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Stout, Maria

Stout, Maria

Titel: Stout, Maria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Soziopath von nebenan
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folgen sie der Forsythienhecke bis zum Ende. Dann
macht Catherine in gespannter Erwartung, wie ein Kind, einen Schritt in die
noch tiefere Dunkelheit dahinter und hofft, dass sie mit den Händen und nicht
ihrem Gesicht eine der Weiden finden wird.
    Sie
ertastet einen Zweig, holt tief Luft und flüstert: "Okay, Fred. Die
Taschenlampe."
    Fred nimmt
die Lampe aus seiner Tasche, hält sie dicht über dem Boden und schaltet sie an.
Nach einer Weile finden sie den melonengroßen Stein, schneller, als sie hoffen
konnten, da er glatt und weiß ist und sich von der dunklen Erde abhebt.
Catherine atmet aus und schiebt eine lose Haarsträhne hinter ihr linkes Ohr.
Sie und Fred bücken sich und heben den Stein hoch. Es kommt ein erstaunlich
kleines Loch im Boden zum Vorschein, bedenkt man, dass es von einem fetten
kleinen Murmeltier benutzt wird.
    Catherine
hat den Impuls, mit der Lampe in das Loch zu leuchten, um nach dem Bewohner zu
sehen. Aber dann wird ihr klar, dass sie nicht viel würde sehen können und dass
sie das Tier verschrecken könnte.
    Arm in Arm
stolpert sie mit Fred unter Flüstern und unterdrücktem Gelächter zurück zum
Haus.
    Tillie hat
sie nicht gesehen. Als sie von ihrer Mission zurückkommen, hatte Tillie
bereits, wie üblich, seit mehreren Stunden getrunken und geschmollt. Sie sitzt
auf dem Sofa in ihrem Wohnzimmer und schenkt sich Glenlivet ein in dem
Versuch, die Monotonie ihres Lebens und die Idiotie, mit der sie sich ständig
herumplagen muss, zu ertränken. Das einzige, was diesen Abend von einem
beliebigen anderen unterscheidet, ist die Ansammlung von Umzugskartons um sie
herum.
    In ihrem
benebelten Zustand beglückwünscht sie sich zu ihrer brillanten Idee, dieses Mal
kein "ZU VERKAUFEN"-Schild aufzustellen. Sie denkt bei sich: "Ich
werde diese Kretins überraschen - sie werden Augen machen, diese Idioten!"
    Der
Nichtsnutz von Grundstücksmakler erzählt ihr ständig, dass sie sich selbst
schadet, wenn sie kein Schild aufstellt, und eigentlich meint sie, dass sie auf
eine bessere Offerte warten sollte. Der Käufer hat weniger als den von ihr
geforderten Preis geboten. Aber Tillie kann nicht warten. Sie mochte noch nie
warten. Ihre Zeit wird kommen, und zwar morgen früh. Und dann wird jedermann
in dieser ganzen fürchterlichen Nachbarschaft durch ihren Umzug völlig
schockiert sein. Das steht für sie fest. Der Makler begreift nicht, warum
Diskretion wichtig ist, aber er ist ein Trottel - warum also auf ihn hören? Sie
hat schon früher Verluste weggesteckt, wenn sie schnell aus einem Haus
ausziehen wollte. Es gehört alles zum Spiel, denkt sie sich. Gehört alles zum
Spiel. Man kann nicht an einem Ort leben, wo die Leute nicht auf einen hören.
Und ihnen zum Abschied einen kräftigen Hieb zu versetzen ist äußerst wichtig.
    Tillie hat
von ihrem verstorbenen Vater ein Treuhandvermögen geerbt, aus dem sie den
größten Teil ihres Lebens ihren Unterhalt bestritten hat. Heutzutage pflegt sie
zu sagen, sie sei "im Ruhestand", aber sie hat nie richtig
gearbeitet. Als sie noch jünger war, hat sie manchmal Aquarelle gemalt, aber
nie eines davon verkauft. Sie würde gerne stattlichere Häuser kaufen, aber ihre
elende Mutter ist immer noch am Leben, und so kann sie nicht an den Rest des
Geldes heran. Ihre Mutter ist fast hundert Jahre alt und immer noch nicht
gestorben. Tillie sitzt in diesen schrecklichen bürgerlichen Vororten fest,
wohl wissend, dass sie sich von Rechts wegen einen aufwändigeren Lebensstil
leisten können sollte. Sie besucht regelmäßig ihre Mutter, da sie keinesfalls
enterbt werden will; und die bettlägerige alte Frau erinnert sie immer an
einen halbgerupften Wellensittich, der in seinem Käfig krächzt. Was sie zu
sagen hat, ist ungefähr genauso interessant.
    Eigentlich
ist gar nichts sonderlich interessant, wirklich. Das Nagetier zu ersticken war
für ein paar Minuten eine Abwechslung, und sie hofft, dass Catherine zugesehen
hat. Es würde sie der Schlag treffen. Aber dann war das Projekt abgeschlossen,
und es gab nichts anderes zu tun. Sie kann sich nicht vorstellen, was diese
absurden Leute um sie herum tun; sie scheinen immer so ausgelastet zu sein,
während sie durch ihre belanglosen Leben hetzen. Sie müssen erbsengroße Gehirne
haben.
    Sie
schenkt sich noch einen Drink ein und kippt ihn hinunter. Ein Bild, das sie
gemalt hat als sie etwa zwanzig war, ist noch nicht in einen Karton gepackt und
hängt über dem unbenutzten Kamin, so ausgeblichen, dass man das Motiv

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