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Strangers on a Train - Reise der Leidenschaft

Strangers on a Train - Reise der Leidenschaft

Titel: Strangers on a Train - Reise der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena Bell
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nicht gesagt hatte, war, dass die Wohnung auch viel kahler war. Amy hatte die Vorhänge, Poster und Kissen mitgenommen, die Vasen und den Nippes, dessen Namen er nicht mal kannte. Früher hatte er sich über ihre Vorliebe für solche Dinge lustig gemacht, obwohl er es heimlich bewundert hatte, wie sie diese verschiedenartigen Gegenstände, diese unzusammenhängenden Stücke Mädchenkram nehmen und damit ein paar nackte, weiße Zellen in Räume mit Persönlichkeit verwandeln konnte. Jetzt …
    Jetzt vermisste er es, wie die Zimmer Paisley- oder Blumenmuster oder zarte Fransen atmeten, dieses fast an die Renaissance gemahnend, jenes fest in den Händen von Pottery Barn, circa 2002. Alles Amy.
    Er suchte noch mal den unbeschwerten Ton, mit dem er es versucht hatte. »Ich öffne die Post jeden Tag statt alle drei Wochen.«
    »Ich habe sie öfter als nur alle drei Wochen geöffnet!«
    »Sicher?«, neckte er sie. »Ich kann mich an ziemlich hohe Stapel erinnern. Ich erinnere mich deutlich, dass mindestens eine der Küchenablagen nicht mehr auffindbar war. Für eine ganze Weile. Gut, dass sowieso keiner von uns gekocht hat.«
    Sie grinste, schuldig im Sinne der Anklage. »Ja. Und auch, dass nie jemand was von uns wollte.«
    »Aber denk nur, all die Lottogewinne, die uns möglicherweise durch die Lappen gegangen waren.«
    »Wir könnten reich sein«, sagte sie mit spöttisch träumerischer Stimme.
    »Ja. Ich bin reich geworden, seit du weg bist. Andererseits ist es möglich, dass das Klo seit sechs Monaten nicht geputzt wurde.«
    »Iiiiih!«
    »Und ich bin ziemlich sicher, dass man in dem Staub archäologische Ausgrabungen durchführen könnte.«
    Sie lachten beide und steckten die Köpfe zusammen, all der Ärger war verflogen.
    »Amy.«
    »Was.« Eine Feststellung, keine Frage.
    »Ich vermisse dich. Nichts ist mehr wie früher ohne dich. Die Wohnung ist mir zu groß. Ich habe keine Lust, zu unseren alten Lieblingsplätzen zu gehen. Nichts ist richtig.«
    Er hörte, wie sie ausatmete, eine Mischung zwischen einem Seufzen und einem Schluchzen. »Tu das nicht!«
    »Amy, bitte! Hör mir zu! Ich war ein Idiot. Ich hatte unrecht. Du musst mir verzeihen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht. Ich kann einfach nicht.«
    »Das sagst du immer wieder. Ist es wegen deines Vaters?«
    Sie funkelte ihn an. »Was willst du denn jetzt damit sagen?«
    »Du sprichst nie über ihn.«
    »Weil er es nicht wert ist, Atem für ihn zu verschwenden.«
    »Also bist du deswegen weggelaufen?«
    »Ich bin weggelaufen«, sagte sie durch zusammengebissene Zähne hindurch, »weil du ein Arsch warst.«
    Er hob eine Hand. »Okay. Tut mir leid. Ja. Ich war ein Arsch. Darüber sind wir uns einig. Aber – dein Dad, der war auch eins, oder? Das Urarsch?«
    Sie lächelte ein wenig. »Ja. Das Urarsch.«
    »Das Arsch, an dem alle anderen Ärsche gemessen werden?«
    Jetzt lächelte sie definitiv. »Du warst einer seiner härtesten Konkurrenten.«
    »Stimmt. Aber …« Er holte tief Luft. »Es tut mir wirklich leid.« Und dann platzte er heraus; »Warum hast du mich verlassen?«
    Sie drehte sich zu ihm und starrte ihn an. »Ist das dein Ernst?«
    »Nein, ich meine, ich weiß, dass das, was ich getan habe, abscheulich war. Doch warum hast du mich nicht einfach angeschrien? Warum bist du gleich abgehauen, ans andere Ende des Landes?«
    »Du warst ein Tyrann, Jeff. Du hast dich angestellt, als wäre es ein Verbrechen wider die Natur, dass ich überhaupt darüber nachdachte, eine Karriere anzustreben, die mit deiner an Wichtigkeit konkurrieren könnte.«
    Amy war wieder wütend; sie hatte diesen festen, harten Ton in der Stimme. Sie strahlte die Wut geradezu aus, als wären ihre Muskeln so fest angespannt, dass sie ein eigenes UV -Hitzespektrum abgaben.
    Es war doch so gut gelaufen. Er hätte mit den Nettigkeiten weitermachen sollen. Aber, lieber Gott, er wollte ein richtiges Gespräch mit ihr führen. Er wollte wissen, was sie dachte und fühlte. Er wollte sie aufbrechen und all die Süße heraussaugen. Oder all das Gift, wenn es sein musste. Er konnte das.
    »Du hättest doch einfach sagen können: ›Du bist ein Tyrann, Jeff.‹ Du hättest mich anschreien können. Nicht packen, ausziehen und in ein Flugzeug steigen.« Und da war sie, sonnenklar, seine Wut. Wut, die vermutlich irgendwo in ihm vergraben gewesen war, die ihn aber mit ihrer Hitze und Tiefe völlig unerwartet überkam.
    Für Amy kam sie offenbar auch unerwartet. Ihre Augen wurden groß und rund,

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