Straße des Todes: Thriller (German Edition)
mit einer Gruppe unserer Kirche hin. Warum wollen Sie das überhaupt alles wissen?«
»Dein Vater?«
»Letztes Jahr gestorben. Warum sind wir hier in diesem verbarrikadierten Haus?«
Während sie sich unterhielten, kamen ein großer Mann mit Pferdeschwanz und ein kleinerer Mann mit schlechten Zähnen aus dem Flur und blieben in der Tür stehen. Sie unterhielten sich leise auf Spanisch, aber der große Mann sah nicht aus wie ein Latino.
»Hast du Geschwister?«
»Nein.«
»Wann wird deine Mutter zurück sein?«
»Paar Wochen. Zwei.«
Rojas musterte Jack, und Jack fragte sich, was er wohl dachte. Dann warf Rojas einen Blick in seinen Block, blätterte eine Seite um und sah wieder auf.
»Der Mustang ist ein nettes Auto. Wie hast du ihn dir leisten können?«
»Meine Mom hat ihn mir gekauft. Was spielt das für eine Rolle? Warum wollen Sie das überhaupt wissen?«
»Du hattest keinen Führerschein bei dir. Hast du keinen Führerschein?«
»Hab ich im Auto liegen lassen.«
Rojas schüttelte den Kopf.
»Im Auto war nichts.«
»Alter, ich hab ihn zusammen mit meiner Brieftasche im Auto gelassen. Meine Brieftasche, meine Kreditkarte, mein Geld. Was ist aus dem Kram geworden?«
Rojas sagte Jack, er solle sitzen bleiben, dann stand er auf und ging hinüber zu dem großen Mann und dem Typen mit den schlechten Zähnen. Jack konnte nicht verstehen, was sie sagten, aber der große Mann sah ihn mit einem Stirnrunzeln an und redete fast die ganze Zeit. Rojas nickte meistens nur – es schien, als erhielte er Anweisungen.
Jack beobachtete sie, als der toughe Koreaner plötzlich losbrüllte, seine Worte explodierten wie die Schüsse eines Schnellfeuergewehrs. Er war schon auf den Beinen, als Jack sich umdrehte. Zwei Bewacher stürzten sich mit gesenkten Schultern auf ihn und drängten ihn in die Ecke. Ein dritter Bewacher kam dazu und stieß ihm einen Elektroknüppel in die Rippen. Als die Stromschläge ausgelöst wurden, knisterte es so laut, dass Jack es auf der anderen Seite des Zimmers hören konnte. Ein zweiter Elektroschocker tauchte auf, und der dritte Bewacher holte mit einem Knüppel aus. Der Koreaner ging zu Boden, doch der Knüppel fuhr trotzdem auf ihn nieder, und die Elektroschocker knackten und knisterten unverändert, während der Koreaner sich zusammenrollte. Die Tritte und Schläge und Elektroschocks schienen eine Ewigkeit weiterzugehen, bis Jack schließlich aufsprang.
»Hört auf damit! Er liegt ja schon am Boden!«
Jack machte einen Schritt nach vorn, aber etwas traf ihn brutal von hinten. Er taumelte und fiel zu Boden. Ein Arm legte sich um seine Kehle und hob ihn hoch.
»Willst du auch was?«
Er krachte mit dem Bauch voran zurück auf den Boden. Der Mann mit den schlechten Zähnen war auf ihm, seine Reibeisenstimme hallte in Jacks Ohr.
»Sollen wir’s dir besorgen wie dem da? Kannst du gern haben!«
In diesem Augenblick sah Jack den Koreaner. Sie beide lagen bäuchlings auf dem Teppichboden. Der Koreaner sah ihn an. Die drei Männer auf seinem Rücken fesselten ihm die Hände auf den Rücken.
Der Typ mit den schlechten Zähnen schlug Jack in die Seite, auf den Rücken und auf seinen Hinterkopf, und Jack kniff die Augen zu. Er wurde auf die Beine gerissen und herumgedreht, dann schlug der Mann ihn ins Gesicht. Jack versuchte sich mit den Händen zu schützen, doch der Mann schlug weiter zu und drückte seine Hände nach unten.
»Willst du, dass ich dich fessele? Wenn ich dir die Hände fessele, scheißt du dir vor Angst in die Hose. Willst du das?«
»Nein.«
»Was hast du gesagt?«
»Nein, Sir.«
»Machst du weiter Ärger?«
»Nein, kein Ärger.«
Der Mann hielt Jack mit einer Hand im Genick wie mit einer Zange. Er schob ihn aus dem Wohnzimmer, den Flur hinunter und in das Schlafzimmer. Dort blieb er in der offenen Tür stehen, während er ihn weiter festhielt und dabei Krista anstarrte. Er stand sehr dicht bei ihm. Seine Zähne waren so zerklüftet und schief, dass sie an einen Halloween-Kürbis erinnerten. Sein Blick wanderte von Krista zu Jack, dann beugte er den Kopf so dicht zu ihm heran, dass sein Atem Jacks Ohr kitzelte.
»Ich hab sie im Auge. Wenn du mir noch mal mit so ’ner Scheiße kommst, wirst du sehen, was dann passiert, klar?«
Der Mann verpasste Jack einen harten Stoß und knallte die Tür zu. Als der Riegel im Schloss einrastete, hörte es sich an wie die Axt des Scharfrichters, die auf den Richtblock niederschmetterte.
Jack versuchte noch den Eimer zu
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