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Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Titel: Straße des Todes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Crais
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Einwanderer nutzt.«
    Dann bewegte er sich zum ersten Mal, um den gelben kastenförmigen Aktenordner in die Hand zu nehmen, den er aus ihrem Büro mitgenommen hatte.
    »Die Häuser, in denen Menschen gefoltert und ermordet wurden, waren Ihre Objekte. Immobilien, die zum Verkauf oder zur Vermietung standen und deren Besitzer in anderen Bundesstaaten leben.«
    Er beugte sich über den Sitz und zog ihr behutsam das Isolierband vom Mund.
    Sie brüllte um Hilfe, schrie und kreischte und strampelte wieder herum. Er sah einfach nur zu, bis sie außer Atem war. Schließlich fing sie an zu sprechen.
    »Ich war in der Küche …«
    »Da sind Sie jetzt nicht mehr.«
    Sie hatte sich gerade Honig in den heißen Tee gerührt. Hatte ihn nicht hereinkommen hören und auch nicht gehört, wie er sich näherte. Sie bekam nicht einmal mit, dass er ihr die Halsschlagader abdrückte, die Sauerstoffversorgung ihres Gehirns kurz unterbrach und sie so in Schlummer versetzte. Sie hatte ihn nicht gesehen bis zu diesem Moment, als sie die Augen öffnete, dort in der mondhellen Wüste.
    »Dennis ist tot. Ich habe ihn hier erschossen.«
    Pike berührte die Mitte seiner rechten Augenbraue.
    »Ruiz und Washington sind ebenfalls tot, Pinetta und Khalil Haddad bei der Polizei.«
    Sie begann erneut heftiger zu atmen.
    »Wer sind Sie?«
    »Wo ist Ghazi?«
    Sie atmete noch schneller, und Pike tippte mit dem Finger auf die Akten.
    »Die Besitzer von zweiundzwanzig dieser Häuser leben nicht in diesem Bundesstaat. Also wird Ghazi in einem von ihnen sein. Die Zeit, die Sie mir ersparen, vergüte ich Ihnen mit dem Leben.«
    Sie reagierte nicht.
    »Andernfalls lasse ich Sie hier bei Dennis. Ghazi gehört mir so oder so.«
    »Was wollen Sie von meinem Bruder?«
    »Er hat meinen Freund.«
    »Werden Sie ihn töten?«
    »Wenn ich muss, ja. Und Sie auch. Wo ist er.«
    Sie leckte sich über die Lippen, eine versteckte Geste im Schatten des Rücksitzes, verraten von einem glitzernden blauen Lichtreflex auf ihrer Zunge.
    »Die Dattelfarm. Ein Gewerbeobjekt.«
    »Wo?«
    Sie sagte es ihm. Es war nicht weit.
    »Lügen Sie nicht. Wenn Sie lügen, bekommen Sie keine zweite Chance.«
    »Ich lüge nicht. Er wollte ein größeres Objekt. Ich hatte die Farm.«
    Er fuhr ihren Anweisungen folgend zurück nach Coachella, dann in südöstlicher Richtung wieder in die Wüste, ein gutes Stück aus der Stadt heraus. Die Dattelfarm lag in einem perfekten Rechteck zwischen befestigten Straßen, fünfhundert Meter an den langen Seiten, zweihundertfünfzig Meter an der kurzen. Ein Schotterweg führte exakt in der Mitte durch das Gelände, das Reihe um Reihe dicht mit Bäumen bestanden war. Die Palmen waren abgestorben und hatten schon vor langer Zeit ihre Wedel verloren. Sie erinnerten Pike an Marines, die aufmarschiert in Reihen erstarrt waren. Am Eingang stand ein großes, handgemaltes Schild: ZU VERKAUFEN – VOLL ERSCHLOSSEN – ÜBERBAUBAR  – DESERT GOLD REALTY. Er sah die Konturen eines Gebäudes am Ende des Weges, sonst nichts. Nirgendwo ein Licht.
    »Ist er jetzt hier?«
    »Ich vermute es. Aber wissen tue ich es nicht. Er hat nach einem größeren Objekt gefragt, und das hier war, was ich hatte. Ich habe ihm nicht beim Umzug geholfen.«
    Pike musterte die verlassene Farm und erkannte, dass es sich eigentlich um mehrere Gebäude handelte. Er fragte sich, ob Elvis Cole wohl in einem davon war und ob er überhaupt noch lebte.
    »Wie viele Gebäude insgesamt?«
    »Das Grundstück ist gut elf Hektar groß, hat fünf Gebäude, eine Konstruktion aus Metall und Holz, die tausenddreihundert Quadratmeter nutzbare Fläche überspannt. Es gibt drei Klärbehälter, und alles ist an die kommunale Wasserversorgung angeschlossen.«
    Pike sah sie an.
    »Ich will’s nicht kaufen.«
    »Es war eine Farm. Die Gebäude wurden zur Verarbeitung und Verpackung von Datteln genutzt. Eines diente als Werkstatt, ein anderes zum Lagern von Geräten. In einem der Gebäude befinden sich die Büros und eine Kantine für das Personal.«
    »Wie viele Zugänge gibt es?«
    »Nur den Haupteingang hier. Früher gab es noch ein Tor auf der Westseite, aber die letzten Besitzer haben mehr Bäume angepflanzt.«
    Pike war von der Größe der Farm überrascht. Die anderen drei Adressen waren ausnahmslos kleine Einfamilienhäuser gewesen.
    »Warum ein größeres Objekt?«
    »Er dachte, Dennis und die anderen wären verhaftet worden. Er wollte seine Leute von den Orten abziehen, über die Dennis und die anderen

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