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Sträfliche Neugier

Sträfliche Neugier

Titel: Sträfliche Neugier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus H. Stumpff
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doch deswegen weiter bei mir
arbeiten, denn ich bin mit Ihren Leistungen wirklich sehr zufrieden.‹ Aber
Claudia war nicht mehr umzustimmen. Sie ahnte, dass es einen Zusammenhang
zwischen ihrer erneuten Erkrankung und den Substanzen des Doktor Curtius gab,
konnte aber nicht begreifen, weshalb diese nach so langer Zeit erneut auftrat.
     
    Etwas später war Max mit dem Austausch eines VW-Motors
beschäftigt, als er zunächst ein unangenehmes Jucken im Gesicht und bald am
ganzen Leib verspürte. Dann überfielen ihn Hitzwallungen und ihm wurde schwarz
vor den Augen. Er geriet ins Stolpern und schlug mit dem Kopf auf den
scharfkantigen Ausleger der hydraulischen Hebebühne auf.
    Erst im Städtischen Krankenhaus kam er wieder zu sich. Er
hatte einen Schädelbasisbruch erlitten, außerdem war ein Unterschenkel
gebrochen. Es war eine komplizierte Fraktur und er musste mehrmals operiert
werden.
    Seitdem ist Max gehbehindert und humpelt, denn das Bein
wurde nach der Operation um drei Zentimeter kürzer. Aber nicht nur das macht
ihm schwer zu schaffen: Genau wie bei seiner Schwester ist auch seine Haut
überall bedeckt von unzähligen juckenden, roten Quaddeln. Auch Fachärzte fanden
keine Erklärung für dieses seltsame Krankheitsbild.
    Die Autowerkstatt hatte nun keine Verwendung mehr für ihn.
Hinter vorgehaltener Hand erklärte ihm sein Chef, dass alle Mitarbeiter
befürchteten, dass er eine Hautkrankheit hätte und sie sich anstecken könnten.
Aus diesem Grunde könne er ihn leider nicht weiterbeschäftigen.
     
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10
     
    Ein
guter Rat
     
    T im Lorenz, ein baumlanger, sportlicher junger Mann, ist
zwar etwas borniert, gleicht dieses geistige Defizit aber durch nettes Wesen
und Zuverlässigkeit wieder aus. Allerdings war er schon mit dem Gesetz in
Konflikt geraten und zu einer Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt worden.
Aber Tim ist der einzige Mensch, dem Max vertraut und der ihn nicht wegen
seines Äußeren meidet. Und Tim, der von klein auf wegen seiner struppigen Haare
gehänselt wurde, kann sich gut in Max’ Situation hineinversetzen und ist
bemüht, ihm bei der Überwindung seiner Lebenskrise zu helfen. Ihn stört Max’
Aussehen überhaupt nicht, ganz im Gegenteil, er findet es sogar reizvoll, einen
Freund zu haben, von dem sich manche Leute mit Ekel abwenden.
    Bislang verrieten die Geschwister
Berger niemandem etwas über Doktor Curtius’ Schatulle. Doch bei Tim machten sie
die Ausnahme. Max klärte seinen Freund über die vermeintliche Ursache von
Claudias und seiner Erkrankung auf. Er erwähnte dabei die verschiedenen
Fläschchen aus der Schatulle, nicht aber den gelben Zettel, der dabei lag.
    »Diese seltsamen Substanzen
könnten einen Wirkstoff beinhaltet haben, der sich zunächst im Körpergewebe
festsetzte und erst viel später unsere Hautausschläge auslöste. Wenn ich nur an
diese verflixte Schatulle käme! Dann könnte ich die Substanzen chemisch analysieren
lassen. Wenn man die Inhaltsstoffe kennt, erleichtert das die Suche nach einem
wirksamen Medikament.«
    Tim hatte aufmerksam zugehört. »Könntest du nicht diesen
Apotheker Herzog darum bitten, dir die Schatulle zurückzugeben, weil du bei der
Räumung eures Hauses übersehen hattest sie mitzunehmen?«
    Max erklärte ihm, weshalb das nicht möglich wäre. Da meinte
Tim:
    »Dann beschaffe dir die Schatulle
doch auf andere Weise. Bestimmt wird die Familie Herzog mal verreisen. Für dich
dürfte es doch nicht schwer sein, in dein Elternhaus einzusteigen. Du bist doch
ein guter Handwerker – oder?«
    »Natürlich, ich besitze sogar
noch einen Haustürschlüssel«, gab Max zu.
    »Na also, worauf wartest du da noch? Jetzt ist
Urlaubszeit!«
    »Danke für den tollen Tipp«, sagte Max. »Ich werde es mal
versuchen.«
    Auch Claudia meinte, dass Max Tims Rat befolgen sollte,
sobald sich dafür eine Möglichkeit ergäbe.
    Ob die Schatulle mit den seltsamen Substanzen wohl noch
existierte? Max erinnerte sich wieder an den Tag, als er das silberne Kästchen
in der kleinen Abstellkammer auf dem Dachboden versteckte.
    Der naive Tim kam jedoch auf ganz andre Gedanken: ›Vielleicht
hatten die beiden nicht genug von der Substanz D1 zu sich genommen. Und die
Substanz K1 hatten sie gar nicht probiert und die Aktion viel zu früh
abgebrochen. Denn wofür waren  die Fläschchen D2 und K2 vorgesehen? Mein Gott,
es wäre doch toll, wenn ich mich auf Ameisengröße verkleinern könnte. Was

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