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Strange Love (German Edition)

Strange Love (German Edition)

Titel: Strange Love (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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nochmal durchmachen müssen, deine Kindheit, deine Jugendzeit ... Und vielleicht wird dich wieder jemand so quälen, wie dein Vater es tat – der nicht einmal wusste, dass du nicht seine Brut warst. Du wirst es immer schwerer haben, weil du kein Mensch bist. Ich habe es da wesentlich einfacher. Ich bin auch nicht so schrecklich anfällig. – Die meisten von euch Engeln sind entsetzlich menschlich. Viele wissen nicht mal, dass sie gar keine Menschen sind. Ihr seid wirklich meist armselige Kreaturen, aber von einer solchen Reinheit.« Er starrte Nick lüstern an.
    »Du degradierst mich«, ärgerte sich dieser.
    Torian grinste. »Nichts liegt mir ferner. Ich bete dich an. Glaubst du, du hättest sonst meine Aufmerksamkeit erregt?«
    Nick lachte auf. »Du betest mich an?«
    Der andere tat beleidigt. »Lach nicht darüber! Du weißt nicht, was Hingabe bedeutet.«
    »Na, dann scheine ich ja doch irgendetwas Besonderes an mir zu haben«, mutmaßte Nick. »Denn Menschen neigen dazu, sich mir hinzugeben.« Und mit einem breiten Grinsen fügte er hinzu: »Und nicht nur Menschen.«
    »Oh, deine überhebliche Seite hatte ich noch nicht kennengelernt.«
    Nick fixierte ihn eindringlich. »Was weißt du schon von mir ...«
    Torian stand auf und starrte aus dem Fenster. »Mehr als du glaubst. – Ihr erinnert mich an Wells’ Eloys aus Time Machine, in eurer Schönheit und Unwissenheit. Vielleicht kannte Wells einen Engel und hat ihn zum Vorbild genommen?«
    Nick starrte ihn an. »Und ihr? – Seid ihr auf dieser Welt um uns zu fressen?«
    Torian drehte sich um und grinste Nick an. »Wer weiß ...«
    »Wir können uns also fortpflanzen«, sagte Nick nach einer Weile des Schweigens.
    Torian lachte leise. »Du fängst also an, mir zu glauben.«
    »Und?«
    »Ja, auf zwei Arten sozusagen. Die eine ist die Seelenwanderung, wenn dein Körper stirbt, muss sich deine Seele eine neue Hülle suchen. Sie ist unsterblich. Aber – das betrifft wohl nicht deine Frage, oder?«
    »Das ist keine Fortpflanzung«, sagte Nick stirnrunzelnd.
    Torian sah ihn aufmerksam an. »Du hast den Samen zur Zeugung eines weiteren Geschöpfes deiner Spezies in dir. Es ist für euch immer der gleiche Kampf: eine geeignete Familie für euren Nachwuchs zu finden.«
    »Samen für ein Kind?«, fragte Nick ungläubig. »Vielleicht habe ich das schon gezeugt.«
    »Wie alt bist du?«
    »25«, antwortete Nick kopfschüttelnd.
    »Hast du seit deinem 25. Geburtstag ungeschützten Sex mit einer Frau gehabt?«
    »Was sind das für Fragen?«
    Torian lachte. »Kannst du das etwa nicht beantworten?«
    »Doch, kann ich«, sagte Nick gereizt. »Nein, hatte ich nicht.«
    »Dann hast du auch keinen Nachkommen bisher gezeugt.«
    »Verrückte Theorie«, murmelte Nick.

Zerknirscht stand Cerys im Türrahmen des Wohnzimmers und sah auf Daniel hinunter. Der tat, als bemerke er sie gar nicht.
    Sie war jetzt wieder vollkommen nüchtern und schämte sich. Sie wusste nicht, was in sie gefahren war. Natürlich mochte sie Daniel. Er hatte einen wunderschönen Körper, und sie flirtete gern mit ihm. Er war einfach ein Junge, auf den die Frauen flogen, vielleicht gerade, weil er diese auffallend weibliche Ausstrahlung hatte. Cerys wusste, dass er eigentlich viel zu jung für so etwas war. Sie selbst war sechs Jahre älter als er! Aber da war etwas an ihm, das sie anzog. Die unschuldige Art, wie er sie anschaute. Seine großen, meist geschminkten Augen. Seine Unmännlichkeit . Seine Süße. Aber sie hätte wissen müssen, dass er nicht auf Frauen stand.
    Und der Gipfel der Peinlichkeit war natürlich, dass Nick sie in seinem Bett erwischt hatte. – Sie konnte absolut nachvollziehen, dass Daniel jetzt sauer war.
    Aber diese Situation überforderte sie. Sie hatte keine Ahnung, was sie jetzt tun sollte. Und sie konnte sich so schlecht entschuldigen.
    Schließlich sah Daniel von seinem Buch auf und starrte sie an.
    »Ist schon gut«, sagte er leise.
    »Bitte?« Cerys glaubte, sich verhört zu haben.
    »Es ist schon okay«, sagte Daniel. »Du brauchst jetzt nicht die ganze Nacht an meiner Tür zu stehen und überlegen, was du sagen sollst.«
    »Es tut mir echt leid.«
    »Mir auch«, sagte er kopfschüttelnd.
    »Du bist sauer, nicht wahr?«
    »Nein, hat sich schon wieder gelegt. Es gibt Schlimmeres, als mit einer Frau im Bett zu liegen und nicht zu können.« Jetzt grinste er.
    »Aber ich dachte, es sei wegen Nick«, wandte Cerys ein.
    Daniel winkte ab. »Der vögelt doch auch mit Torian,

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