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Strange Angels: Verraten: Roman (PAN) (German Edition)

Strange Angels: Verraten: Roman (PAN) (German Edition)

Titel: Strange Angels: Verraten: Roman (PAN) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lili St. Crow
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aus. Das Zeug platschte auf den Boden. Bäh, war das eklig! Der Schmerz, der meinen ganzen Körper erfüllte, wurde noch stärker, riss an sämtlichen Muskeln und brannte auf meiner Haut. Ich konnte Moms Medaillon nicht fühlen, was mich verstörte, bis ich abermals würgen musste und vor lauter Übelkeit nichts mehr denken konnte.
    »Ja, ist sie, wahrscheinlich ein bisschen kurzatmig.« Graves klang besorgt. Ich wurde halb geschoben, halb gezogen, beide Arme um die Schultern von Leuten rechts und links von mir gelegt, zwischen denen ich wie eine Vogelscheuche hing. »Wenigstens atmet sie noch.«
    »Lass mich nachsehen. Lass mich sie ansehen!« Mehr Geschiebe und Schritte, dann blieben wir stehen und ich hörte ein scharfes gequältes Geräusch. Es folgten eine sachte Berührung an meiner Stirn, wo der Ruß und Schmutz in meine Haut piksten, und ein tiefes Seufzen. »Herr im Himmel, Dziękuję! Danke!«
    »Dürfen wir jetzt weitergehen?«, fragte Shanks mürrisch. »Ich würde echt ungern gleich wieder in die Schlacht gegen Vampirüberfallkommandos und eine Feuerzehrerin stürmen.«
    »Sie haben sicher schon eine Sperrlinie gebildet.« Die rauchige Stimme war so vertraut, und trotzdem konnte ich sie nicht einordnen. »Haben wir Wasser?«
    Shanks stöhnte richtig wehleidig. »Dylan ist mit seinen Leuten nach Westen ausgeschwärmt. Sie sind schnell und machen viel Lärm, um von uns abzulenken. Jetzt gehen wir endlich!« Ein schwappendes Geräusch. »Trink beim Gehen! Kannst du mit uns mithalten?«
    »An dem Tag, an dem ich es nicht mehr kann, gebe ich meine Schwerter ab.«
    Schließlich wusste ich wieder, zu wem die rauchige, verärgert klingende Stimme gehörte, und mein Herz vollführte einen Purzelbaum.
    Ich musste husten und spucken, ehe ich krächzen konnte: »Christophe?« Mein Hals brannte scheußlich beim Sprechen. Du bist zurückgekommen. Unsagbare Erleichterung überkam mich, auch wenn ich mich wirklich nicht besonders gut fühlte.
    Die Person rechts von mir versteifte sich kaum merklich.
    »Ich bin hier, Malutka. « Er hustete ebenfalls kräftig und würgte. »Atme weiter! Um den Rest kümmern wir uns.«
    Er schien sich verdammt sicher. »Ich w-w-w…« Meine Lippen wollten sich irgendwie nicht bewegen, und mein Hirn hatte offenbar einen Totalausfall. Da war so vieles, was ich ihm sagen musste. Und so vieles, was ich ihn fragen wollte.
    Aber er war zurückgekommen. Zu mir.
    »Später, Moj maly ptaszky. Später. Konzentrier dich aufs Atmen!« Unterholz knackte, und wir bewegten uns wieder. »Dein Schutzengel ist hier, Dru. Hab keine Angst!«

Kapitel 21
    I n Schüben wurde meine Sicht besser, und kurz darauf konnte ich wieder gehen. Das Ding, das sie mir in die Nase geschoben hatten, war ein durchsichtiger Schlauch, der zu einem Sauerstoffkanister auf Dibs’ Schulter führte. Dibs stützte mich von links, Graves lief rechts von mir, sein Haar wirr und zerzaust und sein Mantel angesengt. Die rechte Seite seines Gesichts war blutverschmiert, und er wirkte sehr streng.
    Mir ging das Herz über. Unwillkürlich spannte ich meinen Arm an, und Graves sah zu mir. »Hi«, sagte er leise, »wie geht’s, Kleine?«
    Mein Mund war voller Gift. Ich spuckte noch einmal aus, worauf Dibs piepsig kicherte, was nervös klang. »Spitze«, brachte ich heraus. »Was ist passiert?«
    »Da war die Hölle los.« Graves achtete nicht weiter darauf, wo er hinging. Um uns herum standen die Bäume dicht an dicht, und die Nacht war wie ein nasser Waschlappen auf den Augen. Ich war nicht blind, sondern es war schlicht stockfinster. Landdunkel. Ich spürte schleichende leichtfüßige Bewegungen um mich, und das Glitzern von Augen verriet mir, dass ich mich inmitten eines Wolfsrudels befand. »Sie sind in die Schule eingedrungen. Eine Vampirin mit roten Haaren war bei ihnen, die bloß Sachen anguckte, und schon explodierten sie. Shanks und Dylan …«
    »Spar dir deine Puste!«, fiel Christophe ihm schroff ins Wort. »Wir sind noch nicht raus.«
    »Christophe, wo warst du?«, fragte ich, weil ich es wissen musste. »Ich dachte …«
    »Hier und da. Jetzt sei still!« Er gab sich keine Mühe, den Befehl nett zu formulieren, wurde aber sogleich sanfter. »Du scheinst Spaß daran zu haben, immerzu das Schlimmste, Gefährlichste zu tun, was du kannst. Denkst du, du schaffst es, dich für ein oder zwei Tage zurückzuhalten, hmm?«
    Ich versuche, am Leben zu bleiben, Christophe. Danke. Ich wünschte, ich hätte meinen Kopf auf Graves’

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