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Strange Angels: Verflucht: Roman (PAN) (German Edition)

Strange Angels: Verflucht: Roman (PAN) (German Edition)

Titel: Strange Angels: Verflucht: Roman (PAN) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lili St. Crow
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Ding ein heulendes Knurren auf dem Rascheln und Knacken der Flammen unter sich ausstieß und einen Schwall schwefelschwangerer, gerösteter Luft ausblies.
    Ich senkte den Kopf, war mir kaum des Schreis bewusst, den ich von mir gab und der verdächtige Ähnlichkeit mit denen von Cheerleadern in Horrorfilmen hatte, und rannte um mein Leben.

Kapitel 9
    I ch trampelte den Gang hinunter und bog nach links, wo das Zwischengeschoss in vollkommene Dunkelheit mündete. Meine Beine waren dick vor Angst und wollten gar nicht laufen. Die Waffe hielt ich nutzlos in meiner rechten Hand und pumpte meine Arme auf. Natürlich waren die Rolltreppen ausgeschaltet, aber ich preschte um die Ecke und nahm drei Stufen auf einmal nach unten, so dass meine Hüften und meine Schultern bei jedem Landen fies aufschlugen. Das Ding hinter mir – es brannte, wie mir mein funktionierender Hirnteil zuschrie, den Dad trainiert hatte und mit dem ich immerfort konterte: Weg hier, verflucht! Das brennt!  – gab noch ein röhrendes Knurren von sich, und das Ganze fing an, wie ein Alptraum anzumuten. Ich würde jeden Moment aufwachen, sicher in meinem Bett und mit Dad unten, der Fernsehen guckte.
    Es stank scheußlich, nach verfaulten Eiern und brennendem Aas. Ich rannte wie ein Kaninchen, angstbeschleunigt. Meine Stiefel gaben leise kurze Quietschlaute auf dem glatten Boden von sich. Etwas, das wie Dad klang, schrie in meinem Ohr, aber ich hörte nicht hin. Ich konnte nicht zuhören.
    Mein Instinkt rettete mich. Ich warf mich zur Seite, als das schmierig rotorangefarbene Flammenungeheuer wie ein Güterzug voller Druckluft an mir vorbeirauschte, zum Sprung gestreckt. Dabei stürzte ich der Länge nach hin, versuchte nicht einmal, mich abzufangen, und knallte mit dem Kopf gegen irgendetwas. Warme Flüssigkeit lief mir über eine Gesichtshälfte. Ich rappelte mich auf und stolperte gleich wieder, riss Stühle von den Tischen im Gastronomiebereich, einem hübschen kleinen Fleckchen, wo die Leute sich hinsetzten und bei ihren Burgern und Pommes den Springbrunnen betrachteten …
    Der Springbrunnen! Das Klicken in meinem Kopf war so laut, dass ich fast das langgezogene wütende Heulen des brennenden Dings überhört hätte. Mit hysterischer Schnelligkeit schaffte ich es, auf die Beine zu kommen und loszurennen. Mein Rücken brannte, und etwas an meiner Seite war eingerissen.
    Hinter mir. Es war wieder hinter mir, und es war schnell. Ich durfte nicht einmal hoffen, ihm entkommen zu können. Knapp acht Meter trennten mich noch von dem Springbrunnen. Zu weit.
    Beweg dich!, schrie Dads Stimme, genau wie in Louisiana, als diese Kakerlakenmonster im Untergeschoss herumgekrochen waren und ich so gezittert hatte, dass die Magazine in meinen Händen klapperten.
    Ich bewegte mich – wie, weiß ich nicht. Eben hatte ich noch gedacht, ich käme auf keinen Fall rechtzeitig hin, dann war ich auch schon dort.
    Bei meinem Köpfer ins Becken sprühte Wasser zu allen Seiten auf. Noch während mir ein Schwall Chlor in den Mund schwappte und mir eiskalt wurde, merkte ich, wie ich abermals mit dem Kopf aufschlug: auf die bescheuerte Lochblechscheibe, über die das Wasser plätscherte, wenn der Brunnen an war. Der Schmerz schoss mir in den Nacken. Ich sammelte wahrlich Trefferpunkte. Wäre dies hier ein Videospiel gewesen, hätte ich inzwischen den blöden Monitor angeschrien. Oder mit meinem Controller danach geworfen.
    Das brennende Dings heulte auf. Vollgespritzt mit schmutzigem Brunnenwasser, klatschte es zu Boden. Ich krabbelte an den Beckenrand und sah eine Wolke faulig stinkenden Dampfes aufwabern. Hitze rollte durch das Wasser, griff nach meinen Armen und Beinen. Ich packte das Blech und zog mit beiden Händen, aber meine Rechte fasste nicht richtig, weil ich damit zugleich die Waffe hielt, die gegen das dünne Blech schepperte. Ich warf mich zur Seite und fiel nochmals, als die Kreatur zuckend gegen das Blech knallte, was einen hohlen Gongschlag hervorrief, den ich verdammt witzig gefunden hätte, stünde ich nicht in kochendem Wasser. Abermals landete ich hart, so dass mir alle Luft mit einem heulenden Schrei aus der Lunge entwich. Und dann hörte ich ein elektronisches Jaulen. War das die ganze Zeit da gewesen?
    Das Ding glitschte an dem Blech nach unten und stob eine Fontäne auf, als es ins Wasser fiel.
    Dampfschwaden stiegen aus der ehedem glatten Wasseroberfläche auf. Im Becken blubberte und zischte es. Krabbelnd eilte ich zum Steinrand und schaffte es

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