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Strange Angels: Verflucht: Roman (PAN) (German Edition)

Strange Angels: Verflucht: Roman (PAN) (German Edition)

Titel: Strange Angels: Verflucht: Roman (PAN) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lili St. Crow
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sein T-Shirt, das ich in den Toiletten im Basement in Streifen gerissen hatte – und ihm den Mantel zugeknöpft hatte, wirkte er recht passabel. Jedenfalls wenn man darüber hinwegsah, dass er sehr blass war und immer noch geschockt dreinblickte.
    Ich brachte uns gerade rechtzeitig aus den Toiletten nach oben auf die Erdgeschossebene des Einkaufszentrums und dort in andere Waschräume. Wir zogen keine Blut- und Wasserspur mehr hinter uns her, stanken jedoch beide gen Himmel. Mit Unmengen Papierhandtüchern hatte ich uns das Gröbste von dem schmierigen Zeug abgerubbelt. Dabei schlotterte ich, denn kaum ließ die Wirkung des Adrenalins nach, holte mich der Schrecken ein. Ich war eben von einem großen brennenden Ding in einen Brunnen gescheucht worden und hatte einem Werwolf ins Gesicht geschossen, ging mir wieder und wieder durch den Kopf.
    Überhaupt stimmte etwas mit meinem Verstand nicht. Ich hatte im Spiegel den klaffenden Riss an meinem Haaransatz angesehen und gedacht: Das gibt eine Narbe. Und auf einmal waren meine Gedanken abgeschweift, so dass ich wieder den Zombie hörte, der mit seinen knochigen Fingern an die Hintertür klopfte. Oder das Knurren des streifenköpfigen Werwolfs. Oder das Schlagen des ertrinkenden Flammenmonsters.
    Und ich stieß ein verletztes, zittriges Jammern aus, das ich dämpfte, indem ich mir eine Hand über den Mund hielt, falls die Polizei sich im Einkaufszentrum umsah – was ich allerdings nicht annahm. Es verlief eine deutliche Brandspur von den zerbrochenen Fenstern bis zum Springbrunnen, und dort herrschte ein solches Chaos, dass sie noch eine Weile rätseln dürften, was passiert war.
    Was mir größere Sorgen bereitete, war der Wolf. War er tollwütig, neu verwandelt oder einfach bloß sauer gewesen? Normalerweise machten Wölfe keine Jagd auf Menschen; schließlich gab es jede Menge frisches rohes Fleisch im Supermarkt. Die einzige Ausnahme bildete das erste Mal, wenn sie nach ihrer Wandlung die Gestalt wechselten. Was allerdings keinen Sinn ergab, denn ein frisch gewandelter Werwolf würde nie in ein Gebäude hineinwollen. Soweit ich wusste, wollten sie für gewöhnlich nach draußen, an die frische Luft.
    Am meisten jedoch verursachte mir der riesige brennende Hund Kopfzerbrechen, der so groß wie ein Shetland-Pony gewesen war. War er hinter mir her gewesen? Hinter Graves? Oder bloß stinksauer, weil er sich neue Klamotten kaufen musste?
    Schritte hörte ich keine, doch nach einer Weile stellte jemand den Feueralarm ab. Ich wartete. Graves lehnte in einer Toilettenkabine und zitterte so heftig, dass seine Zähne aufeinanderschlugen. Er hatte einen Schock, und ich wusste nicht, wie ich ihm helfen konnte. Würde nach dem Biss die Verwandlung bei ihm einsetzen? Ich hätte ihn zurücklassen sollen. Mit Werwolfbissen scherzte man nicht. Nein, damit war nicht zu spaßen. Das war ein ehernes Gesetz. Wenn er anfing, haarig und hungrig zu werden, müsste ich …
    Gott, nein! Denk nicht daran! Ich sah wieder auf meine Uhr. Sie funktionierte noch, obgleich sie ziemlich angeschlagen war. Genau wie ich.
    Meine Beine schlotterten vor Erschöpfung, mein Kopf war wie Watte, und mit jedem Schub, mit dem mein Adrenalinpegel sank, tat er mir mehr weh.
    Ich ging zum Eingang der Toilette, wo der Flur eine scharfe Biegung machte, auf dass ja niemand in den Mädchen-Pinkelpalast gucken konnte. Mit jeder Faser meines Seins lauschte ich, konzentrierte mich so vollkommen, dass mein ganzer Körper zu einem schmerzenden Paar Ohren wurde. Die zusammengerollte Kugel meines Ich in meinem Schädel entspannte sich gleichfalls und streckte die Fühler nach möglichen Störungen aus.
    Ich hörte nichts. Keine Stimme, keine Bewegungsgeräusche.
    Okay. Wie bekomme ich uns hier raus?
    Ich hätte wetten können, dass der Werwolf, falls er noch lebte, längst geflohen war. Sie waren stark und beängstigend schnell, aber sie mieden die Polizei wie die Blutsauger. Ein Trupp Cops mit Schusswaffen und kugelsicheren Westen konnte ziemlichen Schaden anrichten, und weder Wölfe noch Blutsauger wollten sich auf frischer Tat ertappen lassen. Sie überlebten, weil sie sich stets unauffällig verhielten und im Schutz der Dunkelheit blieben.
    Natürlich wollten die Polizei und sonstigen Behörden nicht, dass Nachrichten über die seltsamen Wesen an die Öffentlichkeit gelangten. Sie hätten eine Panik auslösen können. Polizei, Rettungssanitäter und Feuerwehrleute vertuschten solche Dinge wie im Einkaufszentrum

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