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Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Titel: Straße des Todes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Crais
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um mich mit Joe Pike und Jon Stone zu treffen. Ich hoffte, uns würde etwas einfallen, das der Syrer sich auf keinen Fall entgehen lassen konnte.

22.
    Jon Stone beugte sich zwischen uns nach vorn und zeigte mit einem Essstäbchen auf die beiden Männer, die gerade in den BMW einstiegen. Er aß Bulgogi mit einem Berg Kimchi. Bulgogi ist dünn geschnittenes, gegrilltes Rindfleisch in einem Schälchen, das Stone mit einem Haufen süßem, sehr scharf eingelegtem Kohl bedeckt hatte. Stone kannte die besten Grilllokale in Koreatown. Außerdem die besten Bars, Karaokeclubs, Restaurants und Märkte. Für mich hatte er ein Schälchen Galbi besorgt, gegrillte koreanische Rippchen, und für Pike eines mit gegrilltem Gemüse und Reis. Jon Stone war Stammgast in K-Town und hatte den Morgen über, bevor ich zu ihnen kam, mit Freunden gesprochen.
    Stone fuhr mit seinem Essstäbchen durch die Luft, als setzte er mit einem Federkiel den Punkt auf ein i.
    »Der Typ, der bei eurem Zusammentreffen das Reden übernommen hat, das war Sang Ki Park. Er ist aber nicht der Chef der Gang. Das ist wohl eher sein Onkel, Young Min Park. Sang ist der zweite Mann. Sie sind von der Sang Yong Pa – der Double Dragon Gang – direkt aus der R-O-K. Knallhart und ausgesprochen unangenehm.«
    ROK stand für Republic of Korea, also Südkorea.
    Ich beobachtete die Männer, während ich zuhörte. Der große Kerl, den ich in der Wüste zu Boden geschickt hatte, öffnete die Tür des BMW für den harten jungen Burschen, der die ganze Zeit geredet hatte, dann klemmte er sich hinter das Steuer.
    »Knallhart und ausgesprochen unangenehm und ebenso gewalttätig?«
    »Bestätigt. Alle asiatischen Gangs sind übel, aber die Koreaner sind die schlimmsten. Das liegt an China. Wenn du in deiner Jugend ständig China vor der Nase hast, musst du ja bekloppt werden.«
    Pike sagte: »Bitte!«
    »Ja was denn? Erinnerst du dich noch an diese Ex-ROK-Soldaten in Afrika? Warum hast du die gleich nach Hause geschickt?«
    Stone sah mich an, bevor Pike antworten konnte.
    »Die Firma schickt uns diese drei Ex-ROK-Special-Forces-Arschlöcher, die nichts anderes taten als kämpfen. Und ich meine hier nicht gegen die, die wir bekämpfen sollten, ich rede von unseren eigenen Leuten, von befreundeten Einheiten, ja, die kämpften sogar untereinander. Diese Wichser liebten den Kampf. Pike hier hätte um ein Haar zwei von ihnen umgelegt, bevor er sie nach Hause schickte.«
    Stone sah Pike an.
    »Ich schwör’s, Mann. Hab ich recht oder hab ich recht?«
    Pike starrte einfach nur geradeaus, während wir dem BMW folgten, also sah Stone wieder zu mir hin.
    »Siehst du? Er weiß, dass es die Wahrheit ist. Diese Wichser sind aggressiv wie Pitbulls. Noch was von dem Kimchi? Ist das beste weit und breit!«
    Ich hob meine Schale hoch und dachte darüber nach, während Jon Kimchi zu mir rüberschaufelte. Was dieses Zeug betraf, hatte er völlig recht. Es war absolut erste Sahne.
    »Sanchez hat mir erzählt, sie hätten dem Sinaloa-Kartell zweihundert Riesen gezahlt, um ihre Leute ins Land zu bringen. Glaubst du, die zahlen dem Syrer jetzt auch noch Lösegeld?«
    »Wäre nicht ihre Art, nein. Dein Syrer hat jetzt vermutlich zwanzig oder dreißig Leute an der Backe, für die kein Mensch auch nur einen Cent geben wird. Und die Sinaloas stehen ebenfalls ziemlich angeschmiert da, denn wenn diese Jungs hier nicht entweder ihr Geld oder ihre Leute zurückbekommen, werden sie den dritten Weltkrieg lostreten.«
    Rudy Sanchez junior hatte mir bereits gesagt, dass die Sinaloas beunruhigt waren, und Beunruhigung war nicht gerade etwas, das man gewöhnlich mit dem Sinaloa-Drogenkartell verband.
    Pike sah im Innenspiegel kurz zu Stone.
    »Warum holen die so viele Leute her?«
    »Weil sie sie brauchen.«
    »Wofür?«, fragte ich.
    »Personal. Die Dragons haben Bars und Restaurants, die als Tarnung für Drogenhandel und Prostitution dienen. Sie sind auf koreanische Geschäftsleute ausgerichtet, daher wollen sie Leute, die die Sprache sprechen, und dann müssen sie ihnen natürlich auch vertrauen können. Mit den Tong in Chinatown ist es nicht anders. Die holen Leute von daheim ins Land, die eine Scheißangst vor der Polizei haben, und die sind dann komplett von ihnen abhängig, was Verpflegung, Unterkunft und Schutz angeht. Für einen Typen wie unseren Park hier sind Leute aus der alten Heimat erheblich vertrauenswürdiger als Amerikaner, und du weißt zudem mit Sicherheit, dass keiner von ihnen ein

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