Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Titel: Straße des Todes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Crais
Vom Netzwerk:
es ist, oder? Sie bezahlen einen. Ich hab diesen Typen getroffen, Wander, er sagt, der Syrer zahlt besser als jeder andere.«
    Locano fixierte mich und nickte.
    »Das ist noch nicht so lange her – kurz nachdem Fredo die Kings verlassen hat. Die Information ist ziemlich frisch.«
    Fredo nickte, klebte Locano förmlich an den Lippen.
    »Dieser Typ, also Wander, der arbeitet hier drüben. Er war mal bei den Latin Blades, aber er ist auch ausgestiegen. Als er hörte, dass ich ein King bin, da wusste er, wir gehören zu den Sinaloas. Er sagte, ich könnte mir was cash verdienen, verstehen Sie? Ich hab ihm nicht gesagt, ich wär fertig damit, hm. Hab ihn einfach reden lassen, hab’s mir gemerkt, hab an Raoul gedacht. Ich hab gesagt, Mann, bist du verrückt, du weißt doch, dass die Sinaloas diesen Syrer-Arsch umlegen wollen? Aber Wander sagt, der Syrer, der steckt allen bajadores vom Kartell Geld zu, und die legen sich dann gegenseitig um. Er hat gesagt, der Syrer, der zahlt viel mehr. Er hat mir gesagt, wenn ich was zu verkaufen habe, dann kann er es eintüten, und dann springt gutes Geld für uns beide raus.«
    Ich musterte Fredo.
    »Glaubst du, es stimmt, dass Wander an den Syrer verkauft?«
    Fredo zuckte die Achseln.
    »Er fährt ’ne nette Karre. Hat ’ne silberne Gürtelschnalle, so groß wie ein Teller, und am Daumen einen fetten Stein. Hab mich umgehört. Er bezahlt Leute für Tipps, das stimmt also schon mal. Von irgendjemand bekommt er Kohle, also denk ich mal, der Rest stimmt auch.«
    »Du hast gesagt, als die Sinaloas raufgekommen sind«, hakte Locano nach, »da haben sie den Namen des Syrers genannt.«
    »Hm hm. Ghazi al-Diri. Fiel mir ganz schön schwer, den Namen auszusprechen, aber ich hab geübt, damit ich’s richtig hinbekomm. Ghazi al-Diri hat meinen Bruder umgelegt, Raoul, hat ihm zwei Schüsse genau hierhin verpasst.«
    Wieder berührte er seinen Kopf.
    »Wenn ich Wander treffen will«, sagte ich, »könntest du ihn für mich finden?«
    Fredo musterte mich, sah nicht weg.
    »Was wollen Sie denn von ihm?«
    »Ich hab vielleicht was für den Syrer. Ich will ihn vielleicht treffen.«
    Fredo nickte langsam, ließ mich keine Sekunde aus den Augen.
    »Warum sollte er Sie treffen wollen?«
    Ich wusste nichts zu sagen, also zuckte Fredo die Achseln.
    »Ne Menge Leute wollen ihn finden und schaffen’s nicht, hm. Sie wollen ihn treffen, schön und gut. Doch warum sollte er Sie treffen wollen? Sie müssen ihm schon einen guten Grund geben.«
    »Ich werde mir was ausdenken.«
    »Muss aber richtig gut sein. Er ist nicht zum Spaß in dem Geschäft.«
    »Ich werde einen Grund finden. Was ist nun, kannst du mich mit Wander zusammenbringen?«
    Fredo scharrte mit den Füßen, sah dann auf den See hinaus.
    »Ich hab viel nachgedacht über das, was Wander mir erzählt hat, dass er mit diesem Ghazi al-Diri zusammenarbeitet, hab mir überlegt, was ich tun soll. Ich könnte ihn den Kings ausliefern oder ihn den Sinaloas geben – die wollen ihn alle haben, und zwar tot. Aber ich versuch doch, anständig zu werden. Ich muss die ganze Scheiße hinter mir lassen.«
    Ich nickte. Ich wusste, was er meinte.
    Er sah Locano an.
    »Mr. L. hier, der sagt, Sie sind auf der Suche nach ’nem Mädchen, das der Typ entführt hat?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Okay, ich helf Ihnen. Raoul und ich, wir können helfen. Wenn ich helfe, sie zurückzuholen, vielleicht hilft mir das, wieder mit mir selbst klarzukommen. Verstehen Sie?«
    »Ja, das tu ich, Fredo. Das tu ich wirklich.«
    Er schien jetzt das Mehl auf seiner Oberlippe zum ersten Mal zu bemerken. Er wischte sich über die Arme, den Hals und das Gesicht.
    »Ich seh aus wie ein Clown.«
    »Nein, Fredo«, sagte Locano. »Aus diesem Mehl machst du Brot, und Brot spendet Leben. So schminkt sich kein Clown.«
    Fredo schüttelte sich das Mehl vom Kopf und blinzelte mich durch den feinen Staub an.
    »Ich muss zur Schule. Und Sie überlegen sich einen Grund. Einen so guten Grund, dass der Syrer gar nicht Nein sagen kann. Dann bring ich Sie mit Wander zusammen, hm.«
    »Ich geb Bescheid.«
    Fredo reichte mir erneut die Hand, verabschiedete sich mit einem Handschlag von Mr. Locano und trabte dann am See entlang davon. Ich behielt ihn im Auge, bis er weg war, dann sah ich Locano an.
    Er hatte ihm ebenfalls hinterhergesehen und seufzte jetzt tief.
    »Dieser Junge ist vierzehn Jahre alt. Erst vierzehn.«
    Ich sagte, er würde schon bald von mir hören, dann fuhr ich quer durch die ganze Stadt,

Weitere Kostenlose Bücher