüpft sind. Sie sind Teil der Magie, die Drachen zu dem macht, was sie sind.«
    Drakes Gesicht war finster. »Wie kannst du dieses Wissen mit einem Wesen wie ihr teilen?«
    »Dieses Wesen hat deinem Meister das Leben gerettet.«
    Endlich drehte Bancroft sich um. »Man hat mir erzählt, was passiert ist, und dein magischer Spiegel hat mir den Vorfall noch einmal abgespielt.« Bancroft

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