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Sträflingskarneval

Sträflingskarneval

Titel: Sträflingskarneval Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Eickert
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einem Blutschwur, ihnen zu dienen. Heute würde man sagen, er hat mit ihnen einen Vertrag abgeschlossen. Dass dieser Vertrag niemals wirklich zum Tragen kam, muss ich an dieser Stelle kaum erwähnen, doch einige treue Anhänger Alexanders folgten daraufhin seinem Beispiel.
    Diejenigen, die sich zur selben Zeit in Richtung Norden begaben, schlossen ein Bündnis mit den ansässigen keltischen Stämmen, sozusagen ein Friedensbündnis. Danach zogen sie weiter bis nach Irland, aber immer darauf bedacht, sich nicht mit dem Blut der Kelten zu vermischen. Sie wollten einfach nur ihre Ruhe, würde man heute dazu sagen. Diese ersten Siedler sind die Urväter des Druida Lovo . Doch nur ein paar Jahrzehnte später betrat der Stamm der Formori zum ersten Mal Irland und sie waren sehr interessiert an dem Wissen der Djed . So lebten die Djed und die Formori lange friedlich nebeneinander, teilten ihr Wissen und ihre Kulturen miteinander, bis es für die Formori nicht mehr genug war und sie Jagd auf die Djed machten. In diesem Fall hieß das, dass sie die Zerstörung des Ordens anstrebten. Daraus entstand die uralte Feindschaft. Nun, der Rest dürfte Euch bereits bekannt sein.“
    Ryan und seine Freunde waren von Álvaro Luengos Erzählung so gefesselt, dass sie nur sprachlos nickten. Allmählich fügten sich die vielen Puzzleteile zu einem großen, ganzen Bild zusammen … und jenes Bild versprach am Ende Gefahr!
    „Wenige Jahre danach – Tausende von Kilometern südlich – waren die Djed inzwischen in Vorderasien, Rom und in Ägypten nur noch als der Geheimbund der Djed bekannt, anders gesagt, als der Geheimbund der vier Elemente. Das Dogma lautet damals, wie heute … die Menschen stammen aus der Luft, dem Wasser, aus dem Feuer und der Erde und erst durch diese vier Urstoffe ist Leben überhaupt möglich. Die bis dahin gesammelten Forschungen darüber bewahrten die Djed in der legendären Bibliothek von Alexandria auf. Es war wohl Schicksal, dass im Jahr 391 nach Christus nicht alle 700.000 Schriftrollen den verheerenden Flammen der Christen … die im Zuge der Christianisierung die Zerstörung aller heidnischen Tempel und Werke befahlen … zum Opfer fielen. Die Djed haben es ein paar Muslimen zu verdanken, die eine Nacht vor den christlichen Unruhen die Schriftrollen durch einen Geheimgang unterhalb der Bibliothek in Sicherheit brachten, alles im Auftrag der Djed natürlich. Von dort wurden sie per Schiff auf direktem Weg nach Rom gebracht. Aber wie es kommen musste, war auch in Rom das Wissen nicht sicher genug, obwohl der damalige Kaiser Flavius Magnus Maximus den Djed seine Unterstützung zusicherte. Die Christen bedrohten die Djed ebenso wie die römischen Heiden, denn für sie waren alle gottlos. Sie verstanden einfach nicht, dass wer die Macht über Jahrtausende altes Wissen besaß, bereits ein Gott war. Daraufhin teilten unsere Urväter den Schatz und flohen in entgegengesetzte Richtungen. Ein Teil wurde nach Island gebracht, der andere nach Konstantinopel. Es war sehr gefährlich, aber sie sahen damals keinen anderen Ausweg. Erst nach über sechshundert Jahren … im Jahr 1154 … kehrten die Djed aus dem Exil nach Rom zurück; und es gelang ihnen nach harten Verhandlungen schließlich, einen Pakt mit dem Papst abzuschließen; genau ein Jahr, bevor Friedrich I. – bekannt unter dem Namen Barbarossa – zum ersten Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekrönt wurde. Papst Hadrian IV. sicherte ihnen im Namen Gottes den Schutz des Schatzes zu, jedoch erst, nachdem er selbst einen Blick darauf geworfen hatte. Im Gegenzug mussten die Djed einen Eid darauf schwören, den Schatz niemals an die Menschheit zu übergeben. Denn das, was er enthält, hätte schon früher alles verändern können, gerade zu dem Zeitpunkt, als das Christentum in Europa einen festen Stand einnahm.
    Im Laufe der nächsten Jahrhunderte wurde das gesamte Wissen nun unter den Schutz des Papstes gestellt. Nachdem dann schließlich Granada wieder unter dem Einfluss der Kirche stand, wurde uns dieses Land hier geschenkt, dass uns urkundlich vom Vatikan überschrieben wurde. Doch der Zweite Weltkrieg zwang die Djed abermals zur Flucht und wir mussten alles vor den Fanatikern verstecken. Daher wurde 1939 beschlossen, vorerst einen Teil nach Island zu bringen, den Rest brachte man in Irland in Sicherheit und wurde unter die Aufsicht der Druida Lovo gestellt. Nach Kriegsende hatte der Rat schließlich beschlossen das Wissen komplett nach Irland zu verlegen.

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