Straße des Todes: Thriller (German Edition)
beenden, und gab es dem Söldner zurück.
»Er einverstanden.«
Die Frau schloss die Augen, als sie es hörte, und sackte erleichtert zusammen.
Der Söldner ging zur Tür.
»Brauchen Sie sonst noch was?«
»Nein.«
»Wenn sie nicht auftauchen, bringen Sie sie nicht um. Könnte sein, dass wir sie noch einmal benutzen müssen.«
»Sie werden kommen. Ich habe viel Liebe in seiner Stimme gehört.«
Der Söldner starrte ihn kurz an, dann lachte er laut und ging.
Sang Ki Park fand seinen Witz ebenfalls komisch, kaschierte seine Freude aber mit einem mürrischen Gesichtsausdruck. Der Söldner hatte darauf bestanden, dass Park den Plan wie besprochen ausführte, doch der Mann verfolgte andere Ziele als Park.
Der Plan würde sich ändern, wenn es für Ssang Yong Pa erforderlich war.
46.
Joe Pike
Pike hatte sich in der Nacht mit Jon Stone getroffen, um Megan Orlato zu übergeben und die Fahrzeuge zu tauschen. Sie umrundeten die Dattelfarm einmal zu Fuß, um noch an den Details ihres Plans zu feilen, dann trennten sie sich. Die Koreaner hatten unterdessen den Banning-Pass erreicht, und Jon musste sich mit ihnen treffen.
Pike war zu einer Tierfutterhandlung gefahren, die um vier Uhr morgens öffnete. Er benutzte die Toilette, kaufte eine Flasche Wasser, zwei Tüten Studentenfutter und eine Tüte getrocknete Mango, dann kehrte er zur Farm zurück. Er parkte hinter einem ausrangierten Bewässerungsfahrzeug auf einem Feld gegenüber der Einmündung der Schotterzufahrt und aß, während sich der Himmel langsam aufhellte.
Er hatte an Elvis Cole und ihre Freundschaft gedacht, und hoffte, dass Cole dort drinnen war und lebte. Er sagte sich, dass Cole bestimmt noch lebte, und nahm den Jiminy Cricket aus der Tasche, sah ihn an. Eine Spielzeuggrille. Er steckte sie wieder ein.
Falls Cole tot war, würde das dicke Ende noch kommen.
Dann war es endgültig hell geworden, ohne dass sich auf der Farm etwas gerührt hätte.
Um neun Uhr zweiunddreißig an diesem wunderschönen Tag in der Wüste klingelte Pikes Telefon.
»Er ist einverstanden«, sagte Stone. »Los.«
Pike stieg aus dem Jeep, lief dann schnell zur Dattelfarm hinüber und verschwand zwischen den Bäumen.
Ghazi al-Diri
Ghazi al-Diris Leben endete mit dem Anruf des Koreaners. Er befand sich in der Kantine, als das Telefon summte. Er ließ den Kaffee in einer Pressstempelkanne ziehen, die er in São Paulo gekauft hatte. Jetzt schob er sein Telefon in die Tasche und schenkte sich Kaffee ein. Mehrere seiner Männer waren in der Nähe und aßen selbst gemachte Burritos mit Eiern und Bohnen. Ghazi entfernte sich von ihnen, um besser denken zu können. Er war wütend. Doch wenn er ruhiges Blut behielt, konnte er vielleicht überleben.
Maysan veränderte alles. Irgendwie hatten die koreanischen Bastards herausgefunden, dass sie seine Schwester war, und jetzt hielten sie sie fest wie ein pollo . Ghazi musste davon ausgehen, dass die Gangster inzwischen alles über ihn wussten, was Maysan wusste – seine Telefonnummer, die Adresse seines Haus in Ensenada, dass er die letzten beiden Jahre nördlich der Grenze operiert hatte, ja sogar seinen augenblicklichen Aufenthaltsort. Das machte ihm am meisten Angst, denn vielleicht beobachteten sie sogar schon die Farm.
Ghazi musste schnell handeln. Für den Gefangenenaustausch mit seiner Schwester brauchte er den Lastwagen mit dem Kastenaufbau und viele seiner Männer, aber wenn er überleben wollte, gab es noch viel mehr zu tun, und all diese Dinge waren äußerst unerfreulich.
»Rojas! Wo ist Medina?«
»Bei den pollos . Willst du ihn sprechen?«
»Ja, euch beide. In der Garage.«
Ghazi trank mehr Kaffee, nachdem Rojas davongeeilt war, dann schlenderte er zur Garage. Er war mit dem Austausch einverstanden gewesen, würde jedoch selbst nicht mitfahren. Er würde alles in seiner Macht Stehende tun, um seine Schwester zu retten, und er betete, dass der Koreaner zu seinem Wort stand, aber im Grunde seines Herzens glaubte Ghazi al-Diri nicht, dass er sie wiedersehen würde – er war sich ziemlich sicher, dass der Austausch ihr Todesurteil bedeutete.
Rojas und Medina erschienen beinahe gleichzeitig. Er richtete sich auf wie der Befehlshaber, der er ja auch war, und sah sie an.
»Wir geben die Koreaner zurück. Wir brauchen acht Bewacher für den Transport, zwei für den großen Lastwagen und den Rest für die kleineren Pick-ups. Sie müssen bewaffnet sein. Rojas, du fährst im Laster mit. Du übernimmst
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