Straße des Todes: Thriller (German Edition)
Sinaloas waren. Lassen Sie mich mit denen reden.«
»Das wäre super.«
»Können Sie mir Ihre private Telefonnummer geben? Möglich, dass ich noch heute Nacht oder morgen früh anrufe.«
Ich gab ihm meine Mobil- und meine Festnetznummer zu Hause, dann bat ich ihn um einen zweiten Gefallen.
»Ich werde Nita anrufen, aber es wäre gut, wenn auch Sie sie anrufen. Ich glaube, sie könnte ein paar beruhigende Worte gebrauchen.«
»Weil sie keine Papiere hat?«
»Jawohl, Sir. Sie hat schon so genug um die Ohren und sollte sich nicht zusätzlich Sorgen machen, ihr Zuhause und ihre Firma zu verlieren.«
»Sie wird weder das eine noch das andere verlieren. Die Einwanderungsgerichte sind überlastet mit gewalttätigen Kriminellen, die sie nicht schnell genug abschieben können. Eine Frau wie Nita mit einem gut gehenden Unternehmen und Angestellten kann problemlos eine Aussetzung der Abschiebung erwirken. Solche Dinge liegen im Ermessen des Richters. Wir erleben so etwas immer wieder.«
»Würden Sie ihr das genauso erklären?«
»Wenn es hart auf hart kommt, werde ich sie vertreten.«
»Danke, Mr. Locano. Dafür und für alles andere. Alles, was Sie über den Syrer in Erfahrung bringen können, wird uns weiterhelfen.«
»Ich melde mich sobald wie möglich bei Ihnen.«
Ich legte das Telefon zur Seite und holte tief Luft. Ich wollte Nita Morales anrufen, wusste aber noch nicht, was ich ihr sagen sollte. Ich ließ die Seitenscheibe runter. Die Rücklichter vor mir sahen aus wie gefrorene rote Augen; die entgegenkommenden Scheinwerfer wie weiße Leuchtspurgeschosse.
Ich war den ganzen Tag auf Hochtouren gelaufen – vielleicht zu hochtourig, sodass ich erst einmal wieder runterkommen musste, damit ich keinen Fehler machte, der Krista Morales das Leben kosten konnte.
Pike hatte mir die Kennzeichen des Subaru und des BMW gegeben. Ich kurbelte die Scheibe wieder hoch, fand den Zettel mit den Nummern und rief einen mir bekannten weiblichen Deputy Sheriff des L.A. County an, die in West Hollywood Nachtschicht schob. Sie war schnell, effizient und half mir gern aus, wenn ich ihr dafür zwei Dugout-Club-Plätze für ein Spiel der Dodgers gegen die Giants besorgte.
Die Abfrage beim Straßenverkehrsamt erbrachte, dass der Subaru zugelassen war auf einen Paul Andrew Willets in Northridge, Kalifornien. Ich war kein Experte für Subarus, aber die Unterlagen besagten, dass das Modell von Mr. Willets blau war, das Auto unseres Hut-Mannes hingegen braun. Was mir verriet, dass der Hut ein gestohlenes Auto fuhr und die Nummernschilder mit Mr. Willets’ Fahrzeug getauscht hatte.
Der BMW erzählte eine ganz andere Geschichte. Er war zugelassen auf eine Firma namens Yook Yune Entertainment mit einer Adresse einschließlich Apartmentnummer am Wilshire Boulevard. Bei den Räumlichkeiten könnte es sich um ein normales Büro handeln, aber ich vermutete, es war nur eine Briefkastenadresse. Ich googelte mit meinem iPhone nach Yook Yune Entertainment, fand jedoch weder eine Website noch einen Geschäftseintrag oder sonst irgendeinen Hinweis.
Joe Pike parkte immer noch einen Block von dem Einkaufszentrum entfernt, als ich ihn erneut anrief, um ihn auf den neuesten Stand zu bringen. Weder BMW noch Subaru waren in der Zwischenzeit bewegt worden. Es war sieben Minuten nach zehn an diesem Abend.
»Yook ist ein Familienname«, sagte Pike. »Was Yune heißt, weiß ich nicht.«
»Vergiss den Hut. Häng dich an den BMW, wenn er losfährt. Eine Wohnanschrift könnte uns helfen, die Identität herauszufinden.«
»Erinnerst du dich an Jon Stone?«
»Klar.«
»Jon spricht Koreanisch. Er hat einige Zeit dort unten gelebt. Könnte gut sein, dass er uns helfen kann.«
»Superidee. Ruf ihn an.«
Pike beendete das Gespräch, ohne eine Erwiderung abzuwarten, womit ich ganz allein mit meinem Telefon und den Gedanken an Nita Morales war. Ich legte mir zurecht, was ich ihr sagen würde, dann wählte ich ihre Nummer. Es gab viel zu berichten, und das meiste davon war nicht gerade angenehm. Selbst knallharte Detektive wie ich überbringen nur ausgesprochen ungern schlechte Nachrichten.
Doch als sie meinen Anruf entgegennahm, klang ihre Stimme so dünn und brüchig wie getrocknetes Pergament, und mein ganzes Proben war hinfällig. Sie hatte schon etwas viel Schlimmeres erfahren als das, was ich zu sagen hatte.
»Es ist wahr, oder? Krista ist entführt worden.«
»Was ist passiert?«
»Sie hat heute Morgen angerufen, mit dieser komischen Stimme und
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