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Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Titel: Straße des Todes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Crais
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erreichen, bevor er sich übergab. Ohne Erfolg.



16.
    Die Polizei blieb bei den Sanchez-Brüdern, während draußen der Tag zur Nacht und die sich abkühlende Luft milder wurde. Ich kaufte mir eine Cola Light und zwei Hühnchen-Tacos, während ich wartete. Es waren Mexico-City-Style-Tacos, zwei kleine Maistortillas um eine Füllung aus Hühnchen, Zwiebeln und Koriander gewickelt, dazu eine großzügige Portion frischer Jalapeños und würzige Salsa verde mit Tomatillos. Weder Bohnen noch Käse. Bohnen und Käse sind für Weicheier. Die Tacos waren scharf und saftig, und die Schärfe nahm beim Essen noch zu. Es war so gut, dass ich zwei weitere bestellte. Köstlich.
    Von Zeit zu Zeit sah ich Bewegung im Büro, aber der Blickwinkel war ungünstig, und ich konnte nicht viel mehr erkennen. Achtzehn Minuten nachdem ich den letzten Taco verdrückt hatte, kam der rothaarige Cop heraus und ging zum Auto. Er holte eine Aktentasche vom Rücksitz, entnahm ihr einen Aktenordner und legte die Tasche wieder zurück. Er wollte gerade zum Büro zurückgehen, blieb dann aber unvermittelt stehen und suchte die Straße ab, fast als spüre er, dass jemand ihn beobachtete. Ich zog mich noch weiter hinter die Taco-Bude zurück, spähte durch den schmalen Spalt zwischen Bude und Telefonmast hinüber.
    Das Telefon in meiner Tasche summte, doch ich rührte mich nicht.
    Er drehte sich einmal langsam um seine Achse, bis sein Blick schließlich auf der Taco-Bude haften blieb. Eine Latina mittleren Alters bestellte sich gerade ihr Essen. Der rothaarige Cop war etwa vierzig Meter entfernt, trotzdem sah ich die Falten, die seine Augen wie ein Spinnennetz umgaben.
    Das Telefon summte wie ein hartnäckiger Wecker. Ich befürchtete, die Frau könnte es hören und sich vom Fenster zu mir umdrehen. Deshalb legte ich eine Hand über das Gerät und wartete.
    Er starrte die Bude gefühlte acht oder zehn Jahre lang an, dann drehte er sich abrupt um und ging zum Büro zurück.
    Ich sah nach, wer da angerufen hatte, und fand eine Nachricht von Carol Starkey.
    »Alter. Was zum Teufel…? Ruf mich an.«
    So redete Starkey.
    Ich rief zurück.
    »Ich bin’s.«
    »Willst du mich verarschen , Schwachkopf?«
    Besonders glücklich klang sie nicht.
    »Was ist los?«
    »Ich hatte die Feds hier, Mann. ICE. Die Einwanderungspolizei? Die haben meine Abfrage nach deinem Sanchez gepingt. Die wollten wissen, warum mich der Kerl interessiert?«
    »Was hast du ihnen gesagt?«
    »Oh, sind wir jetzt beunruhigt? Haben wir etwa Angst, dass ich dich vielleicht verpfiffen habe?«
    »Ich weiß, du würdest mich niemals verpfeifen, Starkey. Was heißt das jetzt für dich? Was hast du ihnen erzählt?«
    »Der Name wurde im Zusammenhang mit einem Green-Light-Mord auftauchen, den ich in Hollywood bearbeite. Hab denen gesagt, ich hätte den Namen allein aufgrund meiner Sorgfaltspflicht überprüft, aber mein Rudy Sanchez wohnt in Venice, nicht in Coachella. Er war nicht mein Mann.«
    »Green Light« stand für die mexikanische Mafia. La Eme. Ihren Namen fallen zu lassen verlieh der Suche nach einem spanischen Familiennamen Glaubwürdigkeit.
    »Guter Trick.«
    »Wusstest du, dass er ein Kojote war?«
    »Ja.«
    »Du Arschloch.«
    »Ich wollte ihn finden, Starkey. Was macht es aus, zu welcher Sorte Krimineller er gehört?«
    »Ja, klar, die ICE war nur ganz aus dem Häuschen wegen diesem Scheißkriminellen. Er hatte mit dem Sinaloa-Kartell zu tun. Gibt’s sonst noch was, das du mir sagen solltest?«
    »Wer hat ihn umgebracht?«
    »Falls sie das wissen, haben sie’s mir nicht verraten. Hast du vielleicht eine Idee?«
    »Haben sie Korea erwähnt oder Gangster aus Korea?«
    »Über was reden wir hier eigentlich, die verschissenen Vereinten Nationen, oder was? Weißt du irgendwas darüber?«
    »Noch nicht. Ich muss los, Starkey. Danke.«
    »Lass mich nicht hängen.«
    »Muss los.«
    Die drei Officers kamen heraus und gingen zu ihrem Wagen, gerade als ich das Telefon wegsteckte. Ich hatte gedacht, sie würden einen oder mehrere Brüder in Handschellen abführen, doch alle drei Sanchez blieben im Büro zuück. Zwölf Minuten später kam James, der jüngste von ihnen heraus, stieg auf ein Motorrad, das neben dem Büro parkte, und brauste durchs Tor hinaus. Acht Minuten später traten auch Eddie und Rudy junior heraus und gingen zu unterschiedlichen Autos. Eddie fuhr als Erster los. Rudy rollte langsam durch das Tor, hielt dann auf der Straße an, um es zuzuziehen und es mit einem

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